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Minimalismus oder Tribal Art? David Adjaye Ausstellung
Vom Designerstuhl bis zum Masterplan zeigt das Haus der Kunst die mit 45 Objekten, Bauten und Projekten bisher größte Ausstellung des in London arbeitenden Architekten. Der in Nigeria geborene Okwui Enwezor, Direktor im Münchner Haus der Kunst, öffnet erstmals »seinen« Kunsttempel für die Architektur. Wie bei seiner »Documenta 11« im Jahr 2002, mischt er die Volkskunst mit zeitgenössischer Avantgarde und setzt sein Konzept der Globalisierung von Kunst und Architektur fort. Ein Vorgeschmack auf die 56. Biennale in Venedig, die Enwezor als künstlerischer Leiter am 9. Mai eröffnen wird?
Ort: Haus der Kunst, München
Dauer: 30. Januar bis 31. Mai 2015
Ort: Haus der Kunst, München
Dauer: 30. Januar bis 31. Mai 2015
»Das ist vielleicht das wichtigste Projekt meiner gesamten Karriere« sagt David Adjaye bei der Vernissage im Münchner Haus der Kunst. Dabei deutet er auf eines der vielen Architekturmodelle, die im letzten der drei großen Ausstellungsräume stehen. »Es ist unser Entwurf des Smithsonian National Museum of African American History and Culture in Washington DC, das bis 2016 auf dem letzten freien Grundstück der Washington Mall gebaut wird.« Wie drei ineinander gesteckte, auf dem Kopf stehende Pyramiden wirkt der Bau, der sich auf die Skulptur eines yorubischen Bildhauers bezieht. Das gleiche Motiv bildet den Kopfschmuck von zwei traditionellen Holzstelen aus Namibia, die als Tor zu diesem Raum aufgestellt sind und den Besucher auf die afrikanischen Wurzeln von Adjaye hinweisen.
Der in Tansania geborene Schwarzafrikaner führt seit 2000 sein Büro Adjaye Associates in London und wurde zunächst durch introvertierte minimalistische Häuser bekannt. Mit seinen Idea Stores (siehe Abb.), Bibliotheken in den sozialen Brennpunkten Londons, gelang ihm der Sprung zu internationaler Aufmerksamkeit. Mit 45 Projekten ist es die bisher größte und umfassendste Ausstellung des weltweit agierenden Architekten. Skulpturale, in hochpoliertem Messing gegossene Tische gehören ebenso zu seinem Spektrum, wie die schlichte Fabrik zur Erhaltung handwerklicher Seideproduktion in Indien, das prismatische Ghana National Museum on Slavery oder Masterpläne und Forschungen in afrikanischen Metropolen.
Fassaden-Mock-Ups im Maßstab 1:1 aus Reliefbeton, bedrucktem Glas oder floralen Aluminiumgittern und ein begehbarer Pavillon aus schwarzen Holzlatten schaffen zusammen mit Videos und historischen Schwarzweißfotos der Bauplätze ein Ambiente, dass das heterogene Werk des David Adjaye verständlicher macht.