Haus der Wissensarbeit

Über 200 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft feierten am 20. Juni 2012 die Eröffnung des "Zentrum für Virtuelles Engineering (ZVE)" des Fraunhofer IAO in Stuttgart. Die Fraunhofer-Wissenschaftler erforschen nun im ZVE interdisziplinär die Grundlagen für wichtige Themen wie Morgenstadt, Mobilität der Zukunft, visuelle Technologien und digitales Engineering.

Foto: Christian Richters, © Fraunhofer IAO, UNStudio, ASPLAN

"Die Fraunhofer-Gesellschaft ist ein unverzichtbarer Bestandteil des deutschen Innovationssystems und ein starker Impulsgeber für unsere kleinen und mittleren Unternehmen im Land. Mit dem neuen Zentrum wird das IAO, wie schon so oft, Vorreiter sein", so Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Das vom Stararchitekten Ben van Berkel entworfene Laborgebäude setzt in vielerlei Hinsicht Maßstäbe. Das Gebäude besticht äußerlich durch seine eindrucksvolle Architektur und ist innen mit zukunftsweisenden Laboren und Bürowelten ausgestattet. Institutsleiter Prof. Dieter Spath erläuterte die Wechselwirkung zwischen Arbeitsstätte und Forschungstätigkeit: "Mit dem ZVE zeigen wir, dass die richtige Arbeitsumgebung nicht nur Produktivität und Effektivität, sondern auch Kreativität und Ideen fördert." Aufgrund vorbildlicher Effizienz, Umweltfreundlichkeit und Ressourcenschonung erhielt das ZVE bei der Eröffnung nun das DGNB Zertifikat in Gold, für besonders nachhaltiges Bauen. Weitere Informationen zur Architektur des ZVEs finden Sie hier Forschungs-Plattform für übermorgen Der Nachhaltigkeitsaspekt spielt auch für die Forschungsarbeiten im ZVE eine große Rolle, wie sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seinem Rundgang überzeugen konnte: "Im Zuge der Energiewende und der notwendigen Veränderungen unseres Mobilitätssystems werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier am Fraunhofer-Standort in Stuttgart besser als je zuvor daran arbeiten können, die Arbeitswelt und Siedlungssysteme der Zukunft zu verstehen und bewältigen zu können". Finanziert wurde das 14 Millionen-Projekt je zur Hälfte von Bund und Land, wobei auf Landesseite die Finanzierung aus der Zukunftsoffensive III (Mittel der Baden-Württemberg Stiftung) erfolgte. Etwa vier Millionen Euro davon flossen in die Erstausstattung. "Der nachhaltige Umbau unserer Städte bringt neue Herausforderungen bei Energie- und Wasserversorgung, Infrastruktur, Entsorgung und Mobilität mit sich", sagte Hans-Jörg Bullinger, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. "Das Fraunhofer IAO hat mit dem ZVE die ideale Forschungsumgebung dafür geschaffen, neue Lösungen für die Aufgaben in den Bereichen "Urban Living" und "E-Mobility" zu finden." Konzipiert als Plattform für die Erforschung, Entwicklung und Erprobung von Virtual Reality-Technologien und innovativen Arbeits- und Bürokonzepten verfügt das Gebäude über mehr als 3200 qm Nutzfläche, wobei zwei Drittel davon für Labore und Demonstrationszentren genutzt werden. "Wir schaffen neue Welten, in denen man innovationsfokussiert arbeiten kann und sich wohl fühlt", so Dr. Wilhelm Bauer, dessen Vision für ein "Haus der Wissensarbeit" maßgeblich für die Konzeption des Institutsneubaus war und der im Zuge der Eröffnungsfeierlichkeiten anlässlich des 60-jährigen Landesjubiläums zum "Übermorgenmacher" gekürt wurde. Die Fraunhofer-Wissenschaftler erforschen im ZVE interdisziplinär die Grundlagen für wichtige Themen wie Morgenstadt, Mobilität der Zukunft, visuelle Technologien und digitales Engineering. Für die Entwicklung und Erprobung verschiedener Innovationen stehen mit neuester Technik ausgestattete Labore zur Verfügung.
Digital Engineering Lab Im Digital Engineering Lab – kurz DELab – des Fraunhofer IAO werden das Produkt und seine Produktion erlebbar gemacht, bevor sie real existieren. Schwerpunkt der Arbeiten in diesem "lebenden Labor" oder "Living Lab" ist die Prozesskette von der Idee für ein neues Produkt bis hin zur Planung dessen Fertigung und Montage. Anhand ausgewählter Beispiele wird untersucht und aufgezeigt, mit welchen innovativen Methoden und Werkzeugen Ingenieure in der Produkt- und Produktionsentwicklung noch effizienter qualitativ hochwertige Produkte und Systeme zeit- und kostengerecht entwickeln können und welche Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Instrumenten entlang des Vorgehens zur Produktrealisierung bestehen.

Foto: Bernd Müller, © Fraunhofer IAO

3D Interaction Lab Das 3D Interaction Lab stellt eine Arbeitsumgebung dar, um neuartige interaktive 3D-Arbeits- und Kommunikationsszenarien zu erforschen und prototypisch aufzubauen. Aktuelle Forschungsfelder sind: Multi-User-Projektionssysteme, 3D-Arbeitsplätze der Zukunft und Virtuelle Erfahrungsräume (Digital Experience Spaces)

© Fraunhofer IAO

Immersive Engineering Lab Das Immersive Engineering Lab ist eine moderne Arbeits- und Präsentationsumgebung, die immersive 3D-Darstellungen zur detailgenauen und anmutungstreuen Echtzeitvisualisierung erlaubt. Darüber hinaus bietet das Lab mit seiner großflächigen Medienwand die ideale Ausstattung für kollaborative, multimediale Arbeitssitzungen. Diese Kombination ermöglicht ein einzigartiges, nahtloses Arbeitsumfeld für anspruchsvolle Planungs- und Entwicklungsaufgaben aus den Bereichen Ingenieurswissenschaften, Technologiemanagement und Gestaltung. Forschungs- und Industriepartner des Fraunhofer IAO nutzen das Labor für vielfältige Anwendungsfälle: Produktentwicklung mit virtuellen Prototypen; Unterstützung der Integration von Produktentwicklung und Produktionsplanung; Entwicklung virtueller Bauleitplanung, Bauprozesse und virtuelle Gebäudebegehung; Schaffung virtueller Erlebnisräume für Architektur, Stadtplanung und Mobilität

Foto: Bernd Müller, © Fraunhofer IAO

Light Fusion Lab Im Light Fusion Lab erforschen die Wissenschaftler des Fraunhofer IAO innovative Konzepte und Lösungen rund um die Technologien LED und OLED. Ziel ist es, die Potenziale dieser Basistechnologien hinsichtlich der visuellen und ergonomischen Qualität sowie der Energieeffizienz praktisch nutzbar zu machen. Forschungsschwerpunkte im Light Fusion Lab sind dynamische, multispektrale Beleuchtung für den Arbeitsplatz und andere Anwendungsgebiete, Display- und Interaktionssysteme für zukünftige digitale Arbeitsumgebungen sowie die Evaluation von Lichtkonzepten und Systemen – sowohl technisch als auch hinsichtlich ihrer Wirkung auf den Menschen.

Foto: Bernd Müller, © Fraunhofer IAO

Mobility Innovation Lab Wenig hat unsere Welt bisher so verändert wie die Mobilität als treibende Kraft für die Gestaltung unserer Städte und unserer Prozesse für das Leben und Arbeiten. In Zukunft verändern spannende Themen, wie nachhaltige Elektromobilität, gemeinschaftliche Nutzungskonzepte, allgegenwärtige Digitalisierung, wachsende Metropolen und intermodale Infrastrukturen unsere Mobilitätssysteme in rasantem Tempo. Diese Entwicklung erfordert innovative Konzepte und revolutionäre Ideen für den Wandel hin zu einer emissionsfreien, vernetzten und elektrischen Mobilität. Die Wissenschaftler im Mobility Innovation Lab des Fraunhofer IAO arbeiten in mehreren Forschungsbereichen interdisziplinär an diesen Themen. Bilaterale Projekte und Innovationsnetzwerke mit Industrie und kommunalen Partnern gewährleisten, dass visionäre und bedarfsorientierte Ideen ihren Weg in die Umsetzung finden.

Foto: Bernd Müller, © Fraunhofer IAO

Urban Living Lab Welche Interaktionsszenarien prägen das Stadtbild der Zukunft und ermöglichen den orts- und zeitunabhängigen Zugang zu bedarfsgerechten und trendorientierten Serviceleistungen? Im Urban Living Lab erforschen die Wissenschaftler des Fraunhofer IAO innovative, technologiegestützte Interaktionskonzepte für die Entwicklung und den Vertrieb branchenspezifischer sowie -übergreifender Produkte und Dienstleistungen. Zu diesem Zweck werden für den Bürger – im beruflichen wie auch privaten Umfeld – differenzierte, idealtypische Mensch-Technik-Interaktionsszenarien aufgebaut und auf Basis einer integrierten Nutzerprofilsteuerung für diesen erlebbar gemacht. Als Grundlage dafür dienen die Erkenntnisse aus Zukunftsszenarien und Lösungsansätzen, die im Rahmen der Verbundforschungsprojekte FutureHotel, Innovationsforum "Bank & Zukunft", OFFICE21 und Pflege 2020 entstanden sind.

Foto: Bernd Müller, © Fraunhofer IAO

Workspace Innovation Lab Im Workspace Innovation Lab erforschen die Wissenschaftler die Wirkungen unterschiedlicher Umgebungssituationen und Arbeitsweisen auf die Leistungsfähigkeit, die Motivation und das Wohlbefinden von Büro- und Wissensarbeitern. Wesentliche Einflussfaktoren sind: die Arbeitsumgebungsbedingungen wie Beleuchtung, Luftqualität, Akustik, Gestaltung etc., die Informations- und Kommunikationstechnologien, z. B. Werkzeuge und Ausstattung für variable Arbeitsplätze, die Organisation v. a. räumliche und zeitliche Flexibilität, die Arbeitsanforderungen wie Tätigkeit, Konzentration, Kommunikation etc. und der individuelle Lebensstil. Weitere Informationen finden Sie hier 
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