22.04.2009 Axel Dürheimer

Eine Laterne für den St.Gallener Bahnhofsplatz

Mit einem Wettbewerb suchte die Stadt St.Gallen eine städtebauliche Lösung für den Bahnhofsvorplatz. Das gewünschte Ergebnis einer Aufwertung fand die Jury im Entwurf vom Büro Giuliani Hönger und Hager Landschaftsarchitektur, der den ersten Preis erhielt.

St.Gallen beabsichtigte mit dem Wettbewerb eine Aufwertung des für die Stadt wichtigen Platzbereiches. Auf der Basis des gegebenen Betriebs- und Nutzungskonzeptes sollten alle räumlichen und gestalterischen Elemente im Hinblick auf eine städtebauliche Neuinterpretation des Bahnhofplatzes neu gestaltet werden. Die Schwierigkeit lag in den vielfältigen Funktionen, den Beziehungen zum städtischen Umfeld und den unterschiedlichen geschichtlichen Entwicklungen des Areals.

Quelle: Stadt St.Gallen

Der Entwurf der Züricher Architekten basiert auf einer starken baulichen Verdichtung zwischen Rathaus und Bahnhofgebäude durch einen gläsernen Kubus, der nachts zur „Laterne“ wird. In seinen Abmessungen spielt der lichte Körper mit den Proportionen der beiden prominenten und doch sehr unterschiedlichen Nachbarbauten, dem Rathaus und dem Bahnhofgebäude, und vermittelt zwischen ihnen. Eine direkte bauliche Verbindung wird bewusst vermieden. Als große Hülle, erfüllt von Licht, soll er ein ambivalentes Bild zwischen Mächtigkeit und Leichtigkeit, zwischen Tag und Nacht, entstehen lassen. Unter dieser großen Laterne sollen der Treffpunkt, die Informationstafel und die Ticketautomaten untergebracht werden. Hier führt die großzügige Treppe in die Unterführung.

Die Platzgestaltung mit einem flachen Wasserbecken und einer lockeren Bepflanzung wirkt großzügig und gibt dem Bahnhofplatz, zusammen mit dem neuen Eingangsgebäude, ein neues Gesicht. Diese starke Zeichensetzung des Glaskubus verlangt nach einer zurückhaltenden Gestaltung des Bahnhofplatzes. Die Busunterstände verstehen sich so als leichte Platzmöbel und lassen der Laterne und der gewölbten Fassade des Bahnhofgebäudes den Raum, den sie brauchen.

Nachtperspektive

Laut Juryurteil „vermag der als geschlossen wirkende, zwischen den bestehenden Bauten eingeschobene Kubus insgesamt zusammen mit den zusammengefassten Funktionen und der klaren Fußgängerführung die städtebaulichen und verkehrlichen Aspekte im hohen Masse zu erfüllen. Die vorgeschlagene Neugestaltung des „Kornhausplatzes“ überzeugt und trägt den Zielsetzungen des Wettbewerbs Rechnung.“

Den zweiten Rang erlangten Kaspar und Egli Architekten AG zusammen mit Andreas Geser Landschaftsarchitekten. Platz 3 ging an Dürig AG Architekten aus Zürich.

Modell

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