08.02.2012

Sixties Design im Wiener Hofmobiliendepot

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Zwischen psychedelisch, knallbunt - und klassisch zeigt die Frühjahrsausstellung im Hofmobiliendepot in Wien Möbel aus den 1960er Jahren - einem Jahrzehnt beispiellosen Wandels. Die Ausstellung beleuchtet anhand ausgewählter Designstücke die sozialen, kulturellen, politischen und ästhetischen Umbrüche vom Ende der 1950er Jahre bis zur Erdölkrise 1973 und zeichnet ein Bild einer Ära, die der grauen Nachkriegszeit ein Ende setzte. Der Fokus der Schau liegt beim Möbeldesign. Ergänzend vermitteln Mode, Fernseher, Radios und andere Alltagsgegenstände das typische Lebensgefühl dieser Jahre. „Sixties Design“ führt von der von der Jugend getragenen Konsumrevolution am Beginn des Jahrzehnts mit Vollbeschäftigung und Fortschrittsglaube bis zur „Gegenrevolution“ gegen ungerechte und veraltete Machtsysteme und Zwänge ab Mitte der 1960er Jahre. Wo zunächst noch der Glaube an neue Kunststoffe mit aufblasbaren PVC-Möbeln und einem futuristischen „Space Age Look“ einen veritablen Designboom auslöste und unverhohlener Materialismus den Konsum ankurbelte, führten der Kalte Krieg, die Angst vor einer Atomkatastrophe und politische Entwicklungen wie Vietnam-Krieg, Prager Frühling und die Pariser Studentenunruhen auch im Design zu einer Rückbesinnung auf vergangene, bewährte Stile (z. B. Jugendstil, Art Deco), die ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit vermittelten. Von der amerikanischen Westküste kommend fanden die psychedelische Kunst, östliche Religionen und Hippie-Lifestyle ihren Niederschlag in Design und Mode. Die geometrischen Formen wurden abgelöst von einem neuen, neo-organischen Stil. In Italien entstand das radikale „Antidesign“, das ironisch und zeichenhaft auf die neue Situation reagierte. Die Ausstellung ist in zehn Stationen unterteilt: Ein Blick zurück: Die 1950er Jahre / Geometrische Formen / Spheromania / Space Age Design / Mode / Werkstoff Plastik / Pop Design / Anti-Design / Neo-Organisches Design / Das Ende des Booms. Zu den wichtigsten Designern, die in der Ausstellung repräsentiert sind, zählen Arne Jacobsen, Eero Saarinen, Johannes Spalt, Joe Colombo, Hans Hollein, Verner Panton, Vico Magistretti, Walter Pichler, Paco Rabanne, André Courrèges, Helmut Bätzner, Gaetano Pesce, Achille & Pier Giacomo & Livio Castiglioni, Archizoom, Gruppo Strum, Olivier Mourgue und Günter Beltzig. Ein ausführliches Begleitprogramm mit Führungen, Kinderveranstaltungen, Vorträgen, einer Sixties-Party und Tanzabenden führt an einige Teilbereiche dieses gleichermaßen widersprüchlichen wie aufregenden und Generationen prägenden Jahrzehnts heran. Weitere Informationen finden Sie hier.      
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