20.01.2007

bauma 2007: Spezialtiefbau setzt auf Mobilität und Sicherheit


Der Trend zu kleinen, mobilen und leistungsstarken Geräten für den Spezialtiefbau hält nach Aussage eines bekannten Systemanbieters ungebrochen an.

Dies ist aber keinesfalls die einzige gemeinsame Klammer für die Ramm-, Bohr- und Ziehtechnik. Die einzelnen Märkte setzen zwar unterschiedliche Schwerpunkte bei den Verfahren, präsentieren aber andererseits einen weitgehend einheitlichen Forderungskatalog, was Leistung, Lärmreduzierung, Bedienkomfort und Sicherheit der Anlagen betrifft.

Die 28. bauma vom 23. – 29. April 2007 in München dient erneut als Podium für Aussteller des Segmentes Spezialtiefbau in all seinen Facetten. Neben erneuten Leistungssteigerungen werden parallel dazu bei der Automatisierung der Funktionsabläufe sowie der daraus resultierenden vereinfachten Bedienung und Überwachung neue Maßstäbe gesetzt. Viele der angekündigten Änderungen ziehen sich wie ein „roter Faden“ durch die gesamte Maschine. Dazu ein Beispiel: Je tiefer Bohrungen mit dem klassischen Bohrpfahlsystem unter Einsatz von Kellystangen durchzuführen sind, desto länger müssen die teleskopierbaren Bohrstangen dafür sein. Das wiederum bedeutet größere Winden, aber auch neue Konstruktionsansätze bei den Masten. Höhere Bohrleistungen durch stärkere Motor- und Hydraulikaggregate sind auch 2007 ein wichtiges Entscheidungskriterium. Eng verknüpft mit möglichst minimiertem Wartungsaufwand sowie geringen Emissionen.

Lärm und im Bauumfeld auftretende Vibrationen sind vor allem für die Ramm- und Ziehtechnik wichtige Parameter. Hier bedarf es einer engen Abstimmung zwischen Maschinen- und Vibrationstechnik. Letztere verweist auf frequenz- und amplitudenvariable Vibratoren, die eine optimale Anpassung an die Bodenverhältnisse ermöglichen.

Hersteller sind auf neue Bauverfahren bestens vorbereitet
Bei den Bauverfahren zeichnet sich ein verstärkter Trend zu Soil Mixing Methoden ab. Vor allem dem Cutter Soil Mixing (CSM) zur Herstellung unterirdischer Wände wird weltweit hohe Aufmerksamkeit geschenkt. Im Gegensatz zu anderen Verfahren, die sich aus der Drehbohrtechnik ableiten, arbeiten beim CSM Fräsräder. Sie lockern den Boden und vermischen durch ihre Drehbewegung die zugegebene Suspension zu einem Boden-Zement-Mörtel. Das Verfahren eignet sich vorrangig für die Herstellung von Dicht- und Verbauwänden. Weitere Einsatzfelder betreffen den Verkehrswegebau, wo die Baugrundverbesserung unter vertretbarem Kostenaufwand einen wichtigen Platz innerhalb der Kalkulation einnimmt. Die Hersteller von Bohr-, Ramm- und Ziehgeräten werden anlässlich der 28. bauma nicht nur neue Maschinen-, sondern auch interessante Fortschritte bei der Anwendungstechnik präsentieren.

Zeit- und Kostenvorteile durch Horizontalbohrtechnik
Vertikal zu Bohren oder zu Fräsen ist eine Möglichkeit. Hersteller von Horizontalbohranlagen verweisen auf eine zwischenzeitlich zwanzigjährige Erfahrung mit vielen Neuerungen und Verbesserungen. Horizontalbohrgeräte sind im grabenlosen Leitungsbau, im Dükerbau, im Umweltbau, aber auch für die Herstellung von Drainagen oder Injektionen gefragte Problemlösungen. Zusätzliche Anwendung findet die verlaufsgesteuerte Horizontalbohrtechnik auch beim Horizontalbrunnenbau, für Bewässerungen sowie für Injektionen. Interessante Einsparungen lassen sich vor allem durch deutliche Zeit- und Kostenvorteile beim Einsatz dieser Technik erzielen. Für die nächste bauma werden sowohl bei den Maschinen als auch bei der Zubehörpalette eine ganze Reihe von Neuerungen signalisiert.

Die Elektronik übernimmt komplexe Arbeitsabläufe
Ferndiagnose, Touchscreen und eine umfassende Datenüberwachung sind bei
Bohr-, Ramm- und Ziehgeräten inzwischen selbstverständlich. Modernste Kommunikationstechnik ist aber nicht nur in den Industrieländern gefragt – auch Schwellenländer tendieren verstärkt in diese Richtung. GPS spielt dabei eine entscheidende Rolle, wenn die Maschinen zu orten ist oder eine schnelle Datenübertragung benötigt wird. Die Maschinen-Technischen-Abteilungen (MTA) haben so permanent Zugriff auf die Betriebsdaten, die vom genauen Einsatzort über exakte Maschinenlaufzeiten bis hin zu Wartungsintervallen und notwendigen Sicherheitsprüfungen reichen. Der Fahrer ist darüber hinaus z. B. auch in der Lage, zusätzliche Verschleißdaten der Maschine oder der Werkzeuge per Touchscreen zu erfassen.

In den Industrieländern geht der Trend inzwischen klar zur Automatisierung kompletter Prozessabläufe. Ein typisches Beispiel hierzu ist das sehr komplexe Schnecken-Ortbetonverfahren, wo während des Ziehens der Schnecke betoniert wird. Dabei muss die Ziehgeschwindigkeit exakt gesteuert werden, um Hohlräume zu vermeiden. Hier hilft die Elektronik, die wichtige Abläufe automatisch steuert und den Bediener entlastet.

Für den Tunnelbau wird es anlässlich der bauma in München ebenfalls interessante Lösungen geben. Hersteller integrativer Messsysteme liefern während des Abbohrens über Sensoren Informationen über die genaue Bohrtiefe, die Bohrneigung, über hydraulische Betriebsdrücke sowie den Bohrspülungs- und Suspensionsdruck. Sie geben zusätzlich auch Aufschluss über fels- und bodenmechanische Eigenschaften des zu durchörternden Gesteins bzw. Bodens.

Neue Forderungen beim Thema Lärm sind keine Zukunftsmusik mehr
Auch der Datentransfer nimmt nach Aussage eines bekannten Anbieters mehr und mehr Raum ein. Dabei geht es nicht nur um die kaufmännische sondern auch um die technische Überwachung der Baustelle. Fragen, wie „Wird einwandfrei gearbeitet?“ oder „Passen die eingesetzten Produkte?“ sind nicht nur bei Großprojekten von hoher Wichtigkeit.

Neben aller Kommunikation darf die Umweltbelastung nicht in den Hintergrund treten. Während der Weg beim Pflichtenheft „Abgasemissionen“ für die nächsten Jahre bereits festgeschrieben ist, lässt das Thema Lärm für die Zukunft noch deutlich größere Anstrengungen erwarten. Viele Trends bei Baumaschinen sind fest mit dem japanischen Markt verbunden – und dort findet gerade in letzter Zeit die Lärmemission hohe Beachtung.

Weitere Informationen:
www.bauma.de
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