25.09.2012 Peter Popp

Aleatorisches Prinzip: Farbe für das Goethe-Institut London

Aleatorisches Prinzip: Farbe für das Goethe-Institut London

"I can’t stop the dancing chicken" ist eine temporäre, aus drei Teilen bestehende Installation der deutschen Künstlerin Gloria Zein. Entstanden ist das Projekt anlässlich des 50sten Geburtstags und der Wiedereröffnung des Goethe-Instituts in London. Architekten: Blauel Architects, London
Kunst / Farbkonzept: Gloria Zein, Berlin/London
Standort: Goethe-Institut London, 50 Princes Gate, London SW7 2PH

Foto: Richard Bryant

Der britische Hauptsitz des Goethe-Instituts ist seit 1975 in zwei viktorianischen Stadthäusern, unweit des Victoria & Albert Museums, untergebracht. Unter der architektonischen Leitung von Dr. Walther Marmorek wurden beide neoklassizistischen Bauten, bis auf ein historisches Treppenhaus, völlig entkernt. Im Inneren entstand eine massive Stahlbetonkonstruktion, die man noch heute z.B. an den üppig dimensionierten Unterzügen und Stützen im Café des Erdgeschosses erkennt. Diese baulichen wie auch funktionalen Nachteile zu korrigieren bzw. zu kaschieren war die Aufgabe des in London ansässigen deutschen Architekten Bernhard Blauel. In drei Bauphasen (1997, 2000, 2001), die erst im Juli 2012 zum 50. Jahrestag des Goethe-Instituts ihren Abschluss fanden, erarbeiteten Blauel Architects ein neues Funktionsmodell der öffentlichen wie auch der Verwaltungsbereiche. Mit einer Nutzfläche von über 3 000 m² und einem Gesamtbudget von 8,5 Mio. Euro wurden auf allen Etagen die Grundrisse maßgeblich verändert und neu geordnet. Während aller drei Umbauphasen blieben jedoch Kernfunktionen des Goethe-Instituts vor Ort und zu allen Zeiten in Betrieb.
Höhepunkt der Jahrzehnte andauernden Baumaßnahmen ist ohne Zweifel das in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Gloria Zein entstandene Farbkonzept des Treppenhauses. Wände und Decken erstrahlen in kräftigen Farben, die die Künstlerin nach dem aleatorischen Prinzip auswählte. Die filigrane Treppe aus Naturstein, die sich eingespannt in die Brandwand über fünf Geschosse nach oben windet, bietet den räumlichen wie farblichen Blickfang des Goethe Instituts. Skulpturen und Objekte unterschiedlichster Materialien im Außenraum und an den einzelnen Arbeitsplätzen des Instituts verbinden sich mit einer spielerischen Farbfindung für das Haupttreppenhaus. In der Bewegung erlebt der Betrachter diesen Raum als begehbare Installation, die im gesamten Haus neue, überraschende Ausblicke bietet. (Christian Brensing)
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