Ideen für "Grand Paris"

Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy rief im September 2007 insgesamt 43 Architekten und Stadtplaner zu einem Ideenwettbewerb für das Paris der Zukunft auf. Was sich die zehn ausgewählten Büros für die moderne Metropole haben einfallen lassen, ist im Cité de l'architecture & du patrimoine vorgestellt worden. Mit dabei sind große Namen wie Jean Nouvel, Richard Rogers oder MVRDV. Die Konzepte der Architekten sehen fast alle eine Verlängerung der Bahnlinien des Nahverkehrs und den Ausbau und damit eine größere Bedeutung desselben vor. Auch die Vorgaben des Kyoto-Protokolls sind für alle Pflicht. MVRDV sind die einzigen, die Paris in der aktuellen Aufteilung mit einem Zentrum sehen, das aber verdichtet werden sollte. Alle anderen schlagen vor neue Zentren um den Kern von Paris zu platzieren. In diesen Zentren sollte dann eine Geschäfts- und Wohnnutzung verdichtet werden. Nach außen hin sichtbar durch Hochhäuser. Das Atelier Christian de Portzamparc plant sechs je 50 Quadratkilometer große neue Stadtzentren, eine Auslagerung der Fernbahnhöfe und eine oberirdische Schnellbahn.

Schönes neues Paris? Wohl eher nicht. Denn Staatssekretär Christian Blanc hat seine eigenen Vorstellungen, zumindest zum Verkehr, vorgestellt. Das Konzept nimmt keine der Ideen der renommierten Stadtplaner auf, sondern sieht stattdessen einen neuen U-Bahnring um Paris vor, der rund 140 Kilometer lang werden würde. Das damit die sozialen Probleme, die auch durch die schlechte Stadtplanung von Paris mitverursacht worden sind, nicht entschärft werden, scheint offensichtlich. Man kann nur hoffen, dass man sich in Paris besinnt und doch eine zeitgerechte Lösung bevorzugt. In einer Ausstellung sind ab dem 29 April 2009 die Ideen von folgenden Teams zu sehen: Le Grand Paris
Cité de l'architecture & du patrimoine, Théâtre national de Chaillot, 1 place du Trocadéro, Paris
29. April bis 22. November 2009
www.citechaillot.fr