26.07.2012 popp@detail.de

Luftige Nachverdichtung – Sozialer Wohnungsbau in Paris

Große umlaufende Balkone umspielen zwei turmförmige Baukörper mit 62 Sozialwohnungen im Innenhof eines Pariser Häuserblocks. Sie bilden die differenziert gestaltete äußere Hülle und bieten als zusätzliche Zimmer im Freien den Bewohnern ungewöhnliche große Freibereiche. Architekten: Hamonic + Masson, Paris
Standort: Rue Villiot 19, 12. Arrondissement, F–75012 Paris

Foto: Claudia Fuchs

Im Zuge der Umstrukturierung eines großen Häuserblocks zwischen Gare de Lyon und Seine wurde der Innenhof mit zwei turmartigen Baukörpern nachverdichtet. Durch die hohe Blockrandbebauung abgeschirmt, entsteht im Hof eine überraschend ruhige Atmosphäre, die der Entwurf mit großen Balkonen nutzt.

Foto: Sergio Grazia

Die beiden Baukörper sind versetzt zueinander angeordnet, um Einblicke zu minimieren und die Ausrichtung nach Süden zu optimieren.

Als umlaufende Bänder umspielen die Balkone die 9 und 12 Stockwerke hohen Gebäude und beleben variantenreich gestaltet das Fassadenbild: Etagenweise wechseln sich brüstungshohe Geländer und geschosshohe Elemente aus Lamellen, Glaspaneelen und Edelstahlnetzen ab.

Die unterschiedlich geschnittenen Balkone lösen den Gebäudeumriss auf und überspielen das Bauvolumen. Foto: Sergio Grazia

Die Fassaden sind mit Trapezprofilen verkleidet, etagenweise abwechselnd aus hochglänzendem Edelstahl und matten Aluminium. Fotos: Claudia Fuchs

Fast jeder der 62 Wohnungen ist ein großer individueller Freibereich vorgelagert, zu dem von Wohn- und Schlafräumen Fenstertüren führen. Je nach Stockwerk wirken die Balkone wie offene Aussichtsplattformen oder hinter Glaselementen und Stahlnetzen wie geschützte Loggien. Die Bewohner nutzen ihr zusätzliches Zimmer im Freien sehr unterschiedlich, mit Terrassenmöbeln, für Pflanzen oder als Abstellfläche. Durch die filigrane vorgelagerte Hülle wird diese Heterogenität jedoch gut überspielt.

Die Balkone bieten große, individuell nutzbare Freibereiche, die je nach Stockwerk eher offen oder geschlossen wirken. Fotos: Sergio Grazia

Weitere Akzente setzen die Nordfassaden mit partiell grünen Metallverkleidungen und die grün lasierten Betonbrüstungen des niedrigeren Turms. Fotos: Claudia Fuchs

Den Eindruck der Leichtigkeit der beiden Baukörper verstärken die spiegelnden Oberflächen, die zudem das Tageslicht tief in die Wohnungen reflektieren. Die Fassaden sind mit Trapezprofilen verkleidet – auch hier etagenweise alternierend aus hochglänzendem Edelstahl und mattem Aluminium. Ebenfalls leicht reflektierend sind die silberfarben lasierten Untersichten der Balkone.

Fotos: Claudia Fuchs

Um Einblicke zu minimieren und die Ausrichtung nach Süden zu optimieren, sind beide Türme versetzt zueinander angeordnet. Verbunden sind sie durch eine Holzterrasse mit Sitzstufen als gemeinsamer Freibereich, der harmonisch in die neugestalteten Außenanlagen eingebettet ist.

Obwohl die übereinanderliegenden Wohnungen gleich sind, wirken sie durch die variantenreiche Balkongestaltung individuell. Foto: Claudia Fuchs

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