10.07.2006

Energie-Projekt: Neubau Gebhard-Müller Schule Biberach

Das Schulzentrum Biberach wurde in den 70er Jahren als schulisches Modellprojekt mit drei Schulen unter einem Dach errichtet. Die kaufmännische Gebhard-Müller Schule erhielt mit dem Neubau ein eigenes Gebäude. Eine der wichtigsten Anforderungen an den dreigeschossigen Neubau war es, eine leicht veränderbare Raumstruktur der Klassen zu ermöglichen.

Zudem vereint das Gebäude innovative Techniken wie z.B. die geothermische Nutzung des Untergrundes zur Beheizung und Kühlung über eine Grundwasser-Wärmepumpenanlage. Die Raumwärmeversorgung bzw. Raumkühlung erfolgt im Gebäude über ein Niedertemperatursystem mit Betonkerntemperierung (BKT).

Projektbeschreibung:
Das neue dreigeschossige Gebäude mit Tiefgarage besteht aus einem Riegel entlang der Erschließungsstraße sowie zwei daran anschließenden kubischen Seitenteilen. Alle drei Körper sind über eine zentrale Halle mit überdachtem Atrium miteinander verbunden. Verbindungen zwischen offenen und räumlich geschlossenen Unterrichtsräumen, sowie die räumliche Veränderbarkeit der Raumstrukturen war eine wichtige Anforderung an das Gebäudekonzept. Das heißt, dass ein Modulsystem erarbeitet wurde, in dem das kleinste Modul eine Breite von 4 Metern aufweist und bei Notwendigkeit eines größeren Raumes lediglich die Raumtrennwände versetzt werden müssen. Jedes Raummodul ist bezüglich der Gebäudetechnik gleich aufgebaut und verfügt über Lüftung, Heizung/Kühlung, Beleuchtung, Sonnenschutz und Medienversorgung.
Weiterhin besitzt jedes Raummodul ein öffenbares Fenster - zum einen als zweiten Rettungs- und Fluchtweg im Brandfall, zum anderen um die Möglichkeit zu bieten, eine unmittelbare Beziehung zur Außenluft herzustellen. Die sonst mechanische Lüftung wird dann im jeweiligen Raum über einen Fensteröffnungssensor über die GLT ausgestellt. Im Gebäude ist ein flächendeckendes EDV-Netzwerk installiert, das in jedem Unterrichtsraum über Bodentanks zugänglich ist.
Zudem wurden auf Wunsch des Bauherrn Kunstwerke von vier bildenden Künstlern in die Architektur integriert.

Das Gebäude wird von ca. 1.500 Schülerinnen und Schülern Montags und Freitags in der Zeit von 7-17 Uhr genutzt. Die Nettogrundfläche mit Tiefgarage beträgt 15.383 m², die Hauptnutzfläche 5.542 m².

Der Neubau ist ein Stahlbetonbau. Zur Straßenseite wurde ein geschlossener Baukörper mit Lochfassade realisiert. Die beiden anderen Teile sind als Skelettbauten mit vorgehängten Pfosten-Riegel-Fassaden ausgeführt worden. Unter dem gesamten Komplex befindet sich die Tiefgarage, die oberseitig mit 18 cm Mineralwolle zum Obergeschoss gedämmt wurde. Wegen der Betonkerntemperierung wird bei den Decken ein optimaler Wärmedurchgang gewünscht. Sie bleiben daher unverkleidet. Durch eine Deckenstärke von 35 cm kann auf Trittschalldämmung und Estrich verzichtet werden. Als Bodenbeläge werden Werkstein, Kautschuk und Nadelfilz verwendet.

Die Klassen- und Verwaltungsräume besitzen einen außenliegenden Sonnenschutz mit Lichtlenk-Funktion. In allen anderen Abschnitten mit Glasdach sind Sonnenschutzgläser mit einem Bedruckungsgrad von 50 % eingesetzt worden. Das Atrium verfügt über einen innenliegenden Sonnenschutz aus beschichteten Stoffbahnen.

Weitere online-Infos finden Sie auf www.energie-projekte.de und der Seite der Gebhard-Müller Schule zur Verfügung.

Quelle: BINE Innovative Energie-Projekte
www.energie-projekte.de

Photo: Schnepp Renou

Photo: Schnepp Renou

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