06.10.2009

Dubai steigt um - in die Metro

Als „dümmste aller Städte, ruhend auf einer Spekulationsblase“ hat Wolf D. Prix kürzlich in einem Interview die Golfmetropole Dubai bezeichnet. Immerhin hat die Stadt der Wolkenkratzer und des billigen Benzins seit wenigen Tagen eine eigene U-Bahn. Und auch diese wartet – wie fast alles in Dubai – mit allerhand Superlativen auf.
Zugegeben: Dubai war in den vergangenen Jahren selten für gute Nachrichten in Sachen Umwelt- und Klimaschutz gut. Wo Benzinpreise von 0,25 Euro pro Liter an der Tagesordnung, wo der Durchschnittsverdienst hoch und Statusdenken ausgeprägt sind, haben es Initiativen für energiesparendes Verhalten schwer. Auch der Bau der Metro Dubai war von großer Skepsis begleitet: „Die neue Metro von Dubai genügt königlichen Ansprüchen, aber werden die Einwohner auch damit fahren?“ fragt beispielsweise Bernhard Zand auf Spiegel Online. Zeit und Datum der Eröffnung waren wie so vieles in Dubai symbolisch gewählt: Mittwoch, der 9.09.2009 um 9:09 morgens, ging der erste Streckenabschnitt der „Roten Linie“ mit zehn Haltestellen in Betrieb.

Foto: wikipedia

Geplant sind zunächst (mit Fertigstellung 2010) zwei Linien, die „rote“ und die „grüne“ mit insgesamt 75 Kilometern Länge.Bis 2013 sollen zwei weitere Strecken, die „blaue“ und die „violette“ Linie mit weiteren fast 100 Kilometern Streckenlänge hinzukommen.
Das Besondere bei alledem: Die Metro Dubai verkehrt komplett fahrerlos. Ähnliche Züge sind in Europa beispielsweise in Kopenhagen seit einigen Jahren in Betrieb. Die in Japan gebauten Züge sind in drei Abschnitte eingeteilt: eine „Gold-Klasse“ (1. Klasse), eine Klasse eigens für Frauen und Kinder und eine „Economy-Klasse“.

Foto: wikipedia

Wie „Spiegel Online“ meldet, erwarten die Stadtväter nach der Eröffnung der zweiten Metrolinie 2010 rund 200 Millionen Fahrgäste jährlich. Davon ist die Realität derzeit noch um einiges entfernt, doch der Metrobetrieb ließ sich bereits recht vielversprechend an: In den ersten 16 Tagen wurden bereits eine Million Metro-Fahrten verzeichnet. Die geringen Fahrpreise mögen ihren Teil dazu beigetragen haben: Der billigste Einzelfahrschein kostet umgerechnet rund 0,35 Euro, ein 24-Stunden-Verbundticket weniger als 3 Euro.

Foto: wikipedia

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