Fassaden als Erinnerung an das Industriezeitalter
Foto: fischer
Im Norden Stockholms, auf einem ehemaligen Industriegelände, entsteht das städtebaulich vielfältige Stadtquartier Norra Djursgårdstadten. Bei der Fassadengestaltung eines neuen Wohn- und Geschäftshauses durch das Göteborger Büro Semrén & Månson stand neben der Industrievergangenheit des Ortes auch die Stockholmer Altstadt mit ihrem typisch bunten Mosaik unterschiedlicher Fassadenstile und -farben Pate.
Zwei Gebäudeteile
Das Wohnhaus besteht aus zwei direkt aneinander liegenden Gebäudeteilen, von denen eines auf einer Fassadenfläche von 530 m² mit Cortenstahl-Platten bekleidet ist. Der wetterfeste Baustahl mit seiner individuell gestaltbaren Rostschicht vereint funktionelle Vorteile, wie Beständigkeit und Pflegeleichtigkeit, mit industriellem Charme sowie einer warmen und gleichzeitig rauen Anmutung. Die Fassade des zweiten Gebäudeteils ist auf 1652 m² mit anthrazitfarbenen Schieferplatten in zwei unterschiedlichen Stärken von 10 mm und 30 mm bekleidet, die mit Langlebigkeit sowie edler Optik punkten. Im Bereich der Terrassen und Loggien ist eine Holzbekleidung auf in einem typisch skandinavischen Rot-Ton mit einer witterungsbeständigen und feuchteunempfindlichen Beschichtung verbaut.
Fest verankert
Die Cortenstahl- und Schieferplatten sind mit fischer/BWM Fassadensystemen verankert. Die hier verbaute Unterkonstruktionslösung besteht aus dem System ATK 100 ZeLa und ATK 100 Profil als vertikaler Basiskonstruktion. Darauf sind horizontal verlaufende Profile des ATK 103 P-20 Systems aufgebracht, an die Agraffen zur nicht sichtbaren Befestigung der Fassadenplatten montiert wurden. Die auf die Horizontalprofile einwirkenden Lasten aus der Fassade werden auf die Vertikalprofile weitergeleitet und von dort aus über die Wandhalter in den Traggrund eingeleitet. Bei den 30 mm starken Schieferplatten kommt statt der Agraffen die Klammerlösung ATK 100 KL zur Befestigung zum Einsatz.
Passivhausgeeignet
Die ZeLa-Halter vereinen durch thermische Entkopplung und den statischen Vorteil der zentrischen Lasteinleitung erhöhte Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Ein kontrollierter Gleitbereich sorgt zusätzlich für sichere thermische Längendehnung der Tragprofile. Aufgrund der hohen Tragfähigkeit ist eine geringe Anzahl an Haltern nötig. Dabei schmiegen sich die Halter mit ihrer schlanken Bauweise passgenau an den Dämmstoff an. Energieverluste werden so vermieden. Der ZeLa-Halter erhielt das Zertifikat „Passivhaus geeignete Komponente“ vom Passivhaus Institut als unabhängiger Zertifizierungsstelle.
Weitere Informationen:
www.fischerwerke.de