Auf vielen Ebenen: Haus in Miyamoto von Tato Architects
Foto: Shinkenchiku sha
Von außen zeigt sich der Bau als schlichter Quader mit knapp 5 x 12 m Grundfläche. Um im Großstadtdschungel nicht unterzugehen wächst er rund 7 m in die Höhe und wird von einem kleinen Weg aus südwestlicher Richtung erschlossen. Das Haus ist als Stahlrahmenkonstruktion ausgeführt und umlaufend in graue, längs-geriffelte Fassaden gehüllt. Regelmäßig gesetzte Fenster und der Eingang an der Südostfassade komplettieren die einfachen Ansichten.
Die Innenraumgestaltung hebt den Begriff Offenheit in neue Sphären. Auf Wunsch des Bauherrn gibt es weder abgetrennte Bereiche noch Einbauten. Der gesamte Innenraum entwickelt sich als durchgängiges Raumkontinuum. Tato Architects entwickeln eine Stahlstruktur aus 13 Plattformen. In unterschiedlichen Höhen montiert werden sie durch kleine Treppchen verbunden. Zum Teil aufgeständert, zum Teil mit Stäben von der Decke abgehängt schaffen sie einen luftigen Charakter. Die Ebenen kragen von den Seitenwänden her in den Raum hinein und sind in spiralförmiger Abfolge angeordnet. Die meisten der Niveaus haben eine dreieckige Form, lediglich vereinzelt umfassen sie die gesamte Breite und bieten Platz für Küchenzeile und Schlafzimmer. Im oberen Teil gibt es zwei Podien, die raumhohe Verglasungen zu kleinen Außenterrassen machen.
Die Konstruktionselemente bleiben von unten frei einsehbar und klar ablesbar. Sowohl die Plattformen, als auch die Wände sind weiß gestrichen. Bodenbeläge in zartem Grau ergänzen die hellen Oberflächen. Abgerundet wird das Materialkonzept von den kleinen hölzernen Treppen. Den schlichten architektonischen Rahmen, den Tato Architects als »Echo Chamber« bezeichnen, füllen die Bewohner nach und nach mit ihrem Hab und Gut. Das Innenleben vom Projekt »House in Miyamoto« ergibt ein sich wandelndes, skurriles Bild, das den offenen, gemeinschaftlichen Lebensstil der kleinen Familie ausdrückt und ganz auf Intimität im herkömmlichen Sinne verzichtet.