04.12.2014 Peter Popp

Faszinierendes Schauspiel: MPavilion in Melbourne

Auf Tuchfühlung mit dem Konzept »Serpentine«: Seit die Naomi Milgrom Foundation die Idee eines jährlich wechselnden temporären Pavillons nach Melbourne importiert hat, dürfen Besucher der Queen Victoria Gardens jeden Morgen um Punkt acht Uhr ein faszinierendes Schauspiel erleben. Wie eine Blüte, die nach Sonne dürstet, entfaltet sich dann die Gebäudehülle des ersten »MPavilion« und verwandelt den Landschaftspark in einen Ort der Leichtigkeit und Zerstreuung.
Architekten: Sean Godsell Architects, Melbourne
Standort: Queen Victoria Gardens, St Kilda Road, Melbourne

Foto: Earl Carter

Lageplan, Grafik: Sean Godsell Architects

Mit ihren weitläufigen Rasenflächen und künstlichen Wasserbecken sind die Queen Victoria Gardens ein Musterbeispiel für Gestaltung im Sinne der »Picturesque«-Bewegung. Deren ästhetisches Ideal erprobte im späten 18. Jahrhundert die Signalwirkung von Landschaft und Architektur als aufregendes Wechselspiel. Welche Umgebung könnte besser geeignet sein für ein Objekt, dessen spielerische Erscheinung sich mit den Tageszeiten wandelt und dabei die Launen des Wetters berücksichtigt?

Fotos: Earl Carter

Skizzen, Grafik: Sean Godsell Architects

Der Verwandlungsprozess folgt einer heiter beschwingten Choreografie, die im Laufe des Tages unterschiedliche Figuren ausbildet. Am Abend schließen sich die Paneele und verwandeln die ephemere Form zurück in eine greifbare, minimalistische Box.
Noch bis zum 1. Februar 2015 können jeweils bis zu maximal 100 Personen die vielfältigen Lesungen und Konzerte im »MPavilion« ­besuchen. Danach soll er in den Besitz der Stadt Melbourne übergehen und an einen festen Standort überführt werden.

Foto: Earl Carter

Foto: Earl Carter

Bauherr: Naomi Milgrom Foundation
Architekten: Sean Godsell Architects
Projekt-Team: Sean Godsell, Hayley Franklin, Dayne Trower

Tragwerksplanung:
WSP Structures
Generalunternehmer: Kane Constructions
Projektmanagement:
Wilsmore Nelson Group

Weitere Informationen
www.mpavilion.org
Dem Urbedürfnis nach Schutz begegnet der Pavillon von Sean Godsell mit baukonstruk­tiver Raffinesse. Das quadratische Raster der leichten Stahlkonstruktion erstreckt sich über eine Grundfläche von 12 x 12 Metern. Reflektierende Paneele aus transluzentem Aluminiumgewebe hüllen sowohl das gläserne Dach als auch die offenen Seitenwände ein. Am Morgen klappen alle 45 Einzelelemente mittels Druckluft vollautomatisch auf und generieren einen metallisch flirrenden, räumlichen Teppich, der das Sonnenlicht auf ein verträgliches Maß dimmt.

Rendering, Grafik: Sean Godsell Architects

Grundriss, Grafik: Sean Godsell Architects

Fotos: Earl Carter

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