29.03.2015 Annika Schröck

Spielerisch und prägnant: Studentendorf von Holzer Kobler Architekturen

Der Name »Frankie & Johnny« steht sinnbildhaft für die zukünftigen Bewohner eines außergewöhnlichen Studentendorfes in Berlin: Aus 400 Container-Modulen zusammengesetzt, präsentiert das Projekt von Holzer Kobler Architekturen mit seinem individuellen Wohnraum und gemeinschaftlichen Aufenthaltszonen eine Neuinterpretation des studentischen Zusammenlebens.

Architekten:
Holzer Kobler Architekturen, Zürich/Berlin
Ort: Eichbuschallee 51, 12437 Berlin-Treptow

Foto: Jan Bitter

Die Bezeichnung  »Frankie & Johnny« ist nicht nur Name des Projektes, sondern steht gleichermaßen stellvertretend für zwei Gebäuderiegel im Mittelpunkt der Gesamtanlage. Zwischen diesen beiden Gebäudeteilen liegt eine facettenreich gestaltete Aufenthaltszone, die das »Herzstück des Ensembles« bildet und als kommunikativer Begegnungsort fungiert. Sitzpodeste, begrünte Laubengang-Galerien, verbindende Treppen und Brücken laden in der gemeinschaftlich nutzbaren Zwischenzone zum Verweilen ein.

Foto: Jan Bitter

Im Erdgeschoss des mittleren Gebäuderiegels dient ein öffentliches Café als zentraler Treffpunkt des Studentendorfes. Auch Eventräume für Partys und Konzerte sowie Ateliers und Werkstätten sind in dem Raumprogramm des Projektes vorgesehen. Zwischen den Gebäudeteilen gibt es gemeinschaftlich nutzbare Freiflächen mit unterschiedlichen Angeboten wie Sportbereiche und verschiedene Grünflächen mit Wiesen und Blumen.

Lageplan, Grafik: Nipkow Landschaftsarchitektur/Holzer Kobler Architekturen

Rendering: Holzer Kobler Architekturen

Das Studentendorf setzt sich aus 400 Containern mit jeweiligen Abmessungen von 12,19 x 2,44 Metern zusammen. Die Container werden zunächst mit Bad und Küche ausgestattet und anschließend als Modulsystem vorgefertigt. Die Anlage besteht größtenteils aus Single-Units, die aber auch zu Wohngemeinschaften für zwei oder drei Personen zusammengeschaltet werden können. Die einzelnen Module werden auf parallel verlaufenden, langgestreckten Riegeln zusammengefasst. Dabei können einzelne Containergruppen leicht verschoben oder um 90 Grad gedreht werden, was der Gesamtanlage ein abwechslungsreiches Erscheinungsbild verleiht.

Grundriss Doublecontainer, Grafik: Holzer Kobler Architekturen

Grundriss Triplecontainer, Grafik: Holzer Kobler Architekturen

Foto: Jan Bitter

Dass der Begriff »Containerdorf« nicht mit ausdrucksloser Monotonie und nüchterner Gleichförmigkeit gleichgesetzt werden sollte, zeigen Holzer Kobler Architekten anhand ihres außergewöhnlichen Projektes. Durch feine Farbnuancierungen der Containerhülle und eine ungleichmäßige Fassadengestaltung wirkt die Containeranlage keineswegs eintönig und monoton, sondern offenbart vielmehr ein Bild von Variation und Vielfältigkeit. Verbindende Treppenanlagen und offene Galerien sorgen für attraktive Aufenthaltszonen und Begegnungsorte. Ob das Konzept des gemeinschaftlichen Containerdorfs glückt, wird sich noch zeigen: Die Fertigstellung der Anlage ist für Herbst 2015 geplant.

Foto: Jan Bitter

Projektangaben:

Bauherr: Presto 46. Vermögensverwaltung GmbH
Landschaftsgestaltung: Nipkow Landschaftsarchitektur AG, Zürich
Anzahl Wohnungen: 315
Anzahl Container: 411
Projektbeginn: Januar 2013
Fertigstellung: Herbst 2015
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