01.10.2014 KR

Arbeitsalltag war gestern – das moderne Büro ist ein Ort kontinuierlicher Veränderung

Viele Menschen verbringen die meiste Zeit des Tages mit Arbeiten, mehr als mit allen anderen Tätigkeiten. Und sie tun es unter den richtigen Voraussetzungen auch gern. So wollen laut einer aktuellen Studie des Unternehmens Bene 8 % der Deutschen auch nach ihrer Pensionierung weiter einen Vollzeit-Job ausüben, weitere 68 % können sich dies unter flexibleren Bedingungen ebenfalls vorstellen. Gut so, denn der demografische Wandel führt dazu, dass immer weniger ältere Arbeitnehmer durch jüngere ersetzt werden können. Ein neues Miteinander der Generationen ist gefragt, das in den kommenden Jahren eine wesentliche Herausforderung für die Personalverantwortlichen und Manager in den Unternehmen sein wird. Es gilt Strukturen zu schaffen, die Vielfalt, Toleranz und Vetrauen fördern, die die unterschiedlichen Bedürfnisse des Einzelnen berücksichtigen und auf Verschiedenheiten Rücksicht nehmen. So wünschen sich z. B. jüngere Arbeitnehmer vor allem Flexibilität, wo und wie sie ihre Arbeitskraft einbringen, die Älteren setzen hingegen eher auf konzentriertes, ungestörtes Arbeiten. Wichtig ist die Frage, was die Generationen von einander lernen können. Damit letztendlich alle profitieren, gilt es vor allem, den Austausch untereinander zu ermöglichen und gezielt zu fördern. Damit trotz komplexer werdender Anforderungen ein langes erfolgreiches Arbeitsleben überhaupt möglich ist, sollte der Arbeitsplatz ein Ort sein, an dem man sich gern aufhält, an dem man nicht nur Energie aufwendet, sondern auch wieder tankt. Neben den nach wie vor relevanten Aspekten der Nachhaltigkeit rücken Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeiter daher immer stärker in den Fokus erfolgreicher Unternehmen. Denn nur wer sich wohl fühlt, ist auch willens und imstande, viel zu leisten, kreativ und produktiv zu arbeiten. Das dies über die Themen Work-Life-Balance und Ergonomie am Arbeitsplatz weit hinaus geht, zeigt die aktuellen Studie von Steelcase WorkSpace Futures: »Wohlbefinden ist systemisch, ganzheitlich und mehrdimensional und berücksichtigt dabei stets die körperlichen, seelischen und kognitiven Bedürfnisse der Menschen. Außerdem sind sie [die Forscher] zu dem Schluss gekommen, dass die Orte, an denen die Menschen zum Arbeiten zusammentreffen, so geplant werden können, dass sie sich positiv auf die vielfältigen Dimensionen des Wohlbefindens auswirken.«

Es mag vielleicht erstaunen, dass dem Büro in Zeiten von Digitalisierung und zunehmender Mobilität eine so bedeutende Rolle zugeschrieben wird. Doch bei näherer Betrachtung ist diese Entwicklung fast zwangsläufig. Aufgrund der fortschreitenden technologischen Entwicklung übernimmt der klassische Büroarbeiter immer weniger standardisierte und immer mehr wissensbasierte Tätigkeiten. Diese fallen zum einen sehr vielfältig aus und führen zum anderen nur zum gewünschten Erfolg, wenn es gelingt, das Wissen überschaubar und nutzbar zu machen. Hierfür ist das Büro bestens geeignet, denn dort treffen wir mit den Menschen zusammen, mit denen wir unsere Informationen teilen und weiterbearbeiten können. Das Büro ist der Ort des Filterns, wo aus Wissen Lösungen entstehen, die ein Unternehmen voranbringen und es einzigartig machen. Es sollte zudem ein Ort der Identifikation sein, der die Kultur und die Werte ­eines Unternehmens transportiert.

Gefragt sind flexible Arbeitsumgebungen, denn qualifizierte Mitarbeiter wollen zunehmend selbst entscheiden, wann, wo und wie sie arbeiten. Dies erfordert eine kontinuiertliche Weiterentwicklung und Anpassung der Arbeitsräume an technische und organisatorische Entwicklungen. Dabei ist der Trend zur offenen Raumgestaltung nach wie vor tonangebend, jedoch keineswegs obligatorisch – nicht für alle Tätigkeiten ist das »Open-Space-Office« die geeignete Lösung. Es gilt vielmehr, die Arbeitsplatzform zu finden und anzubieten, die zur Tätigkeit der Mitarbeiter im Unternehmen passt. Und da diese Tätigkeiten zunehmend komplexer und unterschiedlicher ausfallen, gilt es auch hierauf zu reagieren. Der rein personalisierte Arbeitsplatz hat mehr und mehr ausgedient. Ersetzt wird er durch eine Mischung aus vielen unterschiedlichen Arbeitsplätzen, die allen Mitarbeitern gleichberechtigt zur Verfügung stehen und je nach Arbeitsaufgabe flexibel genutzt werden können. Soziale Interaktionen sollen damit ebenso gefördert werden wie konzentrierte Einzelarbeit. Im Bereich offener Großflächen kommt der Beleuchtung und Raumakustik eine besondere Bedeutung zu. Schallabsorbierende Stoffbespannungen oder flexible Raumelemente, die als Sicht- oder Lärmschutz dienen, helfen nicht nur, den Raum zu strukturieren, sondern leisten auch gute Dienste für Akustik und Sprachverständlichkeit. Überhaupt sind integrative Produkte aus dem modernen Büro nicht mehr wegzudenken – vom Regal, das ebenso als Projektfläche für die Visualisierung von Ideen und Prozessen dient, bis hin zu höhenverstellbaren, intelligenten Tischsystemen, die sich jeder Körpergröße anpassen. Und auch geeignetes Mobiliar für Video-Konferenzen und die Nutzung mobiler Endgeräte sollte in keinem Büro mehr fehlen. Ergänzend dazu gewinnen informelle Begegnungsräume nach wie vor an Bedeutung und wollen entsprechend ausgestattet werden. Hier halten mehr und mehr Möbel Einzug, die dem klassischen Wohnbereich entlehnt, aber objekttauglich ausgestattet sind: bequeme Designersofas für Empfangsbereich und »Chill-out-Zone«, Elemente aus warmem Holz, edles Leder oder farbenfrohe Stoffbezüge schaffen eine freundliche, lockere (Arbeits-)Atmosphäre. Hochwertig, leicht und flexibel soll das Mobliliar zudem sein – schnell und individuell zu kombinieren, gern auch mal für ein spontanes Meeting im Freien. Resultierend aus der Forderung nach mehr Gesundheit am Arbeitsplatz kommen ergänzend Hightech-Bürostühle auf den Markt. Sie sollen beispielsweise durch flexible Rückenlehnen, 360°-Armlehnen oder individuell konfigurierbare Sitzflächen die Beweglichkeit fördern.   

Aktuelle Studien zum Thema:

»Räume der Arbeit II«, www.bene.com/editions »Trend Report – Acht Trends, die den Arbeitsplatz von morgen ändern«, www. kinnarps.com »Wohlbefinden am Arbeitsplatz«, www.steelcase.de

Foto: Steelcase Werndl AG, D–Rosenheim

Foto: Steelcase Werndl AG, D–Rosenheim

Foto: Kinnarps GmbH, D–Worms

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