26.03.2015 Insa Thiel

Homogen und divergent: Quartier du Flon von Burckhardt+Partner

Vor einigen Jahren noch stark industriell anmutend, besticht das Quartier du Flon in Lausanne heute durch zahlreiche Neubauten. Der topografische Versprung des Geländes wurde früher lediglich mittels diverser Brücken überquert. Heute flaniert man dort ganz bewusst. Das Häusertrio von Burckhardt+Partner spielt mit der neuen Vielfalt des Ortes indem es industrielle Geschichte mit moderner Architektur kombiniert.

Architekten:
Burckhardt+Partner, Lausanne
Standort:
Esplanade du Flon, Flon-Pépinières, CH–1003 Lausanne

Foto: Thomas Jantscher

Das Flon-Tal wurde um 1900 auf einer künstlichen Plattform über einem unterirdischem Wasserlauf errichtet. Mit rechteckigem Grundriss und Dachhöhen, die sich exakt am topografischen Versprung des Geländes orientieren, ergänzen sich hier seit mittlerweile knapp fünfzehn Jahren nach und nach Industriebauten und zeitgemäße Architektur. Zahlreiche Bars, Restaurants, Orte zum Vergnügen, Arbeiten und Wohnen schaffen ein lebendiges Viertel bei Tag sowie bei Nacht.

Foto: Thomas Jantscher

Drei Gebäude des Schweizer Büros nehmen die Vielfalt des Quartiers auf und übersetzen sie in drei ganz unterschiedliche, aber dennoch zusammengehörende Gebäude. Während sich das eine an der industriellen Architektur des Quartiers orientiert, hält sich das andere in der Gestaltung ganz bewusst zurück. Einen optischen Akzent bildet hingegen das dritte der Gebäude. Eine gitterartige Fassade umhüllt den klaren Baukörper, der nicht nur Bars im Erdgeschoss, sondern auch auf dem Dach beherbergt. Alle drei Bauten orientieren sich in Kubatur und Höhe an der vorhandenen Bebauung und gliedern sich so städtebaulich in das Viertel ein.

Foto: Thomas Jantscher

Grundrisse, Grafik: Burckhardt+Partner AG

Schnitte, Grafik: Burckhardt+Partner AG

Für das visuell unauffälligste Gebäude planten die Architekten zusätzlich den Innenausbau. Dort sind eine Musikschule und ein Konzertsaal der »Haute École de Musique« (HEMU) untergebracht. Es schließt an ein bereits bestehendes Gebäude an, in dem sich eine weitere Jazzschule, die EJMA befindet. Im Sinne einer zeitgemäßen Ergänzung, erweitern die Bauten der Basler Architekten die Kunst und Kultur des Ortes und schaffen neue Anziehungspunkte für das Quartier. Ein großer Musiksaal für knapp 300 Personen lässt sich nicht nur vom Nachbargebäude der EJMA, sondern auch unmittelbar von der Straße aus begehen. Riesige Vorhänge ermöglichen dabei das »Schließen« des Raumes, aber auch eine bewusste, schaufensterartige Einsicht. Eine Galerie mit Foyernutzung bildet Raum für Garderobe und Bar. Das Konzept des Vorhangs zieht sich durch alle Etagen – transparente Unterrichtsräume in den oberen Geschossen können je nach Bedarf intim oder öffentlich genutzt werden.  

Foto: Thomas Jantscher

Weitere Informationen:

Bauherr: Mobimo Management AG
Planungsbeginn: 2011
Baubeginn: 2012
Fertigstellung: 2014
Bauvolumen: 43.029 m³
Bruttogeschossfläche: 8.616 m²
Investitionssumme: 30 Mio. CHF
Investitionssumme Innenausbau Musikschule: 6 Mio. CHF
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