Effizienzhaus-Plus

Das Effizienzhaus-Plus in Berlin kombiniert anspruchsvolle Architektur mit modernster Technik und Elektromobilität Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat im Rahmen der Bau- und der Elektromobilitätsforschung in Berlin-Charlottenburg ein Einfamilienhaus errichten lassen, das doppelt so viel Energie produziert, wie es verbraucht. Dieser Strom soll direkt vor Ort Elektrofahrzeuge speisen. An dem bewohnbaren Prototyp wird demonstriert, wie energieeffizientes Bauen und Elektromobilität im Alltag verbunden werden können. Das Modellhaus ist mit modernster Photovoltaik- und Energiemanagementtechnik ausgerüstet und vollständig recyclebar.

Das architektonisch anspruchsvolle Einfamilienhaus in Berlin mit 136 m² Wohnfläche wurde als Informations- und Anschauungsobjekt sowie Forschungs- und Modellvorhaben im Rahmen der Forschungsinitiative Zukunft Bau des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung errichtet. Das Gebäude wurde in Zusammenarbeit des Instituts für Leichtbau, Entwerfen und Konstruieren (ILEK) der Universität Stuttgart mit dem Architekten Werner Sobek entwickelt und aus 16 Wettbewerbsbeiträgen prämiert. Die Besonderheit des Hauses ist, dass es mehr Energie erzeugt, als es verbraucht. Neben der Konditionierung der Räume, die Warmwasserbereitstellung und dem Betrieb elektrischer Geräte reicht die erzeugte Energie zur Verwendung von Elektrofahrzeugen. Die geplante Nutzungszeit des Gebäudes ist 3 Jahre. Anschließend ist eine Demontage und Nutzung an einem anderen Ort bzw. das völlige Recycling des Objekts möglich. Architektur und Konstruktion
Die Erschließung auf dem Grundstück des Bundes in Berlin erfolgt über die sich in Nord-Süd Richtung erstreckende Fasanenstraße. Hieraus entwickelt sich eine Teilung des Baufeldes in zwei Hälften. Zur Gartenseite hin wird ein kompaktes Volumen realisiert, in diesem erfolgt eine weitere Trennung von Wohnen und Schlafen bzw. hausintern öffentlichen und privaten Funktionen durch vertikale Stapelung. Ein linearer Versorgungskern gliedert das Gebäude und schirmt den öffentlichen vom privaten Wohnbereich ab. Die Technik des Hauses ist von außen sichtbar und wird entsprechend gestaltet und beleuchtet.

Das Effizienzhaus-Plus ist mit einer hochgedämmten Hülle ausgestattet, wie sie für KfW-40-Häuser oder Passivhäuser benötigt wird. Es handelt sich um einen zweigeschossigen, nicht unterkellerten Bau in Holztafelbauweise mit einem zweigeschossigen "Schaufenster" für die Elektrofahrzeuge. Die Außenwände wurden im Bereich zwischen den Stegträgern mit Holzfaserdämmung wärmegedämmt und erhalten auf der Außenseite hinterlüftete Bekleidungen. Die Oberfläche der Fassade an der Süd-West Seite besteht aus Dünnschicht-PV-Modulen, die an der Nord-Ost Seite aus rückseitig schwarz bedruckten Glastafeln. Die Glasfassaden an der Nord-West und Süd-Ost Seite sind mit Dreifach-Isolierverglasung, mit Edelgasfüllung im Scheibenzwischenraum ausgeführt. Die Gläser werden vierseitig gehalten. Raumhohe Öffnungselemente als Drehtüren öffnen die Fassade partiell.

Energiekonzept Das Gebäude soll die Energie, die für die Konditionierung der Räume, die Warmwasserbereitstellung, die Beleuchtung, den Betrieb der Haushaltsgeräte, den Betrieb weiterer elektrischer Geräte (Kleingeräte, Multimedia, usw.) und den Betrieb der Fahrzeuge benötigt wird, selbst erbringen, wird aber an das öffentliche Stromnetz angeschlossen und ist demnach nicht autark. Das Haus verfügt über eine Zentralheizung mit einer Luft/Wasser-Wärmepumpe. Die Wärmeabgabe erfolgt über ein Fußbodenheizungssystem. Es ist ein Gebäudeautomationssystem eingebaut, das alle gemessenen Daten zentral aufbereitet und für ein offen programmierbares System zur Verfügung stellt. Jeder Raum ist einzeln regelbar. Das Energiemonitoring übernimmt das Fraunhofer-Institut für Bauphysik in Stuttgart. Elektromobilität und Ladesysteme
Den Testbewohnern des Gebäudes werden für jeweils 3 Monate Elektrofahrzeuge der Hersteller Audi, BMW, Daimler, Opel und Volkswagen zur Verfügung stehen. Insgesamt ist eine Fahrleistung der Autos von zusammen 30.000 km/Jahr prognostiziert. Eine Pufferbatterie sorgt dafür, dass die Fahrzeuge auch in der Nacht geladen werden können wenn die Photovoltaik-Elemente des Gebäudes keinen Strom liefern. Diese Pufferbatterie, mit ca. 40 kWh Speicherkapazität, wird aus vormaligen Elektrofahrzeug-Batterien aufgebaut. Durch ein intelligentes Lademanagement kann hier die Ladezeit für 100 km Reichweite auf ca. 30 Minuten reduziert werden. Das induktive Laden ist eine innovative Ladetechnologie, die im Projekt Effizienzhaus Plus erprobt wird. Beim induktiven Laden wird der Ladestrom kontaktlos über ein elektromagnetisches Feld von einer Spule im Parkplatz auf eine Spule am Fahrzeugboden übertragen. Fortschritte im Bereich der Leistungselektronik ermöglichen hier hohe Übertragungswirkungsgrade von über 90 Prozent.

"Dieses Haus zeigt, was heute schon möglich ist. Hier wird energieeffizientes Bauen intelligent mit innovativer Mobilität verknüpft. Energieeffiziente Gebäude und Elektromobilität sind wichtige Grundpfeiler für die beschleunigte Umsetzung unseres Energiekonzepts. In beiden Bereichen steckt noch viel Potenzial. Ich freue mich, dass wir hier wegweisende Innovationen in der Praxis testen", so Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel bei der Eröffnung des Effizienzhauses Ende letzten Jahres. Und Bundesbauminister Peter Ramsauer fügt hinzu: "Ich will, dass dieses Haus kein Prototyp bleibt. Deshalb fördern wir die Entwicklung solcher Häuser mit einem eigenen Forschungsprogramm." Das Effizienzhaus-Plus mit Elektromobilität steht der Öffentlichkeit noch bis Ende Februar 2012 für Besichtigungen zur Verfügung. Ab März zieht eine vierköpfige Testfamilie ein, die das Gebäude ein Jahr lang nutzen wird. Parallel ist die Durchführung von Messreihen und Untersuchungen geplant. Es werden von verschiedenen Forschungseinrichtungen etwa zehn Forschungsthemen am Gebäude behandelt. Besichtigungen finden noch bis zum 29. Februar 2012 jeweils Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr statt. Weitere Informationen finden Sie hier Weitere Informationen zum Projektpartner Forschungsinitiative Zukunft Bau Bildrechte: BMVBS

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