14.01.2013 popp@detail.de

korean typologies

Die einzigartigen südkoreanischen Wohnhaustypologien, Han-Ok, Yang-Ok und Apat, sind in Deutschland und der westlichen Welt weitgehend unbekannt. Anhand von Modellen, Plänen und Fotografien werden die Häuser aus dem fernen Osten nach München transportiert: ein Versuch, die gesellschaftliche, soziale, politische und kulturelle Entwicklung Südkoreas abzubilden und lesbar zu machen.

Ort:
MaximiliansForum, Passage Maximilianstrasse / Altstadtring, D-80539 München
Eröffnung: 14. Januar 2013, 19 Uhr
Dauer: 14. bis 27. Januar 2013

Foto: günther & schabert

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Weitere Informationen
www.maximiliansforum.de
Die Münchner Architekten und Förderpreisträger der Landeshauptstadt München Martina Günther und Jan Schabert lehren, forschen und leben seit 2010 in Südkorea, ohne ihren Lebensmittelpunkt in München jemals aufgegeben zu haben. Es war somit nur eine Frage der Zeit, bis das Pendeln zwischen hier und dort, zwischen München und der fernöstlichen Welt, zu einem Austausch zwischen den Kulturen, zu einem Architekturvergleich, ja letztendlich zu einem Knowledge-Transfer führen würde.
Zeitgleich zur Bau 2013 zeigen sie das Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm „korean typologies“.

Foto: günther & schabert

Begleitprogramm Dienstag, 15. Januar: korean climates
Vortrag, Diskurs 19 Uhr
Stefan Holst, Transsolar Energietechnik
Christoph Mitterer, Fraunhofer-Institut für Bauphysik
Sumee Park, Fraunhofer-Institut für Bauphysik
Moderation: Frank Kaltenbach, Architekt, Redakteur

Mittwoch, 16. Januar: korean realities
Vortrag, Diskurs 19 Uhr
Youngjoon Choi , Jihyun Woo, Sukjin Hong, OFFICE ARCHITEKTON
Sewoong Lee, Allmann Sattler Wappner Architekten

Freitag, 18. Januar: korean sounds
Lange Nacht der Architektur 19 Uhr
BassBoost: „korean/urban soundscapes“

Samstag, 19. Januar: korean observations
Lesung, Gespräch 19 Uhr
Prof. Linn Song, Hochschule Rosenheim
Prof. Martina Günther, Keimyung University
Jan Schabert

Sonntag, 20. Januar: korean positions

Pecha-Kucha 19 Uhr
Studierende und Absolventen von TUM, HM, HRos, AdBK, …
Han-Ok – traditionelles koreanisches Holzhaus
Das Han-Ok findet man in der Stadt und auf dem Land in ganz Korea. Das modulare Prinzip, bestehend aus Raum, Freiraum, Dach und Mauer lässt vielfältige Kombinationen zu, die auf die Umgebung reagieren. Je dichter, je urbaner der Kontext, desto höher scheint die Mauer zu sein um die Privatheit zu gewähren. Durch diese Umschließung betritt man das Haus oder den Hof und sieht ein Holzhaus, etwas in die Luft gehoben und einen kleinen Innenhof der eigentlich ein Raum im Freien ist. Das Dach hat hier die Rolle eines großen Regen- und Sonnenschirms. Die leichten Schiebeflächen, Türen und Fenster im Inneren des Hauses ermöglichen unterschiedliche Varianten: offen, ganz offen oder nur wenig offen. Die Geometrie und Proportion der Dächer, die Dachziegel und die Farben sind in ganz Korea zu finden.

Grafik: günther & schabert

Yang-Ok oder Villa – »western-style«
Dem „Han-Ok“ folgt das „Yang-Ok“. Ein Flachdach und eine Außentreppe prägen diese koreanische Wohnhaustypologie. Nach dem Koreakrieg löste die bis zu dreigeschossige Stahlbetonkonstruktion mit Klinkerfassade die Holz-/Lehmkonstruktion des „Han-Ok“ ab. Eine höhere Dichte erlaubend, prägt diese Wohnform Stadt und Land in ganz Korea. Mehrere einzelne addierte oder integrierte Treppenläufe ermöglichen einen ausschließlich externen Zugang zu allen Etagen.
Das Dach, mal grün, mal blau versiegelt, wird weitgehend zum Wäsche-Trocknen, Lagern, urban-farming usw. verwendet. Glasierte Ziegel-Riemchen verzieren die Fassaden dieses an divergierenden Kontext gut anpassungsfähigen Typus, vom eingeschossigen stand-alone in einsam-ländlichen Szenen bis hin zu dicht gepackten Zwei- bis Dreigeschossern in Ballungszentren; eine hohe horizontale Dichte als Garantie für kommunale und soziale Kontakte, Identifikation und Interaktion unter seinen Bewohnern.

Grafik: günther & schabert

Apat
Der erste Prototyp des property-developments „Apat“ landete 1962 in Mapo, Seoul: Mitnichten mit offenen Armen begrüßt, mussten gesundheitliche Verträglichkeit und Sicherheit des gestapelten Wohnens zunächst im Tierversuch probiert und demonstriert werden, bevor nahezu allein mit ubiquitären Abgüssen dieses Stahlbetontypus der enorme Wohnraumbedarf für eine dramatische wirtschaftliche und demographische Entwicklung befriedigt werden konnte. „Apat“ wurde binnen eines halben Jahrhunderts zum favorisierten Wohnmodell von drei Vierteln der koreanischen Bevölkerung. Der Großteil der 19-geschossigen Apartment-Blocks basiert auf zwei Wohnungstypen, einer 79m²- und einer 109m²-Einheit.

Grafik: günther & schabert

Foto: günther & schabert

Foto: günther & schabert

Foto: günther & schabert

Foto: günther & schabert

Foto: günther & schabert

Foto: günther & schabert

Fotos: günther & schabert

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