15.03.2012

BRAZILIAN DESIGN - Klassiker der Moderne und zeitgenössische Avantgarde

Ort: stilwerk Berlin, Kantstraße 17, 10623 Berlin
Dauer: 23. März – 5. Mai 2012


Wer kennt sie nicht, die kühnen, geschwungenen Formen der brasilianischen Moderne, die seit über 80 Jahren unsere Vorstellung von brasilianischer Architektur in Rio de Janeiro, Brasilia oder Sao Paolo prägen. Nicht weniger verwegen sinnlich und gepaart mit höchster Handwerkskunst sowie großer Materialsicherheit entwickelten die Designer Brasiliens eine unverwechselbare Formensprache zwischen gestern, heute und morgen.

»BRAZILIAN DESIGN – Klassiker der Moderne und zeitgenössische Avantgarde« zeigtdie umfassendste aller bisher in Europa gezeigten Ausstellungen brasilianischen Möbeldesigns. Schätze aus einer Privatsammlung von Objekten der Moderne, ergänzt und erweitert durch Stücke heutigen Designs.

Oscar Niemeyer, 1907 in Rio de Janeiro geboren, wandte sich während seines Exils im Frankreich der 70er Jahre dem Möbeldesign zu. Er benutzte Sperrholz, das es ihm erlaubte mit einfachen Strukturelementen neue Formen zu entwickeln. So entstanden die für ihn typischen Möbel mit runden Formen und kurzen Stützen. In der Ausstellung wird nicht nur die weltbekannte Chaiselongue »Rio«, mit ihren Kurven der Inbegriff brasilianischer Sinnlichkeit, zu sehen sein, sondern auch ihr selten gezeigtes Gegenstück »Zuckerhut«. Niemeyer bewunderte den gebürtigen Portugiesen Joaquim Tenreiro (1906-1992), der als Begründer des modernen brasilianischen Designs gilt, und stattete seine Bauten mit dessen Möbeln aus.
In Berlin werden für ihn typische Möbelstücke aus fünf unterschiedlichen Tropenhölzern zu sehen sein.

Entspannte Eleganz vermitteln die Klassiker von Sérgio Rodrigues, der heute noch mit 84 Jahren Möbel zwischen Tradition und Moderne entwirft. Sein Möbelgeschäft Oca, 1955 in Rio eröffnet, wurde rasch zum Treffpunkt der künstlerischen Avantgarde, in dem der Begriff des »Modernen Brasilianischen Designs« geprägt wurde. Zu entdecken sind zudem hervorragende Stücke der Architektin, Designerin, Bühnenbildnerin und Verlegerin Lina Bo Bardi, des Pritzker-Preisträger aus dem Jahre 2006 Paulo Mendes da Rocha sowie von Jorge Zalszupin, der in Polen geboren und in Rumänien ausgebildet, 1949 nach Brasilien kam und von José Zanine Caldas, der sich bereits in den 60er Jahren in seinen Möbeln mit der Zerstörung der Umwelt in Brasilien und des Regenwaldes auseinandersetzte.

Die Weiterentwicklungen in die Gegenwart mit ihrer Leichtigkeit und einem gewissen Hang zum Überfluss in den Materialien zeigen die heute in Brasilien arbeitenden Designer Rodrigo Almeida, Campana Brothers, Brunno Jahara, Sergio Matos, Carlos Motta, Ovo (Luciana Martins und Gerson de Oliveira), Maneco Quinderé, Domingos Tótora und Zanini de Zanine.

Oscar und Anna Maria Niemeyer | »Rio chaise« | 1978-1979, Foto: Andre Nazareth für Mercado Moderno

Zanini de Zanine | »Ipê bench« | 2009, Foto: Zanini de Zanine

Brunno Jahara | »Batucada collection« | 2010, Foto: Jahara Studio

Joaquim Tenreiro | »Three Feet chair« | 1947, Foto: Andre Nazareth für Mercado Moderno

Sérgio Matos | »Balão chair« | 2011, Foto: Sérgio Matos

Eigens für diese Ausstellung wurde eine Reihe Videos in Brasilien gedreht, um einen umfassenden Einblick in die so lebendige Design-Szene zu geben und so eine Reihe weiterer zeitgenössischer Designer mit ihren Ideen und Objekten vorzustellen.

Bei der Eröffnung der Ausstellung am 22. März 2012 werden dann in Anwesenheit von Zanini de Zanine und Carlos Motta rund 60 Exponate zu sehen sein.
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