08.11.2012 Emilia Margaretha

Spektakuläre Lage: Neue Wildspitzbahn

Der Bau der neuen Wildspitzbahn im Tiroler Pitztal stellte das Architektenteam von Baumschlager Hutter Partners vor besondere Herausforderungen. Am 9. November wird die Bergstation nun feierlich eröffnet. Rund 20 Mio. Euro hat die Pitztaler Gletscherbahn investiert, um die höchstgelegene Seilbahn sowie das höchstgelegene Café Österreichs zu errichten.   Architekten: Baumschlager Hutter Partners, Dornbirn
Ort: St. Leonhard im Pitztal, Tirol, Österreich

»Das gebogene Aluminiumdach war eine Herausforderung, weil die Herstellung der Form, dem Erstellen einer Rennautokarosserie gleicht« (Carlo Baumschlager). Rendering: Baumschlager Hutter Partners

Die Wildspitzbahn führt auf den mit 3.440 Metern Seehöhe höchsten, seilbahntechnisch erschlossenen Gletscher Österreichs: den Hinteren Brunnenkogel. 2009 beschloss die Pitztaler Gletscherbahnen GmbH die alte Bahn komplett zu erneuern und zusätzlich durch ein Bergrestaurant zu erweitern. Als Sieger ging das Architektenteam von Baumschlager Hutter Partners hervor. Die fließenden Formen der Dächer und die freischwebende Terrasse in ihrem Entwurf konnten den Bauherrn überzeugen. „Die einzigartige Aussicht auf die Alpen war der Ausgangspunkt zu allen Überlegungen und zur Formensprache der Konstruktion“, erklärt Architekt Carlo Baumschlager. Die neue Bergstation orientiert sich an der großartigen Naturlandschaft der Tiroler Bergwelt und fügt sich durch die geschwungenen Formen ein. Große Glasfronten im Gastronomiebereich verbinden den Innenraum mit der Umgebung und ermöglichen den Besuchern einen atemberaubenden Ausblick. Auf 140 m² bietet das »Café 3.440« mit seiner freischwebenden Terrasse insgesamt 166 Sitzplätze.

Lageplan, Grafik: Baumschlager Hutter Partners

Schnitt, Grafik: Baumschlager Hutter Partners

Die exponierte Lage stellte das Architektenteam sowie die ausführenden Firmen und Statiker beim Bau der Wildspitzbahn vor besondere Aufgaben: Geringe Aufstandsflächen, steil abfallende Bergseiten und die extreme Höhenlage mit entsprechender Sonneneinstrahlung und Wind schränkten die Spielräume der Arbeiten stark ein. Aufgrund des wechselhaften Wetters und der eisigen Beschaffenheit des Bodens standen zudem nur sehr begrenzte Zeitfenster zur Verfügung. Für den Bau der Tal- und Bergstation inkl. der Seilbahn waren rund 700 Hubschrauberflüge und rund 3.350 Fahrten der Materialseilbahn notwendig.

Mai 2012: Montage der Fachwerkträger der Terrasse der Bergstation, Foto: Stahlbau Bitschnau

Mai 2012: Montage der Fachwerkträger der Terrasse der Bergstation, Foto: Stahlbau Bitschnau

Juli 2012: Verkleidung des Terrassentragwerks der Bergstation, Foto: Frener & Reifer

August 2012: Montage der Stahlkonstruktion in der Einfahrt der Bergstation, Foto: Baumschlager Hutter Partners

August 2012: Montage der Unterkonstruktion der Alublechhülle der Bergstation, Foto: Pitztaler Gletscherbahn

August 2012: Montage der Stahlkonstruktion in der Einfahrt der Bergstation, Foto: Pitztaler Gletscherbahn

August 2012: Montage der Unterkonstruktion der Alublechhülle der Talstation, Foto: Baumschlager Hutter Partners

August 2012: Montage der Unterkonstruktion der Alublechhülle der Bergstation, Foto: Pitztaler Gletscherbahn

September 2012: Montage der Unterkonstruktion der Alublechhülle der Bergstation, Foto: Baumschlager Hutter Partners

Oktober 2012: Blick zur Bergstation aus der Gondel, Foto: Baumschlager Hutter Partners

Die Berg- und Talstation bestehen aus einer Stahl-Alu-Konstruktion, die auf die bereits vorhandenen Fundamente der alten Bahn aufgestellt wurde. Die Außenhüllen der Stationen bestehen aus jeweils rund 450, dreiachsig gekrümmten und ca. 3 m x 1,5 m großen Alublechpaneelen, von denen keines dem anderen gleicht. Die Fertigstellung der Fassade erforderte extreme Präzisionsarbeit, denn auch bei den ca. 1000 verwendeten Montageprofile, die als Unterkonstruktion zur Montage der Bleche eingesetzt wurden, gibt es keine zwei gleichen.

Bergstation, Rendering: Baumschlager Hutter Partners

In nur fünf Minuten und 40 Sekunden gelangen künftig die Besucher des Skigebietes Pitztaler Gletscher in den neuen, mit Sitzheizung ausgestatteten Gondeln auf den 3.440 Meter hohen Hinteren Brunnenkogel. Die zwei Kilometer lange Fahrt beginnt in der ebenfalls neuen, auf 2.840 Meter Höhe gelegene Talstation. Emilia Margaretha
Bauherr: Pitztaler Gletscherbahnen GmbH Bruttogeschossfläche: 1.124 m²
Nutzfläche: 977 m²
Planungsbeginn: 2010
Baubeginn: Mai 2011
Fertigstellung: November 2012 Baukosten: 20 Mio. Euro Bauphysik: DI Dr. Lothar Künz ZT GmbH, AT, Hard
Statik: Aste Weissteiner ZT GmbH, AT, Innsbruck
Gebäudetechnik: Ingenieurbüro Christian Strigl, AT, Pflach
Gebäudehülle: Frener & Reifer GmbH, IT, Brixen
Rohbauarbeit: ARGE Hoch-Tief-Bau Imst GesmbH, AT, Imst, Ing. Franz Thurner Bau GmbH & Co KG, AT, Ötz
Stahlbau: Bitschnau GmbH, AT, Nenzing

www.baumschlagerhutter.com

Rendering: Baumschlager Hutter Partners

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