19.01.2015 Annika Schröck

Flüchtige Fassade: Kinderzentrum in Limerick

Was auf den ersten Blick wie ein fließender Übergang zwischen Himmel und Erde erscheint, ist bei genauerem Hinsehen eine reflektierende Attika aus hochglänzendem Aluminium, welche das Gebäude optisch mit der Umgebung verschmelzen lässt. Das Kinderzentrum im Südwesten Irlands unterstützt Kinder mit geistigen und körperlichen Einschränkungen und fördert ihre Integration in die Gesellschaft.

Architekten:
SATA, Limerick, Irland
Ort: Newcastle West, County Limerick, Irland

Foto: Kate Bowe O´Brien

Die Grundrissorganisation des Kinderzentrums basiert auf einem »Zwiebelprinzip«: Ein innerer Infrastrukturkern wird ringsum von einem durch ein Oberlicht beleuchteten Korridor umgeben. Von hier aus hat man Zugang zu den Räumen der äußeren Schicht. Dort befinden sich Therapieräume, sowie Wartezimmer und Büros. Eine bodentief verglaste Fassade erzeugt in jedem Raum einen fließenden Übergang zwischen Innen und Außen. Unabhängig von Körpergröße, Alter und körperlichen Einschränkungen haben so alle Kinder gleichermaßen die Möglichkeit, den Blick in den Garten zu genießen.

Foto: Kate Bowe O´Brien

Grafik: SATA Architects

Die allseitig verglaste Sockelzone wird durch schwarze Fensterrahmen unregelmäßig rhythmisiert. Die interne Raumeinteilung ist von außen nicht ablesbar und lässt das Gebäude in seiner Gesamtheit wirken. Oberhalb der Verglasung wird die umgebende Landschaft auf einer hohen Attika aus glänzendem Aluminium reflektiert: Hier spiegeln sich Bäume und Wolkenformationen, das Gebäude selbst wird Teil der Umgebung. Auf der südlichen Gebäudeseite gewährleistet das auskragende Dach konstruktiven Sonnenschutz und verhindert direkte Sonneneinstrahlung in die Therapieräume.

Foto: Kate Bowe O´Brien

Grafik: SATA Architects

Um einer potentiellen negativen Wirkung auf einzelne Patienten vorzubeugen, wurden die Innenräume in hellen neutralen Farbtönen gestaltet. Die Architekten legten zusätzlich großen Wert auf eine maximale und optimale Ausleuchtung der Innenräume mit natürlichem Licht. Therapieräume und Büros profitieren neben direktem Licht durch die gartenseitige Glasfassade auch von dem diffusen Oberlicht aus dem Korridor.

Mit Hilfe einer ausgewählten Materialkombination erzeugen SATA Architekten eine außergewöhnliche und überraschende Wirkung: Während einerseits der Innenraum durch die bodentiefe Verglasung mit dem umliegenden Garten zu verschmelzen scheint, wird gleichzeitig das Gebäude mit Hilfe der reflektierenden Aluminium-Fassade selbst zum Bestandteil der Natur, und offenbart je nach Jahreszeit und Wetterlage ein einzigartiges Erscheinungsbild.

Grafik: SATA Architects

Foto: Kate Bowe O´Brien

Foto: Kate Bowe O´Brien

Projektdaten:

Team:
Mark Thompson, Kristoffer Norrinder, Michael Pledge
Fläche: 765 m2
Baujahr: 2014
Bauingenieur: Kennedy Associates
Haustechnik: Fahey O’Riordan
Kostenplanung: Bermingham King
Bauunternehmer: Scanlon Construction

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