16.06.2006

Eigenkapital erhöhen: Mit Eigenleistung leichter in die eigenen vier Wände


Mehr als die Hälfte aller Bauherren hämmern, pinseln oder schleppen Steine, um beim Bau der eigenen vier Wände Geld zu sparen. Tatsächlich können handwerklich geschickte Häuslebauer einen Teil der Baukosten mit der "Muskelhypothek" selbst stemmen. Wer mit anpackt, kann bis zu 10 Prozent und mehr sparen - im Schnitt 28.000 Euro.

Banken erkennen die Muskelhypothek in der Regel als Eigenkapitalersatz an - dies führt zu besseren Kreditkonditionen. Die Experten der Landesbausparkassen (LBS) empfehlen, den Zeitaufwand und die eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen: „Bauherren sollten ehrlich mit sich selbst sein und genau prüfen, welche Eigenleistungen tatsächlich lohnen.“

Viele Bauherren wollen selbst Fliesen legen oder gar beim Mauern Geld sparen - und schätzen ihre Möglichkeiten ebenso oft falsch ein. Wer selbst Hand anlegt, spart den Handwerkerlohn, braucht aber als Laie oft doppelt so lange. Mehr als 1.000 Stunden auf der Baustelle sind keine Seltenheit. Für Berufstätige heißt das: an jedem Werktag drei und am Wochenende zehn Stunden auf der Baustelle werkeln - 40 Wochen lang. Wem dabei helfende Hände zur Seite stehen, der darf die notwendigen Zusatzversicherungen nicht vergessen. Unerlässlich ist die Unfallversicherung für sich und die Familie sowie eine Lebensversicherung für den Fall der Fälle. Helfer muss der Bauherr der Berufsgenossenschaft melden.

Vertraglich vereinbaren
Klare Absprachen mit der Baufirma und dem Architekten schaffen Sicherheit. Um Verzögerungen zu vermeiden, müssen manche Eigenleistungen exakt in den Bauablauf integriert werden - insbesondere in der frühen Bauphase. Zusätzlich gilt: Nur solche Arbeiten in Eigenregie übernehmen, die sich auch im Bauvertrag von den Leistungen des Bauträgers bzw. -unternehmens abgrenzen lassen. Auch Preisnachlässe sollten klar geregelt sein, denn Baufirmen bewerten den Beitrag von Bauherren oft sehr unterschiedlich. Am besten ist es, sämtliche Vereinbarungen zu Eigenleistungen konkret im Vertrag festzuhalten.

Grundsätzlich zum Selbermachen geeignet sind Maler- und Tapezierarbeiten sowie das Verlegen von Teppich und Fertig-Parkett. Je nach handwerklichem Geschick können auch Fliesen- und Estricharbeiten selbst durchgeführt werden. Bei Arbeiten am Rohbau oder der Wärmedämmung von Dach und Fassade ist hingegen der Fachmann gefragt. Denn wer nicht alles richtig macht, riskiert hier Schwachstellen und Schimmelbildung hat leichtes Spiel. Ist die eigene Vorleistung mangelhaft, können Handwerker zudem ihre Gewährleistung einschränken oder gar ausschließen.

Bausparen und Eigenleistung kombinieren
Geschickte Bauherren können beim Hausbau rund zehn Prozent der Baukosten durch die Muskelhypothek sparen. Bauherren senken so auch die Finanzierungskosten. Denn Banken erkennen in der Regel Eigenleistungen bis zu zehn Prozent der Baukosten als Eigenkapital an - das verbessert die Konditionen für das Hypothekendarlehen. Als optimale Finanzierungsstrategie empfehlen die LBS-Experten, 20 Prozent der Kosten für die Traumimmobilie über Eigenkapital (inkl. Bausparguthaben) zu finanzieren, rund 30 Prozent über Bauspardarlehen und den Rest mit Hilfe von Hypothekendarlehen.

Quelle: LBS
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