01.05.2014 Maier@detail.de

Vom Lagerhaus zur Top-Adresse – Mannheims neuer alter Speicher

Der 1957 zur Notversorgung der Bevölkerung gebaute Getreidespeicher im Mannheimer Hafen stand seit den 1990er Jahren leer und man suchte nach einem neuen Nutzungskonzept. Der ortsansässige Architekt Peter Schmucker und sein Team schlugen vor, den Betonkubus in weiten Teilen zu erhalten, die Beschaffenheit der verbauten Materialien und vorhandenen Elemente auf ihre Tauglichkeit zu prüfen und erforderlichenfalls dem Stand der Technik anzupassen. Darüber hinaus sollte das Gebäude für neue Nutzungsarten umgestaltet werden. Inzwischen habe sich im siebengeschossigen »Speicher 7« insgesamt sieben Unternehmen eingemietet – vom Gourmet-Restaurant über ein Hotel bis hin zum Architekturbüro selbst. »Die Lage ist das absolute Alleinstellungsmerkmal. Der ganze Hafen befindet sich in Landesbesitz. Der Rheinvorlandspeicher an der Schnittstelle von Industrie, Stadt, Hafen, ICE-Trasse und Fluss ist hier das einzige Gebäude, in dem Büronutzung plus Hotelbetrieb plus Restaurant möglich sind«, betont Peter Schmucker, der mit seinem Büro im 7. Stock 1400 m² Bürofläche bezogen und dessen Familie den Speicher auf 30 Jahre gepachtet hat – mit einer Verlängerungsoption auf weitere 30 Jahre. Dipl.-Ing. Werner Aumann, Planer-Objekt-Betreuer von Caparol, hat die Revitalisierung des ehemaligen Getreidespeichers von Anfang an begleitet und staunt über das Erreichte: »Speicher 7 gilt vollkommen als architektonisches Glanzlicht einer im Aufbruch befindlichen Stadt. Dass der markante Kubus mit seiner rostfarbenen Fassade die Anbindung des vormals abseitigen Mannheimer Hafens an die City schafft, ist eine architektonische Meisterleistung, die Vorbildcharakter auch für andere Gebäude in ähnlicher Randlage hat.«

Foto: Klaus Hackl / Schmucker und Partner

Die umgestaltete Fassade zieht schon von Weitem Blicke an – ob man den Hafen vom Mannheimer Schloss her ansteuert, von Ludwigshafen über die Konrad-Adenauer-Brücke kommt oder auf Pfälzer Seite den Rhein entlangflaniert. Das Highlight des ursprünglich reinen Industrie- und Lagerhafens präsentiert sich mit einem markanten Rostschleier überzogen. »Die wellenförmigen Fassadenelemente bestehen aus Corten-Stahl. Das Besondere an diesem Material ist, dass es durch Bewitterung eine fest anhaftende Sperrschicht bildet, die Korrosion zwar auf der Oberfläche zulässt, diese in die Tiefe des Metalls hinein jedoch unterbindet. Der Rostschleier liegt also nur oberflächlich auf und kann sich in seiner Anmutung unter Wettereinwirkung permanent verändern, ohne dass die Substanz der Fassadenbekleidung dadurch angegriffen würde«, erläutert Aumann.

Ebenso raffiniert ist das Verfahren, mit dem auf der zur Stadt gewandten Außenseite ein etwa 750 m² großes Fassadenbild im Street-Art-Style aufgebracht wurde. Das Motiv zeigt eine Montage zweier einander sehr ähnlicher Personen, deren Gesichter jeweils auf neun durcheinandergewürfelte Quadrate verteilt sind. Der Künstler Andreas von Chrzanowski – alias Case – gestaltete sein Werk mit der Fassadenfarbe »Amphibolin« von Caparol, wobei er sich der neuen NAST-Technologie (nebelarme Spritz-Technologie) bediente.

Foto: Klaus Hackl / Schmucker und Partner

Ursprünglich ausschließlich für rationelle Beschichtungen mit Lacken gedacht, erwies es sich gerade auf diesen kleinteiligen Flächen als vorteilhaft, da mit dem von Wagner und Caparol gemeinsam entwickelten Spritzgerät die vielen Farben in kürzester Zeit getauscht und gleichmäßig und präzise auf die Oberfläche aufgetragen werden konnten.

Foto: Klaus Hackl / Schmucker und Partner

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