13.03.2010

Fassaden-Detail: Forschungszentrum in Ulm


Architekten:
bizer architekten, Stuttgart

Foto: A. Kannat

1 Fassadenriegel Aluminiumprofil
2 Schlitzschieber für Lüftungsklappe
3 Zuluftelemente 2? 110/55/1100 mm
4 Einströmöffnungen mit Insekten-
schutzgitter
5 Ausströmöffnung mit Rückstauklappe
6 regensichere Kunststoff-Sinus-Düsen in
Aluminiumblech gelocht 2 mm lackiert
7 Ausströmöffnung Kunststoffrohr ø 96 mm

Die Fassaden
Im Vordergrund der Fassadenkonzeption stand die Behaglichkeit der Benutzer – konstante Lichtverhältnisse für bildschirmtaugliche, blendfreie Arbeitsplätze - sommerlicher Wärmeschutz auch bei starken Windverhältnissen unter größtmöglicher Nutzung des Tagslichtangebotes. Die baulichen Maßnahmen hierzu basieren auf einer dynamischen Gebäudesimulationen und konnten dadurch energieeffizient optimiert werden.
Um die geplanten Sonnenschutzmaßnahmen auch mit den Bedürfnissen der zukünftigen Nutzer abzustimmen, wurden vor der Ausschreibung für die Bereiche der Labor- und Büroverglasung jeweils zwei alternative Konzepte vorgestellt. Diese wurden mit Daten hinterlegt sowie Vor- und Nachteile diskutiert – konventionelle außenliegende Raffrollos sowie Lamellen im Scheibenzwischenraum ( Labor ) und raumseitige Lichtlenklamellen ( Büro ).
Im Verlauf des Gesprächs konnten Randbedingungen beider Systeme herausgearbeitet werden: die außen liegenden Raffstores werden bei direkter Sonne und Wind vollständig geschlossen, der Kontakt zur Außenwelt und die Tageslichtnutzung gehen verloren. Dies betrifft mehr als die Hälfte der Jahresarbeitsstunden. Von den Nutzern wurden fehlende Konstanz der Lichtsituation und durch Motorengeräusche entstehende Unruhe kritisiert.
Bei den innenliegenden / raumseitigen Jalousien muss im Vorfeld der Wärmeschutz durch Simulation nachgewiesen werden. Jedoch ermöglicht ein annähernd waagrechter Lamellenstand immerhin 69 - 84% Durchsicht und erhöht dadurch die Behaglichkeit der Nutzer. Ein zusätzlicher Blendschutz ist nicht notwendig. Lediglich bei tiefstehender Sonne unter 27° müssen die Lamellen nachgeführt werden, damit Überhitzung und Blendung vermieden werden.
Die Bürobereiche wurden mit Sonnenschutzglas und raumseitigen, hochreflektierenden Lichtlenklamellen ausgestattet. Diese werden im Sommerhalbjahr herabgefahren. Durch die spezielle Geometrie der Lamellen wird eine gleichmäßigere Einleitung des Tageslichts in die Raumtiefe erreicht. Für die gesamten Laborbereiche wurde ein System mit Sonnenschutzlamellen im Isolierglas gewählt. Es gewährleistet in Cut-Off-Stellung Blendfreiheit, ebenso den ungestörten Betrieb bei Wind (250 Jahresarbeitsstunden > 10 m/s Wind).

Foto: Heide Wessely

In den Labors konnte der situationsbezogene g-Wert total 0,13 bis 0,16 (bei Sonnenhöhenwinkel ab 30° und Lamellenwinkelstellung 15°) nachgewiesen werden. Diese annähernd waagrechte Lamellen-
stellung ermöglicht dabei mit seiner Lichttransmission von 34% eine gute Tageslichtversorgung. Die sonst bei Raffstores erforderliche Kunstlichtzuschaltung kann - bei Einsatz von Lichtsensoren - um die Hälfte reduziert werden. Um die ermittelten licht- und energietechnischen Eigenschaften unter allen Bedingungen sicherzustellen und Fehlbedienungen zu vermeiden, wird der Lamellenbehang nicht hochgezogen, sondern nur in vorgegebenen Winkelstellungen manuell oder zentral nachgeführt.

Foto: A.Kannat

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