12.12.2013 Emilia Margaretha

Sensitives Lichtspiel: Mensa der WU in Wien

Auf dem gerade eröffneten Campus der Wirtschaftsuniversität Wien ist seit Oktober auch eine neue Mensa von Tzou Lubroth Architekten in Betrieb. Hinterleuchtete Glaswände emöglichen dort ein Lichtspiel, dessen Strahlkraft und Farbintensität sich analog zu den natürlichen Lichtbedingungen und den Jahreszeiten beständig verändert.
Architekten: Tzou Lubroth Architekten, Wien
Standort: Campus WU, Welthandelsplatz 1, A-1020 Wien

Foto: Stefan Zenzmaier

Im weitläufigen Erdgeschoss des neuen Hörsaalzentrums, in welchem die wichtigsten Auditorien und Seminarräume untergebracht sind, konzipierten die Architekten die Mensa als einen unabhängigen Raum. Losgelöst von der Betriebsamkeit des hektischen Campus-Alltags, sollen Studenten hier eine Ort vorfinden, der es ermöglicht, studentische Verpflichtungen für den Moment in den Hintergrund treten zu lassen.

Foto: Stefan Zenzmaier

"Sinnbild des Designs ist ein Airstream Campingwagen aus dem Amerika der 1930er, der sein Lager dort aufgeschlagen hat, wo sich Fuchs und Igel gute Nacht sagen" - erklären die Entwerfer. Das Motiv "Natur", soll das Konzept der räumlichen Autonomie betonen. Zu diesem Zweck wurden raumhohe Wandflächen aus saturierten Glasplatten mit einem abstrahierten Waldpanorama bedruckt. Geschaffen wurde diese "Waldlandschaft", die zwischen einem realistischen Abbild einer Waldlichtung und dessen grafischer Abhandlung schwebt, vom österreichischen Künstler Markus Lettisch.

Foto: Stefan Zenzmaier

"Ein Student, der in der Früh seinen Kaffee trinkt, wird einem anderen Lichtspiel begegnen, als später, wenn er zu Mittag wieder kommt". Die 300 m² großen, mit LED-Lichtern hinterleuchteten Glaswände ermöglichen ein Lichtspiel, das sich nicht im Minutentakt, sondern unmerklich, ganz wie das Sonnenlicht, über Stunden hinweg in Strahlkraft und Farbintensität verändert.

Fotos: Stefan Zenzmaier

Die Studierenden können zwischen vier unterschiedlichen Sitzbereichen wählen: Unmittelbar bei der Essensausgabe, befinden sich lange Tische mit hohen Hockern, darauf folgen Picknicktische in der Raummitte, zur Fassade hin werden diese zu Bistrotischen, die sich bis hinaus in den Außenbereich erstrecken. In einem Raster angeordnete, große Tafeln mit darüber platzierten Hängeleuchten liegen schließlich am Ende des Saals und schaffen dort einen intimeren Raum. 
Ein kubischer, hölzerner Körper, der einen Speisebereich visuell in zwei Einheiten teilt, beherbergt eine Kaffeebar. Ein weiterer im Eingangsbereich funktioniert als Infostand. Alle Tische und Theken sind aus solidem Holz gefertigt, das in einem bestimmten Farbton gebeizt auf den jeweiligen Bereich abgestimmt ist.

Diagram: Tzou Lubroth Architekten

Axonometrie, Grafik: Tzou Lubroth Architekten

Foto: Stefan Zenzmaier

Um das Waldpanorama hervorzuheben, sind Decke, Säulen und Boden in schlichten grauen und schwarzen Farbtönen gehalten. Foto: Stefan Zenzmaier

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