10.11.2009

Die grünste Logistik-Immobilie der Welt


Manchmal ist ein grüner Fassadenanstrich mehr als nur „greenwashing“: Das Logistikzentrum „G. Park Blue Planet“ des Immobilienentwicklers Gazeley im britischen Staffordshire erreicht als erstes Gebäude überhaupt den neuen Standard „Outstanding“ innerhalb des britischen Zertifizierungssystems BREEAM. Entworfen haben das Gebäude Chetwoods Architects aus London.
Schon 2003 erhielten Chetwoods von Gazeley, einem Spezialisten für die Entwicklung von Logistik-Immobilien, den Auftrag, Wege zum nachhaltigeren Bau und Betrieb großer Lagerhallen zu erforschen. G. Park Blue Planet im westenglischen Chatterley Valley ist nun das sichtbare Ergebnis der jahrelangen Entwicklungsarbeit. Schon während der Bauphase erhielt das 35.500 m2 große Gebäude ein Vorzertifikat mit der Note „Outstanding“ („Herausragend“) innerhalb des britischen BREEAM-Zertifizierungssystems.


BREEAM bewertet neben dem Energieverbrauch eines Gebäudes auch die Flächennutzung und Verkehrsanbindung von Gebäuden, die im Gebäude verbauten Materialien, eine effiziente Wassernutzung, gesundheitliche Aspekte sowie das Abfallmanagement. Die Bewertung „Outstanding“ war erst Mitte 2008 im Zuge einer Aktualisierung des Systems eingeführt worden. Das Gazeley-Logistikzentrum ist das erste Gebäude weltweit, das die hierfür notwendigen 85% aller Bewertungspunkte sammeln konnte (Zum Vergleich: Für die bisherige BREEAM-Bestnote „Excellent“ sind in der neuen BREEAM-Version von 2008 schon 70% aller Punkte ausreichend).
Das auf dem Gelände eines früheren Kohlenbergwerks gelegene Logistikzentrum erreichte vor allem in den Aspekten Management, Gesundheit & Komfort, Wasser (jeweils 100%) sowie Energie (87,5%) und Abfall (85,7%) hohe Bewertungen. Der Energieverbrauch des Gebäudes wird komplett aus erneuerbaren Quellen gedeckt. Zur Bewertung mit BREEAM „Outstanding“ tragen eine Vielzahl aufeinander abgestimmte Maßnahmen und Technologien bei:


  • eine hoch gedämmte und luftdichte Gebäudehülle
  • ein Biomasse-Blockheizkraftwerk
  • energieeffiziente Beleuchtung und maximale Tageslichtnutzung
  • kinetische Bodenplatten, die die Bremsenergie aller Fahrzeuge zurückgewinnen, die das Gelände befahren
  • in die Oberlichter integrierte Solarzellen, die Strom erzeugen und nachts die „Lichtverschmutzung“ durch aus dem Gebäude austretendes Kunstlicht minimieren
  • Baumaterialien und Konstruktionen, die nach dem „Green Guide to Specification“ des britischen Building Research Establishment (BRE) mit A oder A+ bewertet sind
  • die (angestrebte) komplette Vermeidung von Abfällen, die deponiert werden müssen.


Nach Berechnungen von Gazeley sollen die im Gebäude integrierten Energie- und Wassersparmaßnahmen rund 300.000 britische Pfund pro Jahr einsparen. Gegen Ende 2009 wird sich auch herausstellen, ob das nun errichtete Gebäude auch im Betrieb seinen „Outstanding“-Niveau halten wird können: Dann findet nach Auskunft von BREEAM ein „Post-Construction Review“ statt, bei dem das bisherige Vorzertifikat endgültig bestätigt werden soll.

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