26.09.2010

alpitecture veröffentlicht "Results"

Das größte Entwicklungspotential von Alpen, Technologie und Architektur liegt im Zusammenspiel der Macher: Deshalb setzten sich im Juni 2010 37 international tätige Architekten intensiv mit Alpen, Technologie und Architektur in Südtirol auseinander. Die Ergebnisse und neuen Erkenntnisse der Workshops und Diskussionen erscheinen Anfang Oktober 2010 zusammengefasst im Buch „Results“.
Das Buch „Results“ informiert und dokumentiert die Ergebnisse aus den Workshops „Integrative Architektur und Energiesysteme“, „Zersiedelung von Dorfstrukturen und Naturräumen“ sowie „Architektur in Gewerbezonen und Industriegebieten“. Übergreifendes Thema der Workshops sind die begrenzt zur Verfügung stehenden Flächen für Besiedelung und wirtschaftliche Nutzung. Ein Thema das alle Alpenregionen betrifft.

Prof. Volkmar Bleicher, Geschäftsführer von Transsolar Energietechnik Stuttgart, und Architekt Carlo Calderan, Chefredakteur von Turrisbabel, Bozen, moderierten den Workshop „Integrative Architektur und Energiesysteme“ am Beispiel des Industriegebiets im Süden von Bozen. Architekt Gerd Bergmeister, Brixen, und Dr. Arch. Thomas Ebner, Bozen, leiteten die Gruppe „Zersiedelung von Dorfstrukturen und Naturräumen“. Dipl.-Ing. Lisa Kofink, Eurac research Bozen, und Architekt Jürg Ragettli, Chur, nahmen sich mit den Teilnehmern der „Architektur in Gewerbezonen und Industriegebieten“ an. Alle Ergebnisse bildeten die Grundlage einer Podiumsdiskussion, die im Anschluss mit der niederländischen Architektin Astrid Piber, Partnerin UNStudio Amsterdam, und einigen renommierten Architekten geführt wurde.

Die Alpenregion hat, über nationalstaatliche Grenzen hinweg - vom Rhônetal bis zur Kleinen ungarischen Tiefebene, vom Schweizer Mittelland bis zur Poebene und dem Golf von Genua - gleich geartete Probleme. Ein wesentliches ist der Umgang mit der begrenzt zur Verfügung stehenden Fläche für Besiedlung und wirtschaftlicher Nutzung. Dieser Problematik am Beispiel Südtirols widmeten sich 37 international tätige Architekten aus sieben Ländern in drei Workshops. Verbindendes Thema ist eine zukunftsorientierte Architektur in den Alpen, die durch neuste technologische Entwicklungen realisiert wird. alpitecture bringt Alpen, Technologie und Architektur zusammen.

„Gewerbezonen und Industriegebiete“ lautete der Titel eines Workshops. Hohe Wertschöpfung und hoher Innovationsgrad der prosperierenden Wirtschaft stoßen an die Grenzen ihres Wachstums, bedingt durch die Topografie der Landschaft. Nur rund fünf Prozent Südtirols stehen für eine Besiedelung zur Verfügung. Diese Fläche müssen sich Landwirtschaft und Industrie, Einwohner und Touristen teilen. Statt Kirchturmpolitik zu betreiben, sollten Enge und Nutzungsmischung als Ansporn für eine übergreifende Regionalplanung dienen. Erst wenn Natur als Ressource erkannt und in den Planungskontext einbezogen wird, kann ein verträgliches Bauvolumen entstehen. Statt Industriegebiete wuchernd ausgreifen zu lassen eröffnen sich in Südtirol Entwicklungsmöglichkeiten im Zusammenspiel aller Kräfte. Ein mögliches Beispiel ist das „Dorf“ als Marke zu entwickeln: Es stärkt die bauliche, landwirtschaftliche, soziokulturelle und wirtschaftliche Identität.

Zu einem ähnlich Ergebnis kamen die Teilnehmer, die sich mit „Zersiedelung von Dorfstrukturen und Naturräumen“ in Südtirol beschäftigten. Ein „Viles“ (Dorf/Weile), für ladinische Täler typische kompakte Siedlungsstruktur, wurde zum Ausgangspunkt der Analyse. Die bestehende dörfliche Struktur wurde als Kern für eine Weiterentwicklung identifiziert. Bei einer intelligenten Erweiterung werden Zwischenräume baulich nachverdichtet und öffentliche Plätze gestaltet. Landwirtschaftliche Nutzgebäude werden ausgelagert und integrativ in die Topografie gebaut. Wirtschaftliches Wachstum mit intakter Lebensqualität und Landschaft ist mittels sensibler Planung möglich.

Weg von Einzelgebäuden, hin zu integrativen Planung lautete das Fazit des Workshops „Integrative Architektur und Energiesysteme“. Das Industriegebiet Bozen Süd kann durch eine Nutzungsmischung aus Arbeiten, Wohnen und Freizeit aufgewertet werden. Nach Außen sollte die kompakte Struktur unbedingt erhalten bleiben. Durch neue Erschließungen im Innern mit Straßenzügen in Ost-West- Richtung, begrünten Dächern und Grünzonen kann das Mikroklima wesentlich verbessert werden. Ein aufgeständertes umweltschonendes Verkehrssystem könnte das Verkehrsaufkommen vermindern. Gezielte Investitionen in die Infrastruktur sparen Energie und wirken als Katalysator zu einem vielfältigen Miteinander.

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