18.10.2013 Florian Maier

Kompetente junge Architekten aus Berlin – bauen woanders

Der BDA Berlin vergab am 17. Oktober 2013 den Hans-Schaefers-Preis für vorbildliche planerische Leistungen an junge Architekten der Hauptstadt. Erstmals war außerdem die internationale Daniel-Gössler-Belobigung für herausragende architekturtheoretische Arbeiten ausgelobt worden. Alle prämierten Projekte liegen außerhalb Berlins.

Duett Warnemünde, Löser Lott Architekten

Hauptgewinn geteilt
Den mit 5.000 Euro dotierten Hans-Schaefers-Preis 2013 erhielten zu gleichen Teilen die 32-jährige Katharina Löser (Löser Lott Architekten) für das in eine Baulücke eingefügte Wohn- und Geschäftshaus „Duett Warnemünde“ sowie das Architektinnenduo Kristin Leonard (29 Jahre) und Lisa Hautum (28 Jahre) für ihr Wohnhaus „NOCKI… ein Flickwerk in München", welches als Um- und Weiterbau in einem kleinteiligen Ensemble realisiert wurde.

NOCKI, Kristin Leonard und Lisa Hautum

Anerkennungen für den Umbau zweier Scheunen zu Wohnhäusern vergab die Jury an Jan Rösler (32 Jahre) für „Haus Stein“ (Druxberge) und den 36-jährigen Filip Nosek (a2f architekten) für „Jonáš Barn” (Bilka/ Tschechien). Bei beiden wurden die Altbauten entkernt und behutsam in das Gestaltungs- und Nutzungskonzept integriert.

Haus Stein, Jan Rösler

Prof. Gleiter hob hervor, dass alle vier von der Jury prämierten Projekte „exemplarisch und auf hohem gestalterischen Niveau“ vorbildliche Strategien für das Bauen im Bestand zeigten. Dass keines der Projekte in Berlin realisiert worden sei, lege ein Defizit in der Förderung von jungen Architekten offen. Der Hans Schaefers Preis wolle hierzu den „dringend notwendigen Anstoß geben“. Der Berliner Landesverband des BDA lädt seit 1992 alle Architekten unter 40 Jahren zur Bewerbung um diesen Nachwuchspreis ein, er wird alle drei Jahre vergeben. In diesem Jahr waren seit 2010 realisierte Projekte und städtebauliche Planungen zur Bewertung zugelassen.

Jonáš Barn, Filip Nosek

Architekturtheorie
Die parallel ausgelobte Daniel-Gössler-Belobigung 2013 würdigt theoretische Arbeiten zu Fragestellungen der aktuellen Architektur- und Städtebaudebatte, die seit 2010 veröffentlicht wurden. Teilnahmeberechtigt waren 2013 neben Architekten und Stadtplanern erstmals auch Absolventen anderer Fachrichtungen unter 40 Jahren unabhängig von ihrem Wohnort.
Diesen Preis gewann die 39-jährige Theoretikerin Sonja Hnilica aus Dortmund für ihr Buch „Metaphern für die Stadt. Zur Bedeutung von Denkmodellen in der Architekturtheorie“ (transcript Verlag, Bielefeld, 2012). Ausgezeichnet wurde die für ein breites Fachpublikum überarbeitete Fassung der gleichnamigen, an der TU Wien eingereichten Dissertation. Ausgehend von den Schriften Camillo Sittes untersucht Hnilica Metaphern viel beachteter Architekten von Vitruv bis Rem Koolhaas und legt einen Zusammenhang zwischen Stadtmetaphern und architektonischen Konzepten offen.

Die Jury überzeugte, dass Hnilica in ihrer Arbeit den Horizont der Fragestellung über eine rein historische Betrachtung hinaus auf unsere Zeit hin erweiterte. Als herausragend wurde zudem die verständliche Darstellung gewürdigt, die Architekten und Studierende gleichermaßen anspreche.

Jury
Die Jury der BDA-Nachwuchsförderpreise tagte am 6. September 2013. Mitglieder waren neben dem Vorsitzenden Prof. Jörg Gleiter (Architekt, Architekturtheoretiker) die Berliner Architekten Prof. Volker Staab und Prof. Almut Ernst (Preisträgerin Hans-Schaefers-Preis 1995), der Vorsitzende des BDA Berlin Thomas Kaup sowie der Journalist und Autor Bernhard Schulz. Die Preisverleihung fand im Haus der Berliner Festspiele statt. Ihr folgt eine Ausstellung:

Vorbildliche junge Architektur aus Berlin
BDA Galerie
Mommsenstraße 64
Berlin-Charlottenburg
28. Oktober – 28. November 2013
Öffnungszeiten: Mo, Mi + Do 10:00 – 15:00 Uhr sowie nach Vereinbarung

Highrise of Homes. Projekt für New York von SITE 1981

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