19.09.2013 Florian Maier

Deutscher Bauherrenpreis Modernisierung 2013: zehn besonders gelungene Projekte

Hohe Qualität zu tragbaren Kosten ist das Kernthema des jährlichen Wettbewerbs – wobei die Kosten auf den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes gerechnet werden. Eine besondere Herausforderung stellt diese Betrachtungsweise für denkmalgeschützte Wohnbauten dar, weshalb sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ebenfalls am Wettbewerb beteiligte.

Die Jury unter dem Vorsitz von Prof. Christiane Thalgott zeichnete zehn Projekte mit einem Preis aus und sprach zehn weiteren Projekten eine besondere Anerkennung aus. Darüber hinaus wurde der Sonderpreis „Denkmalschutz im Wohnungsbau“ vergeben. Die Verleihung erfolgte am 18. September 2013 in Berlin.

Die zehn Gewinner:
München-Ramersdorf, Zornedinger Straße
Energetische Sanierung und Lückenschließung lärmbelasteter Wohnzeilen der 1950er Jahre

Architekt: Felix+Jonas Architekten BDA Stadtplaner, München
Bauherr: GWG Städtische Wohnungsgesellschaft München

Foto: Stefan Müller-Naumann

Das Bauvorhaben hatte sich mit einem Bündel an Anforderungen auseinanderzusetzen: Gewinn an zusätzlicher Wohnfläche durch Aufstockung, Lärmschutzbebauung zum Mittleren Ring mit Anschluss an den baulichen Bestand, barrierefreie Erschließung und Wohnungsmischung.

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Erfurt, Schottenhöfe
Energetische Stadtreparatur mit ergänzendem Neubau

Architekt: Osterwold - Schmidt EXP!ANDER Architekten BDA, Weimar
Bauherr: CULT Bauen & Wohnen GmbH, Erfurt

Foto: Steffen Michael Gross

Das Altstadtquartier aus dem 18. Und 19. Jahrhundert von Erfurt wird ergänzt und zeitgemäß weiterentwickelt. Statt nur die Baulücken zu schließen wurden eigenständige Stadtbausteine entworfen, die konsequent zwischen Alt und Neu vermitteln. Ohne zu historisieren tragen die unterschiedlichen Bausteine die Tradition von Neuem und Überliefertem in sich und bilden dabei individuelle Unikate innerhalb der Blockfassung.

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Hamburg – Wilhelmsburg, Weimarer Straße / Veringstraße
Weltquartier – Modernisierung des interkulturellen Wohnquartiers aus den 1930er Jahren

Architekt: kfs krause feyerabend sippel partnerschaft, architektur + innenarchitektur, Lübeck
Bauherr: SAGA-GWG / SAGA Siedlungs-Aktiengesellschaft Hamburg

Foto: IBA Hamburg GmbH

Muss ein Projekt der Internationalen Bauausstellung Hamburg überhaupt noch ausgezeichnet werden? Die Jury hat diese Frage einhellig mit „Ja“ beantwortet. Wer sich wie die SAGA GWG im Weltquartier im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg so massiv für die Aufwertung der Substanz einsetzt und dabei stets die Interessen der Mieterinnen und Mieter im Blick hat, leistet allein damit Vorbildliches.

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München, Olympisches Dorf
Modernisierung eines Studentischen Wohnhochhauses aus den 1970er Jahren

Architekt: knerer und lang Architekten GmbH, Dresden
Bauherr: Studentenwerk München

Foto: Jens Weber

Das unter Ensembleschutz stehende Gebäude, das als Unterkunft für die Sportler der Olympischen Sommerspiele 1972 errichtet wurde, gilt heute als eines der wenigen gelungenen städtebaulichen Siedlungsexperimente der 1970er Jahre. Die Modernisierung dieses sehr großen Objektes stellte logistisch und wirtschaftlich eine große Herausforderung für den Bauherrn dar. Die gewählte Art der Sanierung lässt den Duktus der ursprünglichen Betonkonstruktion wieder erkennen.

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Berlin – Wedding, Siedlung Schillerpark
Energetische Sanierung der Hans Hoffmann-Bauten, Corker Straße / Holländerstraße

Architekt: WINFRIED BRENNE ARCHITEKTEN, Berlin
Bauherr: Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG

Foto: Holger Herschel

Die Ende der 1950er Jahre erstellten Hoffmann-Bauten stehen in direkter Nachbarschaft zum UNESCO Welterbegebiet „Siedlungen der Berliner Moderne – Schillerpark“. Mit den Wohnhauszeilen griff Hoffmann die Architektursprache Bruno Tauts auf und schaffte auf diese Weise eine städtebauliche Verbindung zu dessen offener Blockrandbebauung, eine beispielhafte Weiterentwicklung und Ergänzung des heutigen Welterbegebietes. Das Projekt erhielt auch den Sonderpreis „Denkmalschutz im Wohnungsbau“.

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Würzburg-Sanderau, Ludwigkai
Wohnen in allen Lebensphasen

Architekt: GKP Architekten GmbH, Würzburg
Bauherr: Stadtbau Würzburg GmbH, Würzburg

Foto: Harald Müller-Wünsche

Das Modernisierungsprojekt in Würzburg-Sanderau besticht durch eine entschlossene Aufwertung der Wohnqualität im Innen- und Freiraum. Bauherrn und Architekten gelingt es, den Charakter der Bestandsbauten aus den 1950er Jahren weiterzuentwickeln und die Identität im Quartier noch zu steigern.

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Darmstadt, Rheinstraße
Verwandlung eines Verwaltungsgebäudes in ein Studentenwohnheim

Architekt: Ernst-Friedrich Krieger, Architekt BDA, Darmstadt
Bauherr: Bauverein AG Darmstadt

Foto: Bauverein AG Darmstadt

Ein Problem der Wissenschaftsstadt Darmstadt ist der Mangel an Wohnungen für Studierende. Sehr begrüßenswert ist daher die Metamorphose eines Verwaltungsgebäudes von 1950 in studentisches Wohnen in Wohngemeinschaften. Die Bauverein AG Darmstadt schafft so an zentraler Stelle in der Stadt 33 Wohnungen unterschiedlicher Größe für 77 Studierende, Assistenten oder wissenschaftliche Mitarbeiter.

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Hannover, Schlägerstraße
Baugruppe Südstadtschule – nachhaltige Umnutzung eines Schulgebäudes

Architekt: MOSAIK Architekten BDA, Hannover
Bauherr: Planungsgemeinschaft Südstadtschule GbR, Hannover

Foto: O. Mahlstedt

Die nachhaltige Umnutzung ehemaliger Schulgebäude ist eine typische Bauaufgabe der Zeit. Der rücksichtsvolle Umgang mit der denkmalgeschützten Substanz einer Schule in attraktiver innerstädtischer Lage in der Südstadt Hannovers fiel den Jurymitgliedern besonders auf.

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Augsburg-Hochzoll, Grüntenstraße
Energieeffiziente Modernisierung: Neue Hülle aus vorgefertigten Holztafelbauelementen

Architekt: lattkearchitekten BDA, Augsburg
Bauherr: WBG Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Augsburg GmbH

Foto: Frank Latte

Foto: Dörthe Hagenguth

Die zweiteilige Gebäudeanlage aus den 1950er Jahren mit 60 Wohnungen wurde im bewohnten Zustand modernisiert. Über die Sanierung der Bäder und Technik hinaus nutzte die Bauherrin die Gelegenheit, der gestalterisch in die Jahre gekommenen baulichen Hülle ein modernes elegantes Erscheinungsbild zu geben. Hierzu wurden die Fassaden mit den vorspringenden Balkonen durch eine weitere raumabschließende Fassadenebene, die die Balkone zu Wintergärten erweitert, beruhigt. Dies führte zu deutlich höheren Wohnqualitäten.

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Stuttgart, Fasanenhofstraße
Energetische Modernisierung eines Doppel-Wohn-Hochhauses aus den 1960er Jahren

Architekt: Hans Martin Mader, Freier Architekt BDA, Stuttgart
Bauherr: Wohnungseigentümergemeinschaft Fasanenhofstraße 4-6, Stuttgart

Foto: Büro Mader

Mitte der 1960er Jahre wurden die beiden über mehrere Brücken verbundenen Wohn-Türme vom Hamburger Wohnungsunternehmen „Neue Heimat“ gebaut. Der „Fasan II“, das Doppelhochhaus am Hauptzentrum Europaplatz, ist eine markante Landmarke, die von den Bundesfernstraßen aus auf den Stadtteil Fasanenhof hinweist. Die größte Herausforderung war es, ein Sanierungskonzept zu entwickeln, das für alle 148 Eigentümer finanzierbar und durch eine möglichst kurze Amortisationszeit wirtschaftlich darstellbar war.

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Ausgelobt wird der Deutsche Bauherrenpreis vom Bund Deutscher Architekten BDA, dem Deutschen Städtetag und dem GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V. Axel Gedaschko, Präsident des GdW, sagte anlässlich der Preisverleihung: “Vor dem Hintergrund bezahlbarer Mieten wird künftig auch das preisgünstige Bauen und Modernisieren in Deutschland insgesamt stärker in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rücken müssen.”

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