22.04.2015 Insa Thiel

Aus Eins mach Zwei: Harumi Wohnhochhäuser in Tokio

Unmittelbar neben dem Gelände für die Olympischen Spiele 2020 ragt der erste von zwei geplanten Wohntürmen am Ufer des Kanals hervor und besticht vor allem durch seine klare Geometrie. Als Teil der Quartiersentwicklung bieten die 49 Vollgeschosse nicht nur Platz zum Wohnen, sondern auch eine eigene kleine Infrastruktur. Den roten Faden bei der Planung bilden großzügige, lichtdurchflutete Räume.

Architekten:
Richard Meier & Partners Architects LLP, New York
Standort:
Harumi Chuo-ku City Insel, Tokio

Foto: Ishiguro Photographic Institute

Einen deutlichen Akzent setzt der 170 Meter hohe Wohnturm am Himmel des Harumi-Ufers in jedem Fall. Während sein »Zwilling« mit weiteren 861 Wohneinheiten noch bis zum Frühjahr nächsten Jahres auf sich warten lässt, ermöglichen die 883 Apartments schon jetzt Wohnen auf hohem Niveau. Quartiersprägend soll der Turm nicht nur optisch zum Hingucker werden, seinen Bewohnern bietet er eine wahre Palette an Funktionseinheiten: Veranstaltungsräume, Fitness- und Gästebereiche sowie eine Bibliothek und ein Café schaffen Gemeinschaftsräume und stehen den Mietern zur freien Verfügung. Horizontale Lamellen und durchlaufende Balkone auf der Südseite bilden im Wechselspiel mit der, teilweise aufblitzenden, glatten Glasfassade die prägnante Fassadenstruktur. So entsteht trotz Strenge in der Geometrie ein dynamisches Spiel der einzelnen Elemente.

Grundriss, Grafik: Richard Meier & Partners Architects, New York

Grundriss Penthouse, Grafik: Richard Meier & Partners Architects, New York

Foto: Ishiguro Photographic Institute

Laut Meier soll die, momentan noch in sterilem Weiß erscheinende Fassade, erst mit der Zeit die gewünschte »Patina« annehmen. Bis dahin erstrahlen die Aluminiumpaneele noch in der für ihren Architekten so typischen Farbwahl. Stein- und Holzböden in den Innenräumen bilden das wohnliche Pendant zur metallischen Hülle. Auf dem Gelände der Türme sollen zusätzliche öffentliche Außenbereiche für die Nachbarschaft entstehen. Dabei stehen Elemente wie die Wasserbecken und die schwebend erscheinenden Steinplatten ganz im Sinne japanischer Tradition. Fast scheint es, als versuche das Gebäude eine Brücke zwischen ursprünglichen und ortstypischen Maßstäben auf der einen und neuartig großstädtischen Maßstäben auf der anderen Seite zu schlagen.

Foto: Ishiguro Photographic Institute

Mit ihrer prädestinierten Lage unmittelbar am Ufer des Kanals ist den beiden Zwillingstürmen mit ihren insgesamt 1744 Apartments die Aufmerksamkeit im Stadtquartier sicher. Ob sie, wie von den Architekten gewünscht auch den Mittelpunkt des Quartiers bilden werden, wird sich zeigen, sobald das Ensemble vollständig und die Quartiersentwicklung weiter fortgeschritten ist. Bis dahin strahlt der weiße Akzent jedoch zeitlos an der Promenade Harumis und vor der Silhouette Tokios.


Weitere Informationen:

Grundstücksfläche: 29,880 m²
Gesamtfläche: 196,200 m²l
Designpartner: Dukho Yeon
Projektleiter: Carlo Balestri
Team: Tetsuhito Abe, Kevin Baker, Remy Bertin, Guillermo Murcia, Takumi Nakagawa, Hans Put, Amalia Rusconi-Clerici, Sangmin You                    
Bauherren: Mitsubishi Jisho Residence Co. Ltd. (Mitsubishi Estate Group) in partnership with Kajima Corporation
Assoziierte: Mitsubishi Jisho Sekkei Inc. (MJS)

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