Farbenfroher Terrakotta: Kultur- und Sozialzentrum in Cabourg

Auf einem ringsherum umbauten Grundstück realisierten die Architekten das neue soziale und kulturelle Zentrum von Cabourg. Mit der versteckten Lage abseits vom Straßenverkehr waren zunächst Änderungen der Wegführung vonnöten. Daher führt nun ein neu angelegter Fußgängerweg im Zickzack quer über das Areal und zwischen den beiden Baukörpern hindurch.

Die Formensprache der Gebäude ist schlicht, aber wirkungsvoll: Zwei L-förmige Baukörper umschließen einen gemeinsamen Innenhof und bilden so einen öffentlichen Aufenthaltsraum im Freien. Es entsteht ein kommunikatives Wechselspiel aus Kultur- und Sozialzentrum. Beide Einheiten orientieren sich gestalterisch und konzeptionell an normannischer Architektur. Die Architekten ließen sich vor allem vom Typus des Bauernhauses mit Fachwerkkonstruktion inspirieren, mit der Besonderheit einer Dachdeckung aus Schiefer oder Naturstein, die fließend in die Fassadenverkleidung übergeht.

Für die moderne Neuinterpretation kommt eine Dachdeckung aus Terrakotta zum Einsatz, die sich wie eine mehrfarbige Haube über Traufe und First legt und wie im historischen Vorbild auch Teile der Fassade bedeckt. Bei der Produktion der Ziegel arbeiteten die Architekten mit der Bavent Produktionsstätte im Kanton Cabourg zusammen. Der verwendete Ton stammt aus dem Steinbruch der Fabrik.

Als zweites Stilelement fungiert Holz, das zum einen die tragende Rahmenkonstruktion ausbildet und auch in den raumhohen Fenstern samt Sonnenschutzlamellen Verwendung findet. 

Ein allumfassendes Raumprogramm vereint die beiden baulichen Einheiten: Von dem zentralen Innenhof aus führen in alle Richtungen Eingänge zu den unterschiedlichen Bereichen. Die offenen und gemeinschaftlichen Zonen sind mittig platziert, während an den äußeren Kanten in abgeschlossenen Büros und Gruppenräumen mehr Ruhe herrscht.