Deutsches Architekturmuseum - DAM Preis 2020

Foto: Schels/Jüttner/Pk. Odessa

Die Finalisten (alphabetische Reihenfolge):

David Chipperfield Architects - James-Simon-Galerie, Berlin
Das neue Eingangsgebäude der Museumsinsel Berlin, zwischen Kupfergraben und dem Neuen Museum gelegen, dient der zentralen Servicefunktion und leitet die Besucher über die Archäologische Promenade zu den Eingängen der einzelnen Häuser. Dabei greift die Architektursprache die schon vorhandenen Elemente wie die Topografie, die Freitreppe und Kolonnaden auf. Durch eine geschickte Staffelung des Bauvolumens bleibt der Blick über die Museumsinsel hinweg bis zur Westfassade des Neuen Museums uneingeschränkt. Über eine große Freitreppe wird der Besucher empfangen und kann von hier aus jegliche Nutzungen wie das Café mit Terrasse, die Ausstellungsbereiche und das Auditorium im Obergeschoss sowie Mezzanin- und Sockelgeschoss erschließen.

E2A - taz Neubau, Redaktions- und Verlagsgebäude, Berlin
Aufgrund der ungewöhnlichen Ecklage des Neubaus an der Friedrichstraße in Berlin fanden die Architekten von E2A eine architektonische Lösung, die den traditionellen Berliner Block mit den umliegenden Solitärbauten der IBA 1984 kombiniert. Entlang der Friedrichstraße werden die Berliner Traufhöhen aufgenommen und der Block somit weitergeführt, durch einen Rücksprung in der Fassade ist der Eingang klar erkennbar. Für den Neubau wurde eine netzartige Struktur gebildet, die auf einem System ohne Hierarchie beruht. Alle Elemente der Struktur leisten das Gleiche, sodass nur durch ihr Zusammenwirken Stabilität entsteht. So ist der Einsatz von möglichst wenigen Elementen bei größtmöglicher Belastbarkeit möglich. Die Hauptstruktur besteht aus mehreren Diagonalverstrebungen entlang der Gebäudehülle, bei der keine weitere Unterstützung auf der Innenseite nötig ist. Eine signifikante Treppenskulptur im Zentrum des Gebäudes funktioniert als vertikale Fußgängerzone, die als Ort der Begegnung die interne Kommunikation fördert.

Florian Nagler Architekten - Eingangsgebäude Freilichtmuseum Glentleiten
Die einfache äußere Geometrie des neuen Gebäudes des Freilichtmuseums steht ganz im Gegensatz zu seinem, sowohl in Funktion als auch Konstruktion, vielschichtigen Inneren. Die Idee der Architekten, ein großes Dach zu erschaffen, unter dem sich eine robuste Struktur versteckt, bedient jegliche gewünschten Funktionen und wird dabei auch den Forderungen nach Flexibilität und Nachhaltigkeit gerecht. Die Gestaltung orientiert sich an der schon gebauten, ländlichen Umgebung und erinnert auf den ersten Blick, durch seine traditionelle Dachform und die Holzfassade, an einen landwirtschaftlichen Funktionsbau. Allerdings überzeugt der Entwurf durch seine präzise Ausführung im Detail. Durch den geschickten Umgang mit der Topografie ist für das Wirtshaus im Obergeschoss ein barrierefreier Zugang möglich. Außerdem werden Flächen, die nicht auf Tageslichteinfall angewiesen sind in den Hang eingeschoben was zu einer optischen Reduzierung des Bauvolumens führt.

NKBAK - Stylepark Neubau am Peterskirchhof, Frankfurt am Main
Das Besondere an der Erweiterung des Wohn- und Geschäftshauses in einem Hinterhof in der Frankfurter Innenstadt ist, dass der Neubau vom Hof der Peterskirche aus vollständig sichtbar ist. Zudem stehen sowohl die parkähnliche Anlage als auch die alten Friedhofsmauern auf dem Grundstück unter Denkmalschutz. Unter dem Konzeptgedanken die vorhandenen Zeitschichten weiterzubauen und zu akzentuieren anstatt sie abzugrenzen, wurde eine Klinkerfassade auf die Friedhofsmauern gebaut. Das Sichtmauerwerk setzt sich aus mehreren Schichten mit verschiedenen Steinformaten zusammen, sodass die Zeitschichten auch im neuen Material artikuliert werden. Da die Bebaubarkeit des Grundstücks aufgrund der Abstandsregelungen nur begrenzt möglich war, wurde die Kubatur mit Blick auf Baumasse und Belichtungssituation präzise abgestimmt. So teilt sich der Neubau im Untergeschoss in eine schon vorhandene Gewerbeeinheit und im Obergeschoss in zwei Wohnungen auf.

Orange Architekten - »einfach gebaut«, Berlin
Die Architekten kauften das als unbebaubar geltende Grundstück selber und entwickelten das inzwischen fertiggestellte Wohnensemble in Eigenregie. Durch die Aufständerung des Baukörpers ist die Wahrung der Fußgängerzone und der Durchlüftung des Quartiers weiterhin möglich, zudem konnte ein Großteil des Baumbestandes erhalten bleiben. Die zwei voneinander unabhängigen Gebäudeteile teilen sich in das »Langhaus« und das »Atelierhaus« auf. Im schmalen fünf-geschossigen »Langhaus« befinden sich großzügige Lofts, während das »Atelierhaus« aus drei übereinander gestapelten 40 Quadratmeter-Wohnungen besteht. Bei beiden Baukörpern erfolgt die Erschließung über ein straßenseitig außenliegendes Treppenhaus. Mit der Netzfassade mit gesteckter Wärmedämmung fanden die Architekten eine gute Alternative zum üblichen WDVS-Bau, die ohne Verbundmittel hergestellt wird und vollständig und sortenrein demontierbar und recycelbar ist. Im Boden aus einer einzigen, lose liegenden Brettschichtholzplatte werden die Funktionen von Estrich und Fußboden in einem Element vereint. Die Grundrisse werden von Schiebeelementen statt Gipskartonwänden bestimmt und lassen so flexible Nutzungen zu.

Die Bekanntgabe der Preisträger, die feierliche Preisverleihung sowie die Eröffnung der Ausstellung mit allen Bauten der Shortlist und dem Preisträgerprojekt findet am 31. Januar 2020 im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt am Main statt.
In der Veröffentlichung des »Architekturführers Deutschland 2020« werden alle Finalisten und nominierten Bauten vorgestellt. Die Publikation ist ab jetzt im Buchhandel und Museumsshop erhältlich.
Des Weiteren erscheint anlässlich der Eröffnung und Preisverleihung auch das »Deutsche Architektur Jahrbuch 2020«, das ausführliche Besprechungen der Projekte der Shortlist und des Preisträgers beinhaltet.

Nähere Informationen zum DAM-Preis 2020 finden Sie unter dam-preis.de

Finalist: James-Simon-Galerie, Berlin, David Chipperfield Architects Foto: Simon Menges

Finalist: taz Gebäude Berlin, E2A Foto: Yalu Kojima

Finalist: Eingangsgebäude Freilichtmuseum Glentleiten, Florian Nagler Architekten Foto: Schels/Jüttner/Pk. Odessa

Finalist: Stylepark Frankfurt a.M., NKABAK Foto: Thomas Meyer

Finalist: Wohnhaus Berlin, Orange Architekten Foto: Jasmin Schuller

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