
Hinaus nach Suburbia: Französische Schule in Peking
Architekten: Jacques Ferrier Architecture, Paris; Sensual City Studio Standort: Peking (CN)
Nun hat auch die Französische Schule ihren Sitz in diese Gegend verlegt, die zuvor – verteilt auf mehrere Standorte – im Viertel Chaoyang im Osten der Pekinger Innenstadt residierte. Der Neubaukomplex von Jacques Ferrier Architecture und Sensual City Studio ist auf 1500 Schüler ausgelegt und damit auf Wachstum programmiert: Bisher wird die Schule nur von rund 1000 Kindern und Jugendlichen aus 40 Nationen besucht.
Das Raumprogramm verteilt sich auf drei Baukörper: das Hauptgebäude mit 60 Klassen- und 15 Fachklassenzimmern sowie die 400 Personen fassende Mensa und die Sporthalle. Ihre flachen, maximal dreigeschossigen Volumina korrespondieren mit der wenig verdichteten Bebauung in der Nachbarschaft. Dabei wirkt das Schulhaus strenggenommen sogar größer als es ist: In Richtung der Sportplätze und der Mensa im Westen besteht es über weite Strecken nur aus einer offenen Kolonnade, der eine vorgehängte Holzverkleidung den Anschein der Geschlossenheit verleiht.
Einen Kontrast zu dem offenen Feld im Westen bilden die Höfe zwischen den einzelnen Flügeln des Hauptgebäudes. Der aus der Ferne noch filigran wirkende Holz-Screen vor den Fassaden entpuppt sich hier als recht massive Konstruktion aus Metallprofilen und leicht trapezförmig abgeschrägten Kanthölzern. Er bildet gleichsam den haptisch einprägsamen Widerpart zu der glatten Metallverkleidung der benachbarten Schulkantine. Hinter der über die Attiken emporgeführten Holzhülle hätte sich ohne Weiteres auch eine Absturzsicherung für Dachterrassen verbergen lassen. Doch die Flachdächer sind den Schülern nicht zugänglich. Einzige Ausnahme: eine kleine Fläche für die Gymnasiasten im zweiten Obergeschoss.