28.09.2014 Jana Hampe

Den silbernen Tagen entgegen: Pflegewohnheim in Vorarlberg

Die Vorarlberger Gemeinde Nenzing schrieb 2009 einen internationalen Wettbewerb für ein neues Pflegewohnheim aus und entschied sich für den schlichten und rustikalen Entwurf des Grazer Architekten Dietger Wissounig. Fünf Jahre später, im August 2014, wurde das Ensemble im Passivhausstandard voll bezogen.

Architekten:
Dietger Wissounig, Graz
Standort: Bahnhofstr. 25, A–6710 Nenzing, Vorarlberg

Foto: Albrecht Immanuel Schnabel

Das klar gegliederte Gebäude setzt sich aus zwei Volumen zusammen, in denen sich jeweils eine Wohngruppe befindet. Die Fassade aus unbehandelten Weißtannenholzlatten ist in den oberen Stockwerken relativ geschlossen. Die Massivität wird durch die teilweise unregelmäßige Anordnung der Fensterausschnitte etwas aufgelockert. Der kompakte Oberbau ruht auf einem eingerückten Erdgeschoss, wodurch eine umlaufende, teils gedeckte Arkade entsteht. Hier befinden sich auch die gemeinschaftlich genutzten Bereiche wie der Speisesaal, Räume für die Tagesbetreuung oder Versammlungen.

Foto: Albrecht Immanuel Schnabel

Die innere Organisation des Gebäudes entwickelte sich in einem geduldigen Prozess und in Zusammenarbeit mit der Heimleitung. Für beide Seiten war es besonders wichtig, die Pflegevision des Teams zu verwirklichen.

Grundriss EG, Grafik: Dietger Wissounig Architekten

Grundriss OG, Grafik: Dietger Wissounig Architekten


Blick auf einen Balkon zum Pflegewohnheim Foto: Petra Rainer

Atrium Foto: Petra Rainer

Arkade Foto: Albrecht Immanuel Schnabel

Als Vorbild für die Aufteilung der Zimmer diente eine Kleinwohnung, mit Stube und Schlafzimmer. Die daraus abgeleitete Pflegewohnung besteht aus einem „Stüble“ mit Fenster, einem Schlafzimmer und einem Bad und ist kaum größer als ein standardisiertes Pflegezimmer.

Foto: Albrecht Immanuel Schnabel

Die Konzeption der Grundrisse und die Wahl des Materials gestalten eine offene und respektvolle Struktur, in der sich sowohl Bewohner als auch Pfleger wohlfühlen. Das durch materialbedingte Vergrauung sehr lebendige Erscheinungsbild der Fassade und die Kompaktheit des Baukörpers tragen diese positiven Eigenschaften weiter in die Umgebung.
Jede Wohngruppe besteht aus acht bis zehn Pflegewohnungen, die jeweils um einen zentralen Wohnbereich angeordnet sind. Dadurch verkürzen sich die Wege für Bewohner und Personal. Ein kontinuierlicher Rundgang  soll für Abwechslung und Bewegungsfreiheit sorgen. Die Belichtung der tiefen Gebäudeteile übernehmen zweigeschossige, beheizte Atrien, die als interne „Gärten“ genutzt werden. Die dadurch entstehenden Durchblicke helfen den Bewohnern bei der Orientierung.
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