15.11.2012 gfx3@detail.de

Akzente in Ästhetik, Ökologie und Wertbeständigkeit

Aus einem über Jahrzehnte entstandenen Wildwuchs von Gebäuden schufen die Architekten Oxen + Partner Architekten aus Hürth mit dem Technikhaus des Berufskollegs Oberberg in Wipperfürth das Zentrum eines strukturierten Gebäudekonzeptes, das sich als anregendes Umfeld für kreatives Lernen ebenso qualifiziert wie es Tradition und Heimatverbundenheit mit modernem Zeitgeist verbindet. Die Fassade von Heinrich Quirrenbach Naturstein Produktions- und Vertriebs GmbH aus Quirrenbach-Grauwacke interpretiert die Einbettung des Gebäudes in Stadtbild, Landschaft und Bildungskultur der Region in einzigartiger Weise. Sie ist buchstäblich ein unverwechselbarer, Stein gewordener Fingerabdruck von Millionen Jahren Erdgeschichte dieser Region, zeitgenössisch interpretiert durch eine vielschichtige Farbwirkung und eigenwillige Reliefstruktur. Die in besonders tiefen Lagen geförderte Grauwacke zählt zu den festesten und vielseitigsten Natursteinen überhaupt. Die Architekten setzten auf eine Oberflächenvariante, die ein Nebenprodukt des Verarbeitungsprozesses zum originären Stilmittel erhebt: Die im Abstand von 5 – 7 cm vertikal verlaufende Rillierung der Oberfläche entsteht bei der mechanischen Trennung Tonnen schwerer Grauwacke-Rohblöcke durch riesige Bohrer. Im Normalfall werden die getrennten Gesteinsblöcke durch Bearbeitungsprozesse weiter verarbeitet. An der Fassade des Berufskollegs prägt jedoch gerade die von den ersten Bohrspuren gemaserte Oberfläche die Gebäudecharakteristik.

Die auf den ersten Blick monolithisch wirkende Fassade setzt sich tatsächlich wie ein kleinteiliges Puzzle zusammen. Sie ist das Ergebnis einer logistischen und produktionstechnischen Leistung, die für den Natursteinlieferant Quirrenbach eine großen Herausforderung bedeutete. Über 1900 Platten in durchschnittlich 12,5 cm Stärke, in drei Breiten von 60 – 140 cm und drei verschiedenen Höhen von 30, 50 und 80 cm wurden für die Mischkonstruktion aus selbst tragender Vorhangfassade mit teilweisem Mauerwerk in Maßarbeit hergestellt. Der Herstellungs- und Logistikprozess bedurfte einer präzisen Planung, bei der jede Platte zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort am Gebäude angebracht werden musste. Jede einzelne Platte wurde daher im Lindlarer Steinbruch mit Brückensägen individuell zugeschnitten, nummeriert, auf Paletten sortiert und in der exakt geplanten Zeitabfolge zum Einsatzort geliefert. Der Unikatcharakter des Natursteins Grauwacke wird so noch durch die Individualität der Zusammensetzung der Gesamtfassade verstärkt.  

Die Wahl der regional gewonnenen und verarbeiteten Quirrenbach-Grauwacke entsprach dem Wunsch der Planer nach einem ästhetisch überzeugenden, aber auch qualitativ hochwertigen, nachhaltigen und ökologischen Baustoff mit Lokalbezug. Ästhetik, Langlebigkeit und die positive Ökobilanz von Naturstein im gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes machen das in Jahrmillionen gewachsene Material zu einem attraktiven Baustoff für die moderne Architektur. 

Alle Fotos: Stefan Schilling, D–Köln

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