28.11.2014 Maier@detail.de

Alte Fabrik mit effizientem Wärmeschutz und hohem Wohnwert

Eine ehemalige Industriebrache in Brandenburg an der Havel wurde behutsam saniert und füllt sich nach jahrelangem Leerstand nun wieder mit neuem Leben. 2008 erwarb das Architektur Kontor Delfs die 1879 erbaute Kammgarnspinnerei im Zuge eines Bieterverfahrens vom Bund und begann mit der schrittweisen Sanierung des mehr als 32.000 m² großen Areals. Ein Masterplan für die weitere Entwicklung wurde in enger Abstimmung mit den städtischen Behörden erstellt. Die Mischnutzung sieht neben Wohn- und Ferienlofts unter anderem Flächen für Geschäfte, Gastronomie und ein Altenheim vor. Das gelungene Gesamtkonzept wurde 2013 mit dem Brandenburger Baukulturpreis gewürdigt.

Kreative Lösungen waren gefragt, um die notwendige Energieoptimierung der Gebäudehüllen und den Erhalt der alten Fassaden und Dachkonstruktionen unter einen Hut zu bringen. Zudem sollten Räume mit hohem Wohnwert und architektonischem Anspruch geschaffen werden, und nicht zuletzt galt es, die verschiedenen Vorgaben der Denkmalschutzbehörde zu berücksichtigen. Mit den schlanken Aufdachdämmungen und speziellen Innendämmungen der Linzmeier Bauelemente GmbH gelang es den Planern, die ambitionierten Ziele zu erreichen.

Alle Fotos: Detlev Delfs, D – Brandenburg /Havel

In den ehemaligen Werkstattgebäuden und der Sheddachhalle an der südlichen Wasserkante zur Havel sollte Wohnraum entstehen. Die alte Schlosserei, ein Gebäude mit unterschiedlichen Geschosshöhen, dessen zweigeschossiger Teil oben von einem Walmdach abgeschlossen wird, erhielt eine Aufdachdämmung. Die Lösung wurde von der Denkmalschutzbehörde akzeptiert, weil im Gegenzug der marode Dachstuhl komplett erneuert und sichtbar gemacht wurde. Das Plus an Traufhöhe kaschierten die Architekten durch eine Zinkverkleidung. Weil die stehenden Scharen sehr gut zur alten Fassade passen, waren die Denkmalschützer auch mit dieser Ausführung einverstanden. Als Dämmschicht wurde »Linithem PAL N+F« eingebaut. Mit nur einer 200 mm starken Plattenlage konnte der Dämmstoff-U-Wert von 0,11 erreicht und obendrein Bauzeit gespart werden.

Die Dämmplatten mit der WLS 023 kamen auch bei der neben der Schlosserei liegenden Sheddachhalle zum Einsatz. Die füllte Architekt Detlev Delfs mit vier neuen Häusern, in denen heute vier Wohnlofts unter-gebracht sind. Die alte Tragkonstruktion der Halle wurde dabei größtenteils erhalten, teilweise auch an die veränderten statischen Verhältnisse angepasst. Da die neuen Häuser kürzer als die alte Halle sind, entstand auf der Wasserseite vor jedem Loft eine bis zu 4 m tiefe Terrasse. Die vorgelagerte historische Fassade fungiert hier als Sicht- und Sonnenschutz für den großzügig verglasten Loftgiebel, gibt aber gleichzeitig über große Öffnungen den Blick aufs Wasser frei.

Das bestehende Sheddach der Halle bildet heute die Dachfläche der vier »Innenhäuser«. Voraussetzung dafür war, dass auch hier die Aufdachdämmung über der massiven Ziegel-Dachkonstruktion mit einer schlanken und effizienten Dämmung realisiert wurde. Auf diese Weise war es möglich, die höher gelegte Dachfläche optisch hinter der historischen Hallenfassade verschwinden zu lassen und so die Vorgaben des Denkmalschutzes zu erfüllen. Auch die Stahlbeton-Bodenplatte unter den Innenhäusern wurde mit Linitherm gedämmt. So gelang es, bei guten U-Werten die imposante Raumhöhe der Lofts, die unter der Sheddachspitze bis zu 7 m erreicht, ohne Abstriche beizubehalten.

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