05.04.2016 Heide Wessely

Neubau im Betonkleid: Campus in London

Foto: Rob Parrish

Die Campusschule für 1800 Mädchen wurde bereits 1957 gegründet und bedurfte dringender technischer und räumlicher Verbesserungen. Weil die Leiter der Schule die klare Ästhetik der 1950er-Jahre-Architektur und die großzügigen Freiflächen schätzten, entschieden die Architekten, an die vorgefundenen Qualitäten anzuknüpfen. So wurde das Grundkonzept, die verschiedenen Fachbereiche in einzelnen Gebäuden unterzubringen, beibehalten.

Zwei Bestandsgebäude des Architekten Leslie Martin blieben erhalten: die Aula mit ihrer filigranen Fassade und die Schwimm- und Sporthalle mit dem klaren Tragwerk aus Betonbalken. Alle anderen Gebäude wurden sukzessive abgerissen und durch Neubauten ersetzt. Temporäre Zwischenlösungen waren nicht nötig. Der Bauablauf, der den Schulbetrieb möglichst wenig beeinträchtigen sollte, stellte eine logistische Herausforderung dar, denn die Baumaßnahmen mussten zum Großteil während der Ferien durchgeführt werden. Daher war es wichtig, die Bauzeit der einzelnen Abschnitte möglichst kurz zu halten. Gelungen ist dies unter anderem dank der Elementfassade aus Beton. Lediglich eine Woche dauerte es, bis ein komplettes Geschoss errichtet war. Ein Gerüst war nicht erforderlich.

Die Fassade ist aus zwölf verschiedenen Elementtypen zusammengesetzt. Weil sie teilweise um 180° gedreht eingebaut und unterschiedlich kombiniert sind, entstehen vielfältige Variationen im Fassadenbild. Jedes Klassenzimmer ist mit einem Öffnungsflügel ausgestattet, der eine natürliche Belüftung zulässt. Außerdem sorgen die Geometrien der 60 cm tiefen Laibungen dafür, dass für den jeweiligen Raum die gewünschte Belichtung bzw. Verschattung erzielt wird. Weitere Sonnenschutzmaßnahmen waren somit nicht notwendig. Lediglich ein Blendschutz ist vorgesehen.

Die Betonmischung mit verschiedenen mineralischen Zuschlagstoffen erzielt bei Sonnenschein einen Glitzereffekt. Die hellen Oberflächen stehen im Kontrast zum dunkelgrau gefärbten Erdgeschoss, dessen Farbgebung vor Verschmutzungen schützt. Der geriffelte Sockel taucht direkt ins Erdreich ein und gleicht die erheblichen Höhenunterschiede des Geländes aus.

Ein wichtiges Gestaltungsmerkmal der Schule ist das neue Grafik- und Farbkonzept, das auf zusammengesetzten farbigen Dreiecksflächen beruht. Entwickelt hat es die Grafikerin Moragh Myerscough.
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