13.08.2009

"Gold"-Zertifikat für Kölner Bürobau

Beim Nachhaltigkeitskongress „Consense 2009“ in Stuttgart wurden erneut die Deutschen Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen verliehen. Zu den zertifizierten Gebäuden zählt auch der Büroneubau der DEG in Köln. Er erreichte mit 1,37 die drittbeste bislang durch den DGNB vergebene Gesamtnote.

Dass die DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH für ihren Neubau höchste Maßstäbe bei Energieeffizienz und Nachhaltigkeit anlegte, versteht sich fast von selbst: Das Unternehmen, das private Investitionen in Entwicklungs- und Reformländern finanziert, gehört zur KfW Bankengruppe – und diese hat sich insbesondere durch ihre Förderprogramme für energieeffizientes Bauen und Sanieren einen Namen gemacht.

Bei der DGNB-Zertifizierung überzeugte der Neubau von JSK Architekten aus Düsseldorf vor allem durch hohe ökologische und gesundheitliche Standards, aber auch durch Bestnoten in Sachen Ökonomie. Energetisch betrachtet, entspricht das Bauwerk im Süden der Kölner Innenstadt einem KfW-Energiesparhaus. Dieser Standard, der eigentlich für Wohngebäude konzipiert ist, wurde in diesem Fall für die Verwendung im Verwaltungsbau modifiziert. Er fordert unter anderem, den Jahres-Primärenergiebedarf für die Gebäudeheizung auf 60 kWh/m2a zu begrenzen. Außerdem muss der U-Wert der Gebäudehülle die Anforderungen der EnEV um mindestens 30% unterschreiten.

Foto: DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH/Werkstudio: Werbung und Design GmbH

JSK Architekten entwarfen einen siebengeschossigen Gebäudekubus, der sich nach Osten und Westen mit großflächigen Glasfassaden öffnet, während die Stirnseiten im Süden und Norden Kalksteinfassaden mit tief liegenden Verbundfenstern erhielten. Der Sonnenschutz liegt grundsätzlich im Scheibenzwischenraum und kann daher auch als Blendschutz eingesetzt werden. Eine „grüne Lunge“ und zweite große Tageslichtquelle für den Neubau bildet das gebäudehohe Atrium, dessen Glasdach zu mehr als 60 % geöffnet werden kann und so den Innenraum in einen Außenraum verwandelt. Dies geschieht bei Außentemperaturen über 18 °C automatisch, um eine Überhitzung des Atriums zu vermeiden. Längsseitig angebrachte Lüftungslamellen ermöglichen jedoch auch bei geschlossenem Dach eine natürliche Belüftung des Atriums.

Anders als bei KfW 60-Energiesparhäusern sonst üblich, musste beim Neubau der DEG vor allem der Kühlenergiebedarf minimiert werden. Er beträgt in diesem Fall nur ein Zehntel des Primärenergiebedarfs für die Heizung. Geheizt wird der Neubau durch Fernwärme, zur Kühlung wird das Grundwasser direkt über einen Wärmetauscher genutzt.

Foto: DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH/Werkstudio: Werbung und Design GmbH

In den Büro- und Kombizonen werden sowohl Heiz- als auch Kühlleistung über Unterflurkonvektoren (während der Bürozeiten) und Betonkerntemperierung (nachts) übergeben. Die (schallgedämmten) Konvektoren dienen auch der freien Belüftung der Büroräume. Sie können mit variablen Volumenströmen „gefahren“ werden, um Spitzenlasten abzudecken.

Auf dem Dach des Bürogebäudes wurde eine netzgekoppelte Photovoltaik-Anlage installiert, die zu Spitzenzeiten 10 kWp Strom liefert.

Bauherr: DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft, Köln
Architekten: JSK Architekten, Düsseldorf
Energiekonzept: IPJ Ingenieurbüro P. Jung GmbH, Köln
DGNB-Auditor: Svend Ulmer/ScienceFaction – Green Building Services, Köln

Foto: IPJ Ingenieurbüro P. Jung GmbH

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