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Ausstellungseröffnung zur Studie »renderingCODES – Zukunft Putz« an der HAWK Hildesheim
Foto: HAWK/IIT/Timo Rieke
Vom Klassizismus über die Klassische Moderne und den Wiederaufbau der Nachkriegsjahrzehnte bis hin zur Gegenwart: Der Werkstoff Putz hat sich in den vergangenen 200 Jahren als wichtiger Bestandteil der europäischen Bau- und Gestaltungskultur etabliert. Seit der Jahrtausendwende hat das Material allerdings immer mehr an Bedeutung verloren. »Warum eigentlich«, fragte 2014 die Fachgruppe Putz & Dekor im Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie und wandte sich schließlich an das IIT (Institute International Trendscouting) an der HAWK Hildesheim, um in einem interdisziplinären Projekt neben Ursachen dieser Entwicklung auch mögliche Potenziale für die Zukunft erforschen zu lassen. Unter der Leitung von Markus Schlegel, Günter Lois Weber und Timo Rieke vom IIT sowie Meike Weber (DETAIL/IIT) und gemeinsam mit Akteuren aus Architektur, Industrie und Handwerk wurde daraufhin eine vielschichtige Auseinandersetzung initiiert, die 2016 im Rahmen der Messe FAF Farbe Ausbau und Fassade erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Interessante Einblicke über den aktuellen Stand der Studie bot jetzt eine Ausstellung in den Räumen der HAWK, die zunächst einen umfassenden Blick auf die Vergangenheit warf und dabei unterschiedlichste Trends und Stile sowie ausgewählte Materialproben aus der Architekturgeschichte zu einem vielschichtigen Kompendium zusammenstellte. Das 1803 mit einer klassizistischen Putzfassade gestaltete Rathaus in Karlsruhe tauchte in diesem Archiv ebenso auf wie die Berliner Philharmonie oder aktuelle Architekturentwürfe mit ihren vielfältigen Materialien und Formen: »Mit einem Methodenkanon wie wir ihn vom Trendscouting her kennen haben wir zunächst die Architekturgeschichte und -praxis der vergangenen 200 Jahre durchleuchtet und dabei gefragt: »Was ist in welchen Perioden stilistisch und technologisch passiert und welche Materialien und Technologien sind jeweils hinzugekommen««, beschrieb Hon. Prof. Meike Weber die grundlegende Vorgehensweise. Deutlich sichtbar wurde dabei, dass es insbesondere die große Materialvielfalt in den letzten 15 Jahren ist, die Putz als Fassadenmaterial zunehmend verdrängt hat.
»Aufbauend auf einer umfangreichen Aufbereitung und Auswertung der gesammelten »Meilensteine« aus der Architekturgeschichte haben wir außerdem mögliche Perspektiven und Visionen für die weitere Entwicklung des Werkstoffes Putz entwickelt«, erklärt Prof. Günter Lois Weber. Bei den im Rahmen der Ausstellung vorgestellten Materialstudien handelt es sich jedoch ganz bewusst nicht um ausformulierten Produktideen, sondern eher um mögliche Szenarien, die dann im interdisziplinären Dialog mit Experten aus Industrie und Handwerk weiter verdichtet und als mögliche Impulse für neue Produktentwicklungen genutzt werden können. »Noch ist das Projekt nicht abgeschlossen«, so Prof. Markus Schlegel. »Aber schon jetzt zeichnen sich Themen wie Individualisierbarkeit bei gleichzeitiger Kontextsensibilität sowie Materialauthentizität und Haptik als zentrale Anforderungen für den »Putz der Zukunft« ab, erreichbar etwa über innovative Zuschlagsstoffe oder über spezifische Applikationstechniken und Oberflächenbehandlungen.«
Die Ausstellung war bewusst nicht als klassische Ausstellung konzipiert, sondern soll gemeinsam mit projektbegleitend eingebundenen WorkLabs wichtige Impulse zur weiteren Bearbeitung der Studie dienen. So wird die Ausstellung mit immer neuen WorkLabs an verschiedenen weiteren Orten in Deutschland 2017 und 2018 Station einlegen. Unterstützt wird das Ganze durch die Messe FAF Farbe Ausbau und Fassade. 2019 ist dann eine abschließende Präsentation der Ergebnisse auf der Messe FAF Farbe Ausbau und Fassade in Köln geplant.
Interessante Einblicke über den aktuellen Stand der Studie bot jetzt eine Ausstellung in den Räumen der HAWK, die zunächst einen umfassenden Blick auf die Vergangenheit warf und dabei unterschiedlichste Trends und Stile sowie ausgewählte Materialproben aus der Architekturgeschichte zu einem vielschichtigen Kompendium zusammenstellte. Das 1803 mit einer klassizistischen Putzfassade gestaltete Rathaus in Karlsruhe tauchte in diesem Archiv ebenso auf wie die Berliner Philharmonie oder aktuelle Architekturentwürfe mit ihren vielfältigen Materialien und Formen: »Mit einem Methodenkanon wie wir ihn vom Trendscouting her kennen haben wir zunächst die Architekturgeschichte und -praxis der vergangenen 200 Jahre durchleuchtet und dabei gefragt: »Was ist in welchen Perioden stilistisch und technologisch passiert und welche Materialien und Technologien sind jeweils hinzugekommen««, beschrieb Hon. Prof. Meike Weber die grundlegende Vorgehensweise. Deutlich sichtbar wurde dabei, dass es insbesondere die große Materialvielfalt in den letzten 15 Jahren ist, die Putz als Fassadenmaterial zunehmend verdrängt hat.
»Aufbauend auf einer umfangreichen Aufbereitung und Auswertung der gesammelten »Meilensteine« aus der Architekturgeschichte haben wir außerdem mögliche Perspektiven und Visionen für die weitere Entwicklung des Werkstoffes Putz entwickelt«, erklärt Prof. Günter Lois Weber. Bei den im Rahmen der Ausstellung vorgestellten Materialstudien handelt es sich jedoch ganz bewusst nicht um ausformulierten Produktideen, sondern eher um mögliche Szenarien, die dann im interdisziplinären Dialog mit Experten aus Industrie und Handwerk weiter verdichtet und als mögliche Impulse für neue Produktentwicklungen genutzt werden können. »Noch ist das Projekt nicht abgeschlossen«, so Prof. Markus Schlegel. »Aber schon jetzt zeichnen sich Themen wie Individualisierbarkeit bei gleichzeitiger Kontextsensibilität sowie Materialauthentizität und Haptik als zentrale Anforderungen für den »Putz der Zukunft« ab, erreichbar etwa über innovative Zuschlagsstoffe oder über spezifische Applikationstechniken und Oberflächenbehandlungen.«
Die Ausstellung war bewusst nicht als klassische Ausstellung konzipiert, sondern soll gemeinsam mit projektbegleitend eingebundenen WorkLabs wichtige Impulse zur weiteren Bearbeitung der Studie dienen. So wird die Ausstellung mit immer neuen WorkLabs an verschiedenen weiteren Orten in Deutschland 2017 und 2018 Station einlegen. Unterstützt wird das Ganze durch die Messe FAF Farbe Ausbau und Fassade. 2019 ist dann eine abschließende Präsentation der Ergebnisse auf der Messe FAF Farbe Ausbau und Fassade in Köln geplant.