25.03.2008

Eiffelturm ändert seinen Look - zumindest zeitweise

Haben Sie ihn erkannt? Der Eiffelturm in Paris wird sein äußeres Erscheinungsbild zeitweise verändern, durch eine horizontale Erweiterung der oberen Besucher-plattform. Um den gesteigerten Besucherzahlen beizukommen haben Serero Architekten einen Anbau entwickelt, der das berühmte Wahrzeichen temporär ergänzen soll.

Anlässlich des 120. Geburtstages des Wahrzeichens und Touristenattraktion Nummer 1, hat die Société d’Exploitation de la Tour Eiffel den Entwurf für die Restrukturierung des Besucherempfangs bzw. der öffentlich zugänglichen Bereiche in Auftrag gegeben. Der Grund hierfür ist ganz einfach: Die große Popularität des Turmes führte in letzter Zeit dazu, dass er seine Grenzkapazitäten von 6,5 Millionen Besuchern erreicht hat. Wartezeiten vor den Aufzügen von 35-70 Minuten sind Standard, dadurch bedingt gibt es lange Schlangen und Probleme bei der Bewältigung des hohen Besucherandrangs weitere Folgen. Die Turmgeometrie sieht allerdings vor, dass mit jeder höhergelegenen Besucherplattform die Flächengröße abnimmt, Kapazitäten somit bislang ausgeschöpft wurden.

SERERO Architekten haben hierfür eine temporäre horizontale Erweiterung auf der 3. Ebene vorgeschlagen, mit der sowohl der Zugang verbessert als auch ein Rundumblick auf die Stadt ermöglicht wird.

Die Erweiterung der oberen Besucherplattform wird aus einer Karbon-Kevlar- Konstruktion bestehen, die zeitweise mit der vorhandenen Platte verriegelt wird, jedoch ohne die Struktur zu modifizieren. Dabei wird die Nutzfläche von 280 auf 580 Quadratmetern erhöht.

Die Architekten erklären ihren Entwurf folgendermaßen: Das Design basiert auf die modellgetriebene Handschrift, bei der aus der vorhandenen Struktur des Turmes Äste hervorgehen. Inspiriert durch Eiffels Konzept der dreidimensional querverstrebten Balken, entfaltet sich die Struktur entlang der kurvilinearen „DNA“ des Turms. Diese Struktur benutzt zunächst den vorhandenen 10 x 10 Meter großen Kubus an der Spitze des Turmes um drei ineinander verwobene Geflechte hervorzubringen. Dieses neu geschaffene Flechtwerk versucht wiederum die Wiederholung des vorhandenen Musters zu vermeiden. Im Gegensatz zu modernen Konstruktionsweisen, die auf Wiederholung und Optimierung basieren, versucht das Erweiterungskonzept des Eiffelturms ein leistungsstarkes alternatives Modell zu kreieren. Dies ist jedoch nicht die erste optische Modifizierung des berühmten Turms. Als Gustave Eiffel den Turm entwarf, sah er ihn als eine Art Gerüst vor, auf dem eine große Variation von Aufsätzen für wissenschaftliche Experimente mit Gravitation und Winddruck montiert werden können. Somit wurde die Turmstruktur so entworfen, das eine Gewichtszunahme möglich ist. Während des Ersten Weltkrieges wurden beispielsweise Radioantennen montiert, die in das ganze Land senden konnten. Struktursimulationen des Eiffelturms zeigen, dass es sich um ein statisch überbestimmtes System handelt, für ein höheres Gewicht berechnet, als es heute aushält.

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