14.10.2014 Annika Schröck

Spot an! Neues Theater von UNStudio

Das kürzlich eröffnete Theater von UNStudio besticht nicht nur durch eine auffällige Gebäudeform. Mit seiner perforierten Fassade, die in der Nacht purpurfarben leuchtet, leistet das Gebäude einen Beitrag zur Stärkung der kulturellen Identität der niederländischen Stadt Spijkenisse. Dabei verbindet der Entwurf die archetypischen Funktionen eines Theaters mit den wechselnden Ansprüchen und spezifischen Anforderungen der Gemeinde.

Architekt: UNStudio
Standort: Theaterplein 1, 3201 Spijkenisse, Niederlande
Eröffnung: 9. Oktober 2014

Foto: Peter de Jong

Eine Besonderheit des Standortes bildet seine Nähe zur Windmühle »Nooitgedacht«, ein Bauwerk aus dem 19. Jahrhundert und längst Wahrzeichen der Stadt Spijkenisse. Die Rundungen der organischen Form des neuen Theatergebäudes sorgen dafür, dass die Störung der Windströmung gering ausfällt und die Mühle nur minimal davon tangiert wird.

Foto: Jan Paul Mioulet

Foto: Peter Guenzel

Der 5.800 m² große Gebäudekomplex verfügt über einen großen und einen kleinen Saal. Zusammen bieten die beiden Theatersäle Platz für bis zu 650 bzw. 200 Gäste. Weiterhin beinhaltet das Raumprogramm ein großes Café, ein Restaurant, eine VIP Lounge, zahlreiche Umkleideräume, Multifunktionsräume und Büros. Die Räume gruppieren sich dabei blumenartig um das große stützenfreie Foyer im Zentrum des Gebäudes.

Grafik: UNStudio

Dem zentralen Foyer kommt laut Ben van Berkel eine Schlüsselrolle zu. Neben seiner Funktion als Erschließungsraum soll es zugleich als »Bühne für den Besucher«, als dynamischer Brennpunkt und sozialer Treffpunkt fungieren. Der mehrgeschossige Raum ist von unterschiedlichen Geschossen einsehbar. Eine skulpturale Treppe bildet das Verbindungselement zu den Theatersälen, wobei sich der Handlauf in funktionale Oberflächen und Möbel transformiert.

Foto: Jan Paul Mioulet

Foto: Peter Guenzel

Das Programm im »Theater de Stoep« zeichnet sich durch eine große Vielfalt verschiedener Darbietungsformen aus. Um den unterschiedlichen Anforderungen von Oper, Musical oder Kabarett gerecht zu werden, können verstellbare Deckenelemente flexibel ausgerichtet und damit der Lautstärkepegel individuell angepasst werden. Akustische Wandpaneele sollen die Qualität des Klangs für jeden Zuschauer im Theatersaal verbessern.

Foto: Peter Guenzel

Grafik: UNStudio

Auch dem Thema Licht und Farbe kommt eine entscheidende Rolle zu: Spezifische Wandfarben dienen der Orientierung, die gezielt platzierten Fensteröffnungen lassen zu bestimmten Tageszeiten unterschiedliche Atmosphären im Innenraum entstehen. Die äußere Hülle des Gebäudes besteht aus zwei Lagen Aluminium, wobei die äußerste Schicht mit kreisförmigen Öffnungen durchbrochen ist. Integrierte LEDs tauchen die perforierte Fassade in der Nacht in ein lilafarbenes Licht.

Foto: Peter Guenzel

Grafik: UNStudio

Projektdaten:

Bauherr: Stadt Spijkenisse
Architekt: UNStudio
Ingenieur (Entwurfsphase): Arup, Amsterdam
Ingenieur (Ausführungsphase): IOB, Hellvoetsluis
Team: Ben van Berkel, Gerard Loozekoot with Jacques van Wijk and Hans Kooij, Lars Nixdorff, Thomas Harms, Gustav Fagerstrom, Ramon van der Heijden Tatjana Gorbachewskaja, Jesca de Vries, Wesley Lanckriet, Maud van Hees, Benjamin Moore, Henk van Schuppen, Philipp Mecke, Colette Parras, Daniela Hake, Mazin Orfali and Selim Ahmad.
Fläche: 5.800m²
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