26.09.2016 Bettina Sigmund

Oberflächen selbst definieren: Farbe, Optik und Haptik festlegen

Individueller Bodenbelag mit bedruckter Dekton-Oberfläche im Spanischen Pavillon der Expo Mailand 2015 (Foto: Cosentino)

Das Repertoire der Natur wird durch das künstlich erzeugte Material Dekton um klassische, jedoch technisch optimierte Oberflächen und um gänzlich neue Texturen und Farben erweitert. Das Material kann eine Vielzahl von Natur- und Technologiematerialien in frei wählbaren Farben nachbilden – und bietet damit für Planer neue Möglichkeiten an, mit der Gestaltung von Oberflächen zu experimentieren. Für die Entwicklung des Produkts bis zur Marktreife wurden in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung des Herstellers über 22.000 Arbeitsstunden aufgewandt.  Material neu definieren: Natur oder Kunst? 
Das künstlich hergestellte Material besteht aus einer hochkomplexen Mischung aus Rohmaterialien, die auch zur Herstellung von Glas, Porzellan und Quarzoberflächen eingesetzten werden. Die ultrakompakte Oberfläche wird mittels eines speziell zur Herstellung entwickelten Verfahrens, der sogenannten Partikelsinterungstechnologie (PST), hergestellt. Das PST-Verfahren basiert auf einem hocheffektiven Verdichtungsprozess, der in wenigen Stunden den oft über Jahrtausende dauernden Entstehungsprozess von Naturmaterialien nachbildet. Das aktuelle Farb- bzw. Oberflächenspektrum ist entweder an gängige Baumaterialien angelehnt oder definiert neue Farbkategorien. In den momentan fünf Farbkollektionen Solid Collection, Natural Collection, Tech Collection, Wild Collection und XGloss Solid Collection werden hochglänzende oder matte Finishes über Volltonfarben bis zu Naturstein, Zement, Rost und Holz angeboten. Dekton ist zur Zeit in mehr als 30 verschiedenen Farben erhältlich – es wird aber stetig an neuen Farbdefinitionen und -zusammensetzungen geforscht.  Farbe neu definieren: Wie sehen urbane Farbtöne aus? 
Typische »urbane« Materialien und Farben sind in der Tech Collection gebündelt, die u.a. eine Recyclingoberfläche oder auch verschiedene moderne Beton-Anmutungen beinhaltet. »Städtische Umgebungen sprühen vor Energie und stetigem Wandel. Sie kennen keinen Stillstand und verändern sich mit den Bedürfnissen ihrer Bewohner. Die Farbgebung der Serie setzt mit einer industriellen Note an.« Diese neue Definition eines urbanen Farbspektrums setzt auf charakteristische städtische Farbtöne und Eigenschaften, die in den Materialien nachempfunden werden. Mit der recycelten Oberfläche Trilium beispielsweise im Erscheinungsbild von oxidiertem Stahl soll sowohl einer urbanen Farbgebung in Nuancen von Grau- und Brauntönen sowie tiefem Schwarz und Kontrasten zwischen Hell und Dunkel entsprochen werden, als auch dem Engagement für mehr Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein nachgekommen werden. Trilium setzt sich größtenteils aus wiederverwerteten Bestandteilen zusammen, die während des Produktionsprozesses des Kompositsteins anfallen.  Oberflächen neu definieren: Personalisierung 
Durch den künstlichen Herstellungsprozess der Platten ist es auch möglich, diese zu personalisieren und an individuelle Farb- und Oberflächenwünsche anzupassen. Die Platten können entweder durch ein Gravurverfahren oder ein speziellen Spritz-Druckverfahren weitere personalisiert werden. Im Gravur-Verfahren werden die Platten mithilfe von Einfräsungen – in gewünschter Größe und Tiefe – personalisiert. Das Spritz-Druckverfahren bietet die Möglichkeit die Platten mit jedem beliebigen Muster zu bedrucken. Beide Verfahren können auch kombiniert werden.  Bodengestaltung neu definieren: 
Der Spanische Pavillon zur Expo in Mailand 2015 von b720 Fermin Vázquez studio wurde von der Form eines Gewächshauses inspiriert. Wichtiges Gestaltungselement für den Innenraum des Pavillons, der sich konzeptionell mit dem Thema Geschmack auseinandersetzte, ist die Darstellung und Interpretation des Genoms der Tomate. Dieses wurde 2012 zum ersten Mal sequenziert und stellte damit einen großen Schritt für die Verbesserung der Zukunft der Landwirtschaft dar. Um die Oberflächen entsprechend der Architektenwünsche zu personalisieren wurde eine mit Inkjet-Technologie personalisierte Dekton-Oberfläche verwendet. Insgesamt wurden fast 1,000m2 der ultra-kompakten Oberfläche Dekton im Spanischen Pavillon verbaut. Das Material wurde als Bodenbelag der öffentlichen Räume, der Ausstellungsfläche, dem Mehrzweckraum und dem Gemüsegarten sowie in den Workshopräumen verwendet. Weiterhin wurde es an der Theke der Tapas-Bar, der Auditorium-Bar und der VIP-Bar, sowie der Treppe genutzt.
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