22.05.2014 Katharina Voigt

München Mitte und Dazwischen

Im Rahmen des von Prof. Maren Paulat geleiteten Seminars »Das Modell als Prototyp und Denkmodell« setzte sich der Masterkurs der Architekturfakultät der Hochschule München mit dem Thema Öffentlichkeit auseinander. Im Kontext intermedialer Entwurfsprozesse wurde die Frage, welchen architektonischen Rahmen öffentliches Handeln heute braucht, in modellhaften und skulpturalen Entwürfen bearbeitet. Die Ausstellung der Ergebnisse dieser Projektabeit wird in der Münchner Rathausgalerie gezeigt. Ort: Rathausgalerie, Marienplatz 8, 80331 München
Dauer:
27. Mai 2014, ab 19 Uhr und 28. Mai 2014, 11 - 19 Uhr

»Fraktale Struktur«, Raumgefüge gleicher Elemente, Entwurf von Susanne Weiland

Entwurfsort ist der Marienhof, direkt hinter dem Münchner Rathaus. Dieser zentrale Platz befindet sich in einer ständigen Umbruchsituation zwischen Ausgrabungsstätte, Veranstaltungsort und Brachfläche, ohne eine eigene Identität zu erlangen. Zwar wird er täglich von tausenden Touristen und Besuchern der nahen Fußgängerzone passiert, erfährt als Platz jedoch kaum Aufmerksamkeit. Im Spannungsfeld von Öffentlichkeit und Intermedialität entwarfen die Studenten ortsspezifische Pavillons, Plattformen und Strukturen, mit dem Ziel, den allseitig umschlossenen Freibereich zu transformieren.

»Plateau«, Interpretation des historischen Ortes als architektonischer Entwurf, Entwurf von Alexander Araj, Kwami Tendar

Die entstandenen Arbeiten bewegen sich in und zwischen den Kategorien Skulptur, Modell und Film. Thematisch sind sie breit gefächert: Einige der temporären Architekturen liefern Ideen zur Entschleunigung und Abschirmung alltäglicher Reizüberflutungen. Andere visualisieren Orte der Gemeinschaft, formulieren Zwischenräume, realisieren »kleine Utopien« oder vermitteln ein gesellschaftliches Modell von Architektur, das Räume für neue Erfahrungen, Bedürfnisse und Rituale schaffen soll. Wohin das führen kann und soll? Im besten Falle zu einer »Heterotopisierung« oder - eine Nummer kleiner - wenigstens zu einer Umcodierung: Die zentrale Lage im historischen Kontext sollte Verpflichtung genug sein, den Marienhof zeitgemäß zu interpretieren und ins städtische Bewusstsein zurückzuholen.

»Luftschloss-AR«, GPS Koordinaten werden an ein Programm weitergeleitet, dass virtuelle Ergänzungen einrechnet und die Daten ins Internet speist. Augmented Reality als Möglichkeit, Räume immer wieder neu zu besetzen, zu strukturieren, aufzulösen - zu definieren. Entwurf von Christopher Pawlowski

»Pavillon«, Schwebende Kraterlandschaft aus Beton, Entwurf von Thomas Neumair, Stipo Lukic

Die gestalterische Auseinandersetzung mit dem Marienhof steht auch in Beziehung zum Rathaus mit seiner gesellschaftspolitischen Funktion. Die temporären Pavillons, Plattformen und Strukturen können so Foren für öffentliche Debatten sein - an das Bild der Agora anknüpfend, dem zentralen Platz im antiken Athen.

»Monument«, Zeuge der Geschichte und der Gegenwart als Abbild und Bühne, Entwurf von Johannes Baum

Ein Projekt des Instituts für Gestaltung, Fakultät für Architektur der Hochschule München Prof. Maren Paulat, Medienlabor, David Curdija, Christopher Pawlowski Mit Alexander Araj, Thomas Neumair, Kwami Tendar, Stipo Lukic, Johannes Baum, Dragica Latincic, Christopher Pawlowski, Susanne Weiland, André Wimmer
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