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Licht und Schatten: Wohnhaus in Lissabon
ARX Portugal gestalten zwei gänzlich unterschiedliche Fassaden, um den Bedürfnissen von Privatheit und Offenheit gerecht zu werden. Zur Straßenseite verschließt sich das Haus mit einem Geflecht aus horizontalen und vertikalen Kalksteinelementen, die je nach Lichteinfall eine plastische Tiefe erzeugen. Zur Rückseite jedoch zeigt es ein offenes Gesicht mit viel Glas und der Möglichkeit in jedem Geschoss nach draußen zu treten.
Architekten: ARX Portugal Arquitectos, lda., José Mateus, Nuno Mateus
Standort: Lissabon, Portugal
Standort: Lissabon, Portugal
Den Architekten gelingt ein Entwurf, der sich einerseits mit viel Gespür harmonisch in sein Umfeld einfügt und andererseits die in Lissabon vorherrschenden Traditionen neu interpretiert. Die typische Wohnparzelle, die nur sechs Meter Breite, dafür aber fünfzehn Meter Länge misst, erstreckt sich von der öffentlichen Straße bis hin zum Garten im hinteren Teil des Grundstücks.
Die fünf Stockwerke sind mit denTrauf- und Geschosshöhen der Nachbarn abgestimmt, um ein einheitliches Straßenbild zu erzeugen.
Die fünf Stockwerke sind mit denTrauf- und Geschosshöhen der Nachbarn abgestimmt, um ein einheitliches Straßenbild zu erzeugen.
Vorder- und Rückfassade könnten aber in ihrem Wesen und ihrer Materialauswahl nicht unterschiedlicher sein. Das viele Glas auf der privaten Seite des Hauses gibt den Blick komplett frei auf die private Grünfläche und die Stadt Lissabon. Demgegenüber verleiht der für die Stadt typische helle Kalkstein der Straßenfassade einen geschlossenen Charakter.
Ein Netz aus horizontalen und vertikalen Kalksteinelementen wird rhythmisch über die Frontansicht gelegt und erzeugt plastische Tiefe. Je nach Sonnenstand wird dieser Effekt durch Schatten verstärkt, vom sanften Lichteinfall am Morgen bis hin zum starken kontrastreichen Lichteinfall am Nachmittag. Die Geschosse können an den horizontalen Riegeln genau abgelesen werden. Raumhohe Fensterelemente lockern die Fassade auf und werden nach oben hin vermehrt eingesetzt. In der Sockelzone war es die Absicht der Architekten, sich dem öffentlichen Straßenraum nahezu komplett zu verschließen, um sich vor Passanten und parkenden Autos zu schützen.
Im Erdgeschoss befindet sich neben der Garage und einem Lagerraum auch das Wohnzimmer. Weil das Grundstück von der Straße bis zum Garten abgesenkt ist, führt dieTreppe in das darunterliegende Geschoss auch direkt in den begrünten Außenbereich. Er ist mit einer prächtigen Linde geschmückt.
Die großzügig gestaltete Küche des Untergeschosses bildet eine optische Einheit mit dem Garten. Umfassende Natursteinmauern verstärken den Eindruck der Raumerweiterung.
Die großzügig gestaltete Küche des Untergeschosses bildet eine optische Einheit mit dem Garten. Umfassende Natursteinmauern verstärken den Eindruck der Raumerweiterung.
Die Materialwahl im Inneren des Hauses ist sehr reduziert. Brandwände, Decken und der innen liegende Funktionskern mit Erschließung bestehen aus Sichtbeton, der in Holz geschalt wurde. Sie bilden auch die statische Grundstruktur, auf der das Haus gründet. Türen und einzelne Trennwände aus Birkenholz bringen Wärme in die Räume.
Eine einläufige Treppe verbindet die fünf Stockwerke und teilt die fünfzehn Meter tiefen Räume in jeweils zwei gleich große Hälften. Diese sind frei bespielbar und wirken geräumig.
Highlight des Hauses ist der Dachgarten im fünften und obersten Stockwerk. Er versteckt sich hinter dem Kalksteingeflecht der Straßenfassade. Dadurch fühlt er sich nicht wie ein gewöhnlicher Außenbereich an, sondern vielmehr wie ein Innenraum, dem Decke und Fenstergläser weggenommen wurden. Er vermittelt zwischen den beiden Nachbargebäuden, die unterschiedliche Gebäudehöhen vorweisen. Von hier kann man über ganz Lissabon blicken und die Größe der Stadt erahnen.
In jedem Stockwerk besteht die Möglichkeit, durch Balkone nach draußen zu gehen und das Haus gartenseitig komplett zu öffnen. Zur Straßenseite hin werden Einblicke weitestgehend verwehrt, um den Schutz der Privatsphäre zu gewährleisten. Insgesamt entsteht eine harmonische Balance zwischen offen und geschlossen.
Planung: 2010 - 2011
Bauzeit: 2012 – 2013
Mitarbeiter: Isabel Gorjão Henriques, Miguel Torres, Joana Pedro, Sofia Raposo, Rodrigo Gorjão Henriques, Paulo Rocha
Tragwerksplaner: SAFRE, Projectos e Estudos de Engenharia Lda.
Elektro- und Telekommunikationstechnik | Sicherheitstechnik: Energia Técnica - Gabinete de Engenharia, Lda
Bauunternehmer: Manuel Mateus Frazão
Fotos: FG + SG - Fotografia de Arquitectura
Fotograf: Fernando Guerra | Fotoproduktion: Sérgio Guerra
Bebaute Bruttofläche: 436 m²
Bauzeit: 2012 – 2013
Mitarbeiter: Isabel Gorjão Henriques, Miguel Torres, Joana Pedro, Sofia Raposo, Rodrigo Gorjão Henriques, Paulo Rocha
Tragwerksplaner: SAFRE, Projectos e Estudos de Engenharia Lda.
Elektro- und Telekommunikationstechnik | Sicherheitstechnik: Energia Técnica - Gabinete de Engenharia, Lda
Bauunternehmer: Manuel Mateus Frazão
Fotos: FG + SG - Fotografia de Arquitectura
Fotograf: Fernando Guerra | Fotoproduktion: Sérgio Guerra
Bebaute Bruttofläche: 436 m²