07.10.2013 Emilia Margaretha

Szenografisches Erlebnis: Panoramaaufzug von Schulitz + Partner

Die vor allem für die Herstellung des Meißener Porzellans bekannte Stadt verfügt über eine 1000-jährige Geschichte und einige bedeutende Baudenkmäler. Das bislang nur schwer zugängliche historische Ensemble auf dem Burgberg wurde durch eine neu geschaffene direkte Verbindung inklusive gläsernem Panoramaaufzug auf attraktive Weise an die Stadt angebunden. Ein hierzu ausgeschriebenes Gutachterverfahren sah ein Parkhaus, einen Busparkplatz und ein Transportsystem vor.
Architekten: Schulitz + Partner Architekten BDA, Braunschweig
Standort: Meisastrasse 10, D-01662 Meißen

Foto: Schulitz + Partner Architekten

In dem bereits 2008 ausgeschriebenen Gutachterverfahren gewannen Schulitz + Partner Architekten den 1. Preis. Der zurückhaltend mit dem historischen Bestand umgehende Entwurf plaziert den Haltestellenbereich auf der Hangseite des Burgbergs. Eine langsam ansteigende Stützmauer begrenzt diesen Bereich und führt zu einem ovalen Pavillon am Fuß des Berges. Die gerundeten Bereiche der mit Naturstein verblendeten Stützmauern auf nordöstlicher und südwestlicher Seite und die Weiterführung des Platzbelages in den Wartehallenpavillon suggerieren eine Trichterwirkung in Richtung Burgberg, aus dessen Trichterende der Schrägaufzug nach oben zum Burgberg fährt.

Der Pavillon bietet einen regen- und windgeschützten Wartebereich, einen Aufenthaltsraum für den Ticketverkauf, einen Lagerraum, einen Technikraum sowie behindertengerechte Sanitäranlagen für Besucher.

Innenraum des Pavillons, Foto: Schulitz + Partner Architekten

Ansicht, Grafik: Schulitz + Partner Architekten

Lageplan, Grafik: Schulitz + Partner Architekten

Eine Fahrt in der gläsernen Kabine des Schrägaufzugs bietet ein szenografisches Erlebnis, sobald die Kabine aus dem Pavillon auftaucht und über den Hang in Richtung Burgmauer schwebt. Fast ohne diese zu berühren hält sie kurz davor, so dass man durch die Zinnen der Burgmauer den Stadtraum betritt, ohne dass ein weiterer baulicher Eingriff in die historische Substanz notwendig geworden wäre. Die obere Ankunftsplattform besteht damit nur aus einer Türanlage und einer Anschlagschwelle.

Foto: Schulitz + Partner Architekten

Das aufgeständerte Gleistragwerk ist am unteren Auflager fest und durch die schräg gestellten Stützböcke in Längsrichtung verschieblich gelagert. Die in Querrichtung ausgekreuzten Böcke übernehmen die Horizontalkräfte durch Windbelastung auf die Kabine. Ein auf den unteren Flanschen der Gleise laufendes Gegengewicht wurde als das energetisch günstigste System gewählt.

Querschnitt, Grafik: Schulitz + Partner Architekten

Grafik: Schulitz + Partner Architekten

Foto: Schulitz + Partner Architekten

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DETAIL 2013/9 »Bahnhöfe + Haltestellen«.
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