22.11.2012 Florian Maier

Dietrich | Untertrifaller Architekten gewinnen internationale Wettbewerbe

Kokerei in Essen, Kongresszentrum in Straßburg, Hochschule in Nancy und weitere – das Bregenzer Architekturbüro konnte im Herbst 2012 eine Serie von Wettbewerben in Deutschland und Frankreich für sich entscheiden.

In unmittelbarer Nachbarschaft zum UNESCO-Weltkulturerbe »Zeche Zollverein« wird auf dem 23 Hektar großen Gelände der ehemaligen Kokerei in Essen ein Büroquartier entwickelt. In einem Neubauareal entstehen rund 35.000 m² BGF für Büroimmobilien. Dazu kommen die zahlreichen denkmalgeschützten Industriegebäude und -anlagen mit rund 20.000 m² BGF, die sich im Eigentum der Stiftung Zollverein befinden.

Rendering: Dietrich | Untertrifaller Architekten

Der erste Neubau mit der einzigartigen Adresse »Im Welterbe 9-24«, Sitz eines Immobilien-Unternehmens, wurde im Frühjahr 2012 offiziell eröffnet und bezogen. Zur weiteren Entwicklung des Areals beteiligten sich vier Architekturbüros an einem zweistufigen Werkstattverfahren, das Dietrich | Untertrifaller für sich entschied. Kernelement ihres Entwurfes ist das sogenannte »Ziehharmonikagebäude«, das mit seinen besonders gestalteten Stirnfronten und den Seitenfronten mit Alu-Lisenen (eine metallische Fassadenverkleidung) ein markantes, unverwechselbares Gebäude darstellt. Daneben wird ein weiterer Neubau, der sogenannte »Wolkenbügel«, mit der Ausbildung eines auskragenden Glasgeschosses optisch besonders hervorgehoben. Der Baubeginn ist im Anschluss an die vorlaufende Bodensanierung für Ende 2013 geplant.

Lageplan: Dietrich | Untertrifaller Architekten

Rendering: Dietrich | Untertrifaller Architekten

Im denkmalgeschützten Bestand wird das »Kammgebäude« mit seinem ca. 200 Meter langen schmalen Flur, an den sechs kleinere Werkshallen andocken, in ein Zentrum der Kultur- und Kreativdienstleister umgebaut. Die Hallen können als Werkstätten, Labore, repräsentative Ateliers oder als loftartige Präsentationsräume für Unternehmen genutzt werden. Das dazugehörende zweigeschossige Schalthaus ist das »Bürogebäude« für die Betriebe des Ensembles, sowie Arbeitsplatz für weitere kleinere Dienstleister, Freiberufler etc.

Bilder: Dietrich | Untertrifaller Architekten

Konzerthaus, Straßburg
Die Stadt Straßburg plant die Erweiterung und Generalsanierung des »Palais de la Musique et de Congrès«, dessen Bestand aus den Jahren 1975 und 1988 stammt: Neubau eines Konferenzsaales mit 600 Plätzen, Umbau zweier bestehender Säle (Saal Schweitzer wird von 900 auf 1200 Plätze vergrößert, Saal Erasme zur reinen Konzertnutzung umgebaut), neuer Probesaal für das Orchester der Philharmonie und eine neue Mehrzweckhalle mit 3.000 m². Schwerpunkt des Konzepts ist ein zentrales Foyer, welches die drei unterschiedlichen Bereiche Konzert, Konferenz und Ausstellung zusammenfasst und erschließt. Gleichzeitig ist damit auch eine getrennte Nutzung der einzelnen Raumgruppen möglich. Für eine Nutzfläche von ca. 35.000 m² werden die Kosten für das Gesamtprojekt mit 54 Mio. Euro beziffert.

Diese umlaufende Säulenhalle fasst das bisher sehr heterogene Gebilde zu einem harmonischen Gefüge zusammen und schafft eine neue Identität.

Existierende Bereiche werden erweitert, z. B. das Restaurant von 1.500 auf 2.400 m², überarbeitet und saniert.

Die bestehende Struktur von gleichseitigen Dreiecken wurde weitergestrickt, geschickt ergänzt und damit ein klar ablesbares Volumen geschaffen.

Kunsthochschule, Nancy
Im Rahmen der Errichtung eines neuen Universitätscampus auf einem aufgelassenen Kasernengelände in Nancy wird neben den Hochschulen für Technik und Wirtschaftsmanagement nun die 'École Nationale Supérieure d'Arts' für 300 Studenten gebaut. Der gemeinsame Entwurf von Dietrich | Untertrifaller Architekten mit Zoméno Architekten beherbergt alle für die drei Studienrichtungen Kunst, Design und Kommunikation erforderlichen Räumlichkeiten wie Ateliers, Werkstätten und Lehrsäle inklusive Administration sowie großzügige Ausstellungsflächen.

Kunsthochschule, Nancy

Untergebracht sind diese Räumlichkeiten in zwei markanten, deutlich in Form und Material voneinander unterschiedenen Baukörpern.

Die Gebäude umfassen einen Innenhof, der mit dem begrünten Hofsystem des Campus verbunden ist und interessante Funktions- und Blickbeziehungen aufweist.

Schnitt

Grundriss

IWF-Lebensquartier am Nonnenstieg, Göttingen
Das Grundstück wird bestimmt durch seine sehr prägnante Topografie, auf die der Entwurf mit zwei unterschiedlichen Ansätzen reagiert: Im südwestlichen Bereich formieren sich sieben identische Baukörper und definieren die neue Quartiersmitte. Der steigenden Höhenlage folgend verspringen die sieben Volumina leicht zueinander und reagieren somit auf die differenzierte Körnung der umliegenden Bebauung.

Visualisierung: Expressiv, Wien

Schule Jean Monnet, Broons
In Zusammenarbeit mit dem französischen Büro CDA (Colas Durand Architectes) wurde die neue Schule mit 16 Stammklassen und neun Fachklassen entworfen. Nachmittagsbereiche sowie eine Mensa für 600 Schüler im Alter von 11-14 Jahren ergänzen das Raumprogramm. Das Erdgeschoss erhält eine bretonische Steinfassade vor einer Stahlbetonkonstruktion. Die zwei Obergeschosse sind mit einem Holz-Mischbau-System und einer Holzfassade geplant. Ab 2015 sollen 600 Schüler im Neubau in der Bretagne unterrichtet werden.

Die entstehende Fassadenabwicklung wird eine Länge von etwa einem Kilometer aufweisen.

Bereits geplant als Ergänzung des Kongresszentrums: ein neues Messezentrum mit internationalem Geschäftsquartier.

Mit ihren präzise aufeinander abgestimmten Kanten, generieren die polygonalen Baukörper großzügige Freiräume auf unterschiedlichen Niveaus.

Die Setzung der Baukörper ermöglicht ein Maximum an Durchlässigkeit und Freiraumbegrünung unter Wahrung des zu erhaltenden Baumbestandes.

Vorgelagerte Loggien vergrößern den Wohnbereich als einen qualitativ hochwertigen und attraktiven Freibereich und schaffen gleichzeitig einen fließenden Übergang zwischen Bauvolumen und Freiraum.

Die sanfte Ausrundung der Gebäudekanten bettet die Volumina harmonisch in den stark durchgrünten Freiraum und bietet abwechslungsreiche Ein-und Durchblicke ins neue Lebensquartier Nonnenstieg.

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