18.01.2013 popp@detail.de

Franziska Agrawal: LIMA-A-MIL

Die 1979 in Ulm geborene Künstlerin und diplomierte Designerin Franziska Agrawal betreibt in ihrer Kunst gelebte Globalisierung. Mal ist sie beim Snowsculpture-Festival in Norwegen oder Japan dabei, dann streift sie mit ihrer Kamera durch den südamerikanischen Dschungel, um Ureinwohner zu porträtieren. Im Stadthaus zeigt sie ihre Fotoserie über die Elendsviertel der peruanischen Hauptstadt Lima.

Ort: Stadthaus Ulm, Münsterplatz 50, D-89073 Ulm
Dauer: 16. Dezember 2012 bis 10. Februar 2013

Con Valores, Cieneguilla, 2008, Foto: Franziska Agrawal

Drei Jahre hat die Künstlerin in Lima gelebt und die vielfältigen Facetten dieser Stadt hautnah erlebt. Mit ihrem Zyklus über die Barriadas der Elf-Millionen-Metropole am Fuße der Anden will sie auf die Probleme von rasant wachsenden Großstädten hinweisen: 1950 lebte rund ein Drittel der Weltbevölkerung in Städten. Heute lebt mehr als die Hälfte der sieben Milliarden Menschen in Städten, Tendenz steigend, und die Bevölkerungszahl auf dem Erdball hat sich seit 1950 fast verdreifacht.
Die damit einhergehenden sozialen, politischen, kulturellen und ökologischen Probleme werden in Agrawals teilweise versteckt aufgenommenen Fotos deutlich. Sie zeigen die Folgen des ungehemmten Wachstums, die einhergehend mit explodierenden Lebensmittelpreisen steigende Armut, aber auch den Klimawandel. Damit ruft die Künstlerin mit ihren Fotos den Betrachter auch zur Selbstreflexion auf, zum Nachdenken über den Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten.

Patanos de Villa, Villa el Salvador, 2009, Foto: Franziska Agrawal

Perro Peruano: Ate Vitarte, 2008, Foto: Franziska Agrawal

La Punta, Callao, 2008, Foto: Franziska Agrawal

Das Stadthaus Ulm präsentiert parallel eine zweite Ausstellung Brasilia, mit Fotografien von Lina Kim und Michael Wesely.
Sowohl Brasília als auch Lima wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Während Brasília auf einer Fläche von 460 km² 200.000 Einwohner beherbergt, leben in der Kernstadt von Lima auf einer gerade mal doppelt so großen Fläche allerdings 40-mal so viele Menschen.
Während die großformatigen Fotografien Lina Kims und Michael Weselys, jeweils belichtet von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, den utopischen Charakter der in nur vier Jahren Bauzeit Ende der 1950er Jahre erstandenen Stadt Brasília betonen, thematisiert Franziska Agrawal in ihren Bildern über die Slums der Millionen-Metropole die Folgen ungehemmten Wachstums, steigender Armut und des Klimawandels.

Panamericana, Lima Sur, 2008, Foto: Franziska Agrawal

Km 23, Panamericana, 2008, Foto: Franziska Agrawal

Stairway to heaven, Cieneguilla, 2008, Foto: Franziska Agrawal

Morro Solar, Lima, 2008, Foto: Franziska Agrawal

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