02.05.2017

Feuerwache aus Beton

Foto: IZB/Christopher Kraneburg

Die Raumgrößen in einer Feuer- und Rettungswache sind durch das Standardprogramm der Feuerwehr Frankfurt am Main und die DIN vorgeschrieben und fallen sehr unterschiedlich aus. Auch die Anforderungen an Belichtung, Abmessungen, Nutzung und Technik variieren. Ein primär funktionalen Innen- und Außenbereich war hier gefordert. Bevor auf dem Areal überhaupt gebaut werden durfte, mussten denkmalschutzrechtliche bzw. archäologische Grabungen vorgenommen werden: unter der Erde befanden sich Überreste der römischen Stadt Nida und weitere bedeutende Relikte aus dem 3. Jahrhundert, die zuerst wissenschaftlich untersucht und gesichert werden sollten. Nun galt es, eine moderne Feuer-wache mit ihren Funktionalitäten in diesen historischen Ort zu setzen und den Neubau auch optisch mit der geschichtsträchtigen Region zu zu verbinden.

Die Feuerwache ist eine Konstruktion aus Betonsandwichelementen (C35/45). Für die Fertigteilelemente wurde die Fassadenvorsatzschicht im Werk gegossen und anschließend eine Trennschicht eingebracht. Sie verhindert das Einlaufen der Betonschlämme in die Stoßfugen der Wärmedämmung. Nach Einbringen der Sandwichplattenanker und der Wärmedämmschicht auf der Vorsatzschale wurde die Tragschicht aus Beton zusammen mit der aufgebrachten Bewehrung betoniert. Die Fundamente wurden in Ortbeton hergestellt, die Bodenplatte als WU-Bauteil vor Ort gegossen.

Von den positiven Eigenschaften der mehrschichtigen Betonsandwichelemente – großer Wärmedurchlasswiderstand bei geringer Bautiefe sowie gute Schall- und Brandschutzeigenschaften – profitiert auch die Energiebilanz: Es weist eine um 30 % bessere Energieeffizienz auf als von der EnEV (2014) vorgeschrieben. Beim Farbkonzept für die Waschbetonfassade und die Innenräume gibt das »Nidenser Rot« der Ausgrabungsstücke und Scherben den Ton an. Die Fassadenelemente erhalten durch eine leichte rötlich-braune Pigmentierung und einen kleinteiligen Steinzuschlag eine strukturierte Oberfläche in einem warmen Erdton.

Um diesen besonderen Effekt zu erreichen, wurde dem Waschbeton die Farbpigmente Braun und Schwarz beigemischt sowie eine Einstreuung aus Vulkanstein in einem gebrochenem Grau-Rot in verschiedenen Korngrößen (55 %) sowie Mainsand (45 %). Abschließend wurde die Fassade hydrophobiert. So ist der Waschbeton unempfindlich für Verschmutzung und behält sein Bild über Jahrzehnte. Weitere Informationen: www.faber-und-schnepp.de

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