30.11.2016 Jakob Schoof

Nachwuchs im Rampenlicht: International Velux Award entschieden

Team 1653_1. Preis: Kwang Hoon Lee, Hyuk Sung Kwon, Yu Min Park (Südkorea): Redistribution of Light

Kaum jemand bezweifelt heute noch, wie wichtig Tageslicht für Gesundheit und Wohlbefinden ist. Und doch wird diese natürliche Ressource in der Architektur nach wie vor oft zuwenig genutzt. Um schon den Architektennachwuchs für die Bedeutung natürlichen Lichts zu sensibilisieren, lobte der Dachfensterhersteller Velux 2004 zum ersten Mal den International Velux Award für Architekturstudenten aus. 2016 ging der Wettbewerb mit 600 Einreichungen in seine nunmehr siebte Runde.

Dabei gab es einige Neuerungen in den Wettbewerbsmodalitäten: Schon im Sommer dieses Jahres hatte die fünfköpfige Jury aus allen Einreichungen zehn »Regional Winners« ausgewählt, die ihre Projekte nun Mitte November beim World Architecture Festival in Berlin der Öffentlichkeit präsentierten. In Berlin fiel denn auch die Entscheidung über die beiden Gesamtsieger.

Die Juroren des Wettbewerbs waren Omar Gandhi (Dalhousie University, Kanada), Christine Murray (Chefredakteurin der Architectural Review, Großbritannien), Zbigniew Reszka (ARCHDECO, Polen), Francesco Veenstra (Mecanoo, Niederlande) und Per Arnold Andersen (Velux, Dänemark). Die Wettbewerbsbeiträge, mit denen sie es zu tun hatten, waren milde ausgedrückt heterogen: sie reichten von einem Umnutzungskonzept für Parkhäuser über die Verschattung von Bürogebäuden mit automatisierten Jalousien bis zu einer Arbeit, die sich mit den Interieurs des dänischen Malers Vilhelm Hammershøi auseinandersetzte.

Der Gesamtsieg ging letztlich an zwei asiatische Teams. In der Kategorie »Daylight in Buildings« gewannen Kwang Hoon Lee, Hyuk Sung Kwon und Yu Min Park aus Südkorea mit einem Konzept, mit dem sich ehemalige, inzwischen zu (illegalen) Wohngebäuden umfunktionierte Luftschutzbunker in ihrem Land besser mit Tageslicht versorgen lassen. 

Mit der Frage, wie auch blinde Personen Tageslicht wahrnehmen können, befasste sich ein fünfköpfiges Studententeam von der China Academy of Art – und errang damit den 1. Preis in der Kategorie »Daylight Investigations«. Ihr Entwurf »Touch the Light« sieht eine runde, begehbare Großskulptur im Innenhof einer Blindenschule vor, deren Umfassungsmauern den Gang der Sonne im Lauf der Jahreszeiten nachzeichnen. Die Mauern sind mit einem gummiartigen Material mit integrierten Schaumstoffelementen bezogen, die sich unter Lichteinfall ausdehnen. Dann entsteht auf der Wandoberfläche ein braille-artiges Punktmuster, anhand dessen die blinden Kinder das Tageslicht ertasten können.
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