07.09.2016

Entdecke die textilen Möglichkeiten

Foto: Messe Frankfurt

Die Techtextil hat ein sehr heterogenes Programm. Wie finde ich als Architekt die für mich relevanten Ausstellungsbereiche?
Zu uns kommen tatsächlich vom Mediziner über den Bau- bis zum Raketeningenieur ganz unterschiedliche Besucher, da technische Textilien inzwischen fast in allen Bereichen verwendet werden. Für den Bereich Architektur/Innenarchitektur gibt es die Schwerpunkte Buildtech und Hometech. Sie sind durch entsprechende Signets gekennzeichnet und zeigen die zum Interessengebiet passenden Aussteller.

Was wird unter Buildtech präsentiert?
Von besonderer Bedeutung ist das Thema Textilbeton. Mithilfe textiler Fasern kann Beton nicht nur leichter und belastbarer, sondern auch flexibel und lichtdurchlässig werden. Hier gab es in den letzten Jahren extrem viele Durchbrüche in der Forschung. Ebenso zählen zu den Ausstellern zahlreiche Forschungsinstitute, die zum Thema Textiles Bauen immer wieder tolle Projekte vorstellen. Ein besonderes Highlight ist unser Studentenwettbewerb »Textile Strukturen für neues Bauen«, den wir gemeinsam mit der Universität Stuttgart ausloben. Hier stehen innovative und progressive Lösungsansätze im Fokus. Großes Thema sind auch komplexe textile Dachkonstruktionen – wie z.B. für die Stadien zur Fußball-WM oder den Olympischen Spielen in Brasilien. Für solch anspruchsvolle Architektur finden sich auf der Messe die richtigen Partner.

Wie unterscheidet sich der Bereich Hometech?
Hier geht es um das Interior Design. Anwendungen können zum einen dekorativ sein, wie z.B. die Integration von LEDs in Dekostoffe. Zum anderen betreffen sie die Raumakustik oder das Raumklima. Aspekte der Nachhaltigkeit spielen ebenfalls eine große Rolle. Doch im Gegensatz zu anderen Messen geht es hier eher um Verfahren und Möglichkeiten als um fertige Produkte.

Welche Trends und Produktentwicklungen im Bereich Textiles Bauen werden die Architektur in Zukunft verändern?
Vor allem die Möglichkeiten von Textilbeton, speziell des Lichtbetons sind noch lange nicht ausgeschöpft; hier wird es in Zukunft noch tolle Anwendungsbeispiele geben – auch in Kombination mit klassischen Produkten aus dem Bereich der Heimtextilien. Der zweite große Aspekt ist Flexibilität. Bauwerke bei denen textile Verbundstoffe wie z.B. Carbonfasern oder biologische Fasern wie Tencel eingesetzt werden, bieten inzwischen Konstruktionsmöglichkeiten, die gänzlich neu sind. Und der dritte Aspekt ist der 3D-Druck. Er steckt momentan noch »in den Kinderschuhen«, aber technische Textilien, die sich im 3D-Drucker verarbeiten lassen bieten enormes Potenzial auch für größere Konstruktionen.

Findet denn auch ein Austausch der einzelnen Anwendungsbereiche untereinander statt?

Die Anwendungsbereiche sind untereinander verzahnt. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Carbonfaser. Sie ist per se kein umweltverträglicher Stoff – Stichworte Entsorgung und Recycling. Dann wurden jedoch Prozesse entwickelt, mit denen Carbonfasern recyclingfähig wurden. Dies führte in der Folge zu ihrem Einsatz im Bauprozess oder in der medizinischen Ausstattung. Oder es gibt den Fall, dass ein Institut bzw. ein Unternehmen eine neue textile Faser entdeckt und diese auf der Messe präsentiert, ohne genau zu wissen, was man damit machen könnte – und hier die Anwendungsbereiche auslotet.

Foto: Messe Frankfurt

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